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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die feste Welt ist, die Welt der Dinge , die Welt stofflicher Körper und physischer Schöpfungen. Doch in der Welt, in der ich bin, lassen wir unsere Körper zurück wie ausgewaschene Kleidung oder abgeworfene Schlangenhäute, und was wir Ort nennen, existiert nicht. Ich bin an jene Welt gewöhnt, ich habe gelernt, mich in ihr zu bewegen. Nur werde ich in einem Teil gefangen gehalten, wo mich die Gedanken meiner Leute nicht finden können. Als ich über die graue, konturlose Ebene wanderte, berührten deine Gedanken die meinen, und ich nahm dich deutlich wahr, als hätten wir uns im Dunkeln die Hand gereicht.«
   »Bist du im Dunkeln?«
   »Wo mein Körper gefangen gehalten wird, ist es dunkel, ja. In der grauen Welt kann ich dich ebenso sehen, wie du mich siehst. Auf diese Weise sah ich deine Flugmaschine abstürzen und erkannte, daß sie in die Schlucht fallen würde. Und ich sah dich verirrt im Schneesturm und wußte, daß du in der Nähe dieser Hütte warst. Jetzt bin ich gekommen, um dir zu zeigen, wo Lebensmittel liegen, falls du sie noch nicht gefunden hast.«
   »Ich habe sie gefunden«, berichtete Andrew. »Und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich hielt dich für einen Traum, und du benimmst dich, als seist du wirklich.«
   Wieder klang das leise Lachen auf. »Oh, ich versichere dir, ich bin ebenso wirklich und stofflich wie du. Und ich würde viel darum geben, wenn ich bei dir in dieser kalten, dunklen Hütte sein könnte, denn sie ist nur wenige Meilen von meinem Zuhause entfernt, und sobald der Sturm aufhörte, wäre ich frei und an meiner eigenen Feuerstelle. Aber ich… «
   Mitten im Wort verschwand sie, ging aus wie ein Licht. Aus irgendeinem seltsamen Grund überzeugte das Andrew mehr von ihrer Realität als alles, was sie gesagt hatte. Wäre sie eine Halluzination gewesen, erzeugt von seinem Unterbewußtsein, so wie Männer in Gefahr, frierend und allein, tatsächlich nach ihren verborgensten Wünschen fremde Gestalten erscheinen lassen, dann hätte er sie dabehalten. Zumindest hätte er sie ihren letzten Satz beenden lassen. Die Tatsache, daß sie mittendrin verschwunden war, bezeugte nicht nur, daß sie auf unfaßliche Weise hier gewesen war, sondern auch, daß eine unbekannte dritte Partei Macht über ihr Kommen und Gehen hatte.
   Sie hatte Angst, und sie war traurig. Ich bin so allein, und ein Fremder ist immer noch besser als gar keine Gesellschaft .
   Frierend und allein in einer merkwürdigen und unbekannten Welt, verstand Andrew Carr sie nur zu gut. So fühlte er sich auch, genau so.
   Nicht etwa, daß es nicht schön wäre, sie tatsächlich zur Gesellschaft zu haben…
   Sehr viel Befriedigung gibt einem eine Gefährtin, die man nicht berühren kann, nicht gerade. Und trotzdem… obwohl seine Hand sie nicht gespürt hatte, war etwas überraschend Zwingendes an dem Mädchen.
   Er hatte massenhaft Frauen gekannt, zumindest im biblischen Sinn. Hatte ihre Körper und ein bißchen von ihrer Persönlichkeit gekannt, und was sie sich vom Leben wünschten. Aber niemals hatte ihm eine von ihnen so nahe gestanden, daß es ihm leid tat, wenn der Zeitpunkt gekommen war, in entgegengesetzter Richtung davonzugehen.
   Ich will ehrlich sein. Von dem Augenblick an, als ich dies Mädchen in der Kristallkugel sah, ist sie für mich so real gewesen, daß ich bereit war, mein ganzes Leben umzukrempeln, nur auf die geringe Wahrscheinlichkeit hin, sie könne mehr sein als ein Traum. Und jetzt weiß ich, sie ist real. Sie hat mir einmal, nein, zweimal das Leben gerettet. In diesem Blizzard wäre es bald mit mir vorbei gewesen. Und sie ist in Not. Sie wird im Dunkeln gefangen gehalten, sagt sie, und sie weiß nicht einmal, wo sie ist.
   Wenn ich hier lebend herauskomme, werde ich sie finden, und wenn ich den Rest meines Lebens dazu brauche . In seinen Pelzmantel und die Decke gewickelt, in einem muffigen Strohhaufen liegend, allein auf einer fremden Welt, wurde Andrew Carr plötzlich klar: Die Kehrtwendung in seinem Leben, die begonnen hatte, als er das Mädchen in der Kristallkugel sah und seinen Job hingeworfen hatte, um auf ihrer Welt zu bleiben, war jetzt abgeschlossen. Er hatte seine neue Richtung gefunden, und der Weg führte ihn zu dem Mädchen. Zu seinem Mädchen. Zu seiner Frau, jetzt und für sein ganzes Leben. Callista.
   Er war zynisch genug, um sich selbst ein bißchen zu verhöhnen. Ja, ja. Er wußte nicht, wo sie war, wer sie war oder was sie war. Sie

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