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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Untaten der Katzenwesen, von denen er gehört hatte.
   Er spähte zurück. Die vier Schwertkämpfer der Garde, seine Eskorte, begannen, sich zusammenzudrängen und zu murmeln. Damon war klar, daß er Halt befehlen müsse, um die Pferde verschnaufen zu lassen. Einer der Männer gab seinem Tier die Sporen und ritt zu ihm heran, und Damon zog die Zügel an und wandte ihm das Gesicht zu.
   »Lord Damon!« Der Gardist sprach mit der schicklichen Ehrerbietung, aber er blickte zornig drein. »Warum reiten wir, als sei uns der Feind dicht auf den Fersen? Ich habe kein Wort über einen Krieg oder einen Überfall gehört.«
   Damon Ridenow zwang sich, seine Geschwindigkeit zu mäßigen. Es kostete ihn Mühe. Am liebsten hätte er sein Pferd angetrieben, bis er die Sicherheit von Armida erreicht hatte…
   Ernst antwortete er: »Ich glaube, wir werden tatsächlich verfolgt, Reidel.«
   Der Gardist ließ seinen Blick wachsam von Horizont zu Horizont schweifen - es war seine Pflicht, wachsam zu sein -, verbarg jedoch nicht, daß er skeptisch war. »Hinter welchem Busch lauert der Feind Eurer Meinung nach, Lord Damon?«
   »Das weiß ich ebenso wenig wie Ihr«, seufzte Damon.
   Der Mann blieb hartnäckig. »Nun, Ihr seid ein Comyn -Lord, und es ist Eure Sache, wie es meine ist, Eure Befehle auszuführen. Es gibt jedoch Grenzen für das, was Mann und Pferd tun können, Lord, und falls man uns angreift, wenn wir wund vom Reiten und unsere Tiere müde sind, werden wir schlecht kämpfen.«
   »Da habt Ihr wohl Recht«, gab Damon zu. »Laßt halten, wenn Ihr wollt. Hier auf freiem Feld besteht wenigstens keine Gefahr eines Überraschungsangriffs.«
   Er war verkrampft und müde und froh, absteigen zu können, obwohl das alptraumhafte Gefühl der Dringlichkeit ihn weiter quälte. Der Gardist Reidel brachte ihm Essen. Er nahm es, ohne zu lächeln, und sein Dank wirkte zerstreut. Der Gardist verweilte sich mit dem Vorrecht alter Bekanntschaft.
   »Riecht Ihr immer noch Gefahr hinter jedem Baum, Lord Damon?«
   »Ja, aber ich kann nicht sagen, warum«, antwortete Damon. Zu Fuß war er von wenig mehr als mittlerer Größe, ein dünner, blasser Mann mit dem feuerroten Haar eines Comyn -Lords der Sieben Dämonen. Wie die meisten seines Standes war er bis auf einen Dolch unbewaffnet, und unter seinem Reitmantel trug er die leichte Jacke eines Stubenhockers, eines Gelehrten. Der Gardist sah ihn besorgt an.
   »Ihr seid es nicht gewohnt, so lange zu reiten, Lord, und mit solcher Hast. War das unbedingt notwendig?«
   »Ich weiß es nicht«, sagte der Comyn -Lord leise. »Meine Verwandte auf Armida schickte mir eine Botschaft, in der sie mich, ohne Einzelheiten anzugeben, flehentlich bittet, in aller Eile zu ihr zu kommen. Sie ist nicht von der ängstlichen Sorte, die vor Schatten erschrickt und nachts wach liegt, weil sie sich vor Räubern im Hof fürchtet, wenn ihr Mannsvolk nicht daheim ist. Ein dringender Hilferuf von Lady Ellemir ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, deshalb brach ich sofort auf; das mußte ich. Sicher, es mag sich um eine familiäre Angelegenheit handeln, vielleicht Krankheit in ihrem Haushalt. Aber was es auch sein mag, es ist ernst, sonst würde sie allein damit fertig werden.«
   Der Gardist nickte bedächtig, »Ich habe gehört, daß die Dame tapfer und geistesgegenwärtig ist. Ein Bruder von mir gehört zu ihrem Personal. Darf ich es meinen Kameraden weitererzählen, Lord? Sie werden weniger murren, wenn sie wissen, es handelt sich um wirkliche Schwierigkeiten und nicht um eine Laune von Euch.«
   »Ihr könnt es ihnen gern sagen, es ist kein Geheimnis«, meinte Damon. »Ich hätte es selbst getan, wenn ich daran gedacht hätte.«
   Reidel grinste. »Ich weiß, Ihr seid kein Leuteschinder, aber keiner von uns hatte Gerüchte gehört, und durch dies Land reitet ein Mann nur, wenn er muß.« Er wandte sich zum Gehen. Damon legte ihm die Hand auf den Ärmel und hielt ihn zurück.
   »Ein Land, durch das ein Mann nur reist, wenn er muß, was meint Ihr damit, Reidel?«
   Auf diese direkte Frage hin wurde der Gardist nervös,
   »Es bringt Unglück«, stieß er hervor. »Es liegt unter einem Schatten. Man nennt es jetzt das verdunkelte Land, und kein Mann reitet oder fährt dahin, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, und auch dann nur, falls er einen mächtigen Schutzzauber besitzt.«
   »Unsinn.«
   »Ihr mögt lachen, Lord, ihr Comyn werdet

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