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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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irgend etwas anderes zu tun, wickelte er sich wieder ein und streckte sich im Stroh aus.

Er hatte sich gründlich ausgeschlafen, er fror nicht mehr, und er hatte auch keinen großen Hunger. Es war zu dunkel, als daß er viel hätte sehen können, aber viel zu sehen gab es sowieso nicht. Müßig überlegte er: Zu schade, daß ich nicht als Xenologe ausgebildet bin. Noch nie ist ein Terraner auf dieser Welt frei herumgelaufen . Er wußte, ein fähiger Soziologe oder Anthropologe hätte anhand der Artefakte, die er gesehen (und gegessen) hatte, den genauen Stand der Kultur dieses Planeten oder zumindest der Bewohner dieses Gebietes bestimmen können. Die starken, ordentlich vermörtelten Ziegel- oder Steinmauern, die aus Holz gebauten und mit Holzpflöcken zusammengefügten Viehstände, der Wasserhahn aus Hartholz über dem Steinbecken, die nur mit festen Holzläden verschlossenen scheibenlosen Fenster sagten zusammen mit dem Weidezaun und der primitiven Erdlatrine aus, daß es sich um eine Agrargesellschaft auf niedrigem Niveau handelte. Doch Andrew war sich nicht sicher. Schließlich war das hier die Unterkunft eines Viehhirten, eine Schutzhütte bei schlechtem Wetter, und keine Zivilisation verschwendete auf so etwas viel an technischen Errungenschaften. Es war auch die kluge Vorausschau zu berücksichtigen, mit der solche Dinge überhaupt gebaut, für Notfälle mit haltbaren Lebensmitteln versehen und sogar dafür eingerichtet wurden, daß man eines natürlichen Bedürfnisses wegen nicht nach draußen mußte. Die Decke war herrlich gewebt. So viel handwerkliches Können war in dieser Zeit der synthetischen Stoffe und Wegwerfartikel selten geworden. Es mochte also durchaus sein, daß die Bewohner dieses Planeten weitaus zivilisierter waren, als es den ersten Anschein hatte.
   Andrew verlagerte sein Gewicht auf dem knisternden Stroh und blinzelte, denn da war das Mädchen wieder in dem zerrissenen, dünnen blauen Gewand, das in dem dunklen Raum mit einem blassen eisartigen Glitzern schimmerte. Obwohl er immer noch halb und halb glaubte, sie sei eine Halluzination, entfuhr ihm die Frage: »Frierst du nicht?«
   Dort, wo ich bin, ist es nicht kalt .
   Das, sagte Carr zu sich selbst, war absolut verrückt. Langsam fragte er: »Dann bist du nicht hier?«
   Wie könnte ich da sein, wo du bist? Wenn du glaubst, daß ich da - nein, hier - bin, dann versuche, mich zu berühren .
   Zögernd streckte Carr die Hand aus. Jetzt mußte er ihren bloßen runden Arm berühren, aber da war nichts. Hartnäckig erklärte er; »Das alles verstehe ich nicht. Du bist hier, und du bist nicht hier. Ich kann dich sehen, und du bist ein Geist. Du sagst, dein Name sei Callista, aber das ist ein Name von meiner eigenen Welt. Ich glaube immer noch, daß ich verrückt bin und mit mir selbst rede, und doch würde ich gern hören, ob du mir das irgendwie erklären kannst.«
   Das Geistermädchen gab einen Laut von sich, der wie ein leises, kindliches Lachen klang. »Ich verstehe es auch nicht«, sagte sie ruhig. »Wie ich dir schon einmal klarzumachen versuchte, habe ich nicht dich erreichen wollen, sondern meine Verwandten und meine Freunde. Aber wo ich auch suche, sie sind nicht da. Es ist, als seien ihre Seelen von dieser Welt weggewischt. Lange Zeit bin ich an dunklen Orten umhergewandert, bis ich plötzlich in deine Augen sah. Mir war, als kenne ich dich, obwohl ich dich noch nie erblickt hatte. Und dann zog mich irgend etwas in dir ständig zu dir zurück. Irgendwo, nicht in dieser Welt, haben wir einander berührt. Ich bedeute dir nichts, aber ich hatte dich in Gefahr gebracht, deshalb bemühte ich mich, dich zu retten. Und ich komme zurück, weil… « - einen Augenblick sah es aus, als wolle sie anfangen zu weinen - »… ich so sehr allein bin, und ein Fremder ist immer noch besser als gar keine Gesellschaft. Möchtest du, daß ich wieder weggehe?«
   »Nein«, antwortete Carr schnell, »bleib bei mir, Callista. Aber ich verstehe das alles nicht.«
   Sie schwieg eine Minute lang, als überlege sie. Gott , dachte Carr, wie real sie wirkt! Er sah sie atmen, sah ihre Brust unter dem dünnen, zerrissenen Gewand sich leicht heben und senken. Ihre eine Wange war schmutzig - nein, das waren blaue Flecken und Blut. »Bist du verletzt?«
   »Eigentlich nicht. Du fragst mich, wie ich bei dir sein kann. Sicher weißt du doch, daß wir in mehr als einer einzigen Welt leben und daß die Welt, in der du dich jetzt befindest,

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