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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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unwiderruflich. In meiner Kindheit kannte ich eine Frau, die auf diese Weise behandelt worden war, und sie sagte mir, es sei rückgängig zu machen. Sie sagte mir, es sei gesetzlich, während die Neutrierung ungesetzlich ist. Der Sinn ist, dass Frauen aus dem Turm zurückgefordert werden können, wenn ihre Eltern sie für eine dieser dynastischen Heiraten, die dem Comyn-Herzen so teuer sind, brauchen. Die Gebärfähigkeit einer Comyn-Tochter muss auf jeden Fall erhalten bleiben!«
    »Aber wie ist es rückgängig zu machen?«, drängte er. »Callista kann so nicht weiterleben. Sie ist weder Bewahrerin noch frei.«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Leonie. »Als es geschah, dachte ich nicht daran, dass es jemals ungeschehen gemacht werden müsse, und deshalb habe ich keine Vorbereitungen für diesen Tag getroffen. Aber ich war froh – soweit mich überhaupt etwas froh machen kann –, als Callista mir zu verstehen gab, ich hätte weniger Erfolg gehabt, als ich glaubte.« Wieder teilten Leonie und Damon die kurze Vision von Callista in Andrews Armen, als sie von Corresanti davonritten. »Aber jetzt sieht es so aus, als habe sie sich geirrt«, stellte Damon fest.
    Leonie sah verhärmt und erschöpft aus. »Damon, Damon, lass sie zu uns zurückkehren! Ist es denn etwas Schlimmes, dass sie Lady von Arilinn sein soll? Warum soll sie das aufgeben, um die Ehefrau irgendeines Terranan zu sein und seine Halbblutbälger zu gebären?«
    Damon antwortete mit bebender Stimme: »Wenn es ihr Wunsch wäre, die Lady von Arilinn zu sein, würde ich mein Leben für ihr Recht auf diese Stellung einsetzen. Aber sie hat eine andere Wahl getroffen. Sie ist die Frau eines ehrenwerten Mannes, den ich mit Stolz Bruder nenne, und ich will nicht, dass ihr Glück zerstört wird. Und selbst wenn Andrew nicht mein Freund wäre, würde ich Callistas Recht verteidigen, sich ihr Leben so einzurichten, wie sie will. Sie soll den Titel »Lady von Arilinn‹ ablegen, wenn sie es wünscht, um die Frau eines Köhlers im Wald zu werden oder das Schwert zu ergreifen wie Lady Bruna, ihre Vorfahrin, und an Stelle ihres Bruders die Garde zu kommandieren! Es ist ihr Leben, Leonie, nicht meins oder deins!«
    Leonie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Ihre Stimme klang erstickt. »Dann sei es. Sie soll die Wahl haben, obwohl ich keine hatte und du auch nicht. Sie soll das wählen, was ihr Männer von Darkover als das einzige für eine Frau passende Leben anseht! Und ich bin es, die für ihre Wahl leiden muss. Ich muss meine Last weiterschleppen, bis Janine alt und stark genug ist, sie mir abzunehmen.« Ihr Gesicht war so alt und verbittert, dass Damon vor ihr zurückwich.
    Früher einmal mochte sie gewünscht haben, ihr Amt niederzulegen. Aber jetzt hatte sie nichts anderes mehr. Ihr bedeutete es viel, Macht über Leben und Tod der armen Teufel zu haben, die sich dem Turm weihten, und auch, dass Callista zu ihr kommen und um etwas betteln musste, das ihr von Rechts wegen zustand.
    Mit harter Stimme erklärte er: »Das Gesetz sieht die Freigabe einer Bewahrerin vor. Ich habe dich sagen gehört, die Bürde einer Bewahrerin sei zu schwer, als dass sie ohne innere Zustimmung getragen werden könne. Und es ist immer so gewesen, dass eine Bewahrerin entlassen wird, wenn sie ihre Arbeit nicht mehr ohne Gefahr verrichten kann. Es stimmt, dass du als Bewahrerin nur deinem eigenen Gewissen verantwortlich bist. Aber was ist das für ein Gewissen, Leonie, wenn es nicht die Ehrlichkeit verlangt, die einer Bewahrerin und einer Hastur würdig ist!«
    Wieder entstand ein langes Schweigen. Schließlich sagte Leonie: »Auf das Wort einer Hastur, Damon, ich weiß nicht, wie man es rückgängig macht. Alle meine Nachforschungen in unsern Aufzeichnungen hatten nichts als das Ergebnis gebracht, dass in früheren Zeiten die Bewahrerin in einem solchen Fall nach Neskaya geschickt wurde. Deshalb ging ich nach Neskaya. Theolinda, die dortige Bewahrerin, teilte mir mit, dass alle Manuskripte vernichtet wurden, als Neskaya im Zeitalter des Chaos niederbrannte. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass Callista zu uns zurückkehren sollte. Aber ich will dir sagen, dass es nur einen Weg gibt, zu entdecken, was für Callista getan werden kann. Damon, weißt du, was Zeitforschung ist?«
    Damon hatte das Gefühl, der Stoff, aus dem die Überwelt bestand, bebe unter seinen Füßen und überflute ihn mit Kälte. »Ich habe gehört, dass auch diese Technik verloren gegangen ist.«
    »Nein, das ist

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