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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zurück, und dann sank er auf eine Kiste nieder, bedeckte das Gesicht mit den Händen und überließ sich seinem Kummer. Andrew stand neben ihm, die Hand auf des Freundes Schulter, und versuchte, Damon ohne Worte sein Mitgefühl zu übermitteln und ihn aufzurichten.
    »Das Schlimmste ist... « – Damon hob sein verwüstetes Gesicht – »... dass Elli meint, sie habe mich enttäuscht, weil sie unsere Tochter nicht ins Leben bringen konnte. Wenn es dabei überhaupt eine Schuld gibt, dann trifft sie mich, der ich es zugelassen habe, dass sie diesen großen Haushalt allein führt. Auf jeden Fall trifft sie mich! Wir sind zu nahe miteinander verwandt, wir sind von zwei Seiten her Cousin und Cousine, und bei Heiraten innerhalb der Familie ist oft ein tödliches Erbteil im Blut. Ich hätte sie nie heiraten dürfen! Ich liebe sie, ich liebe sie, aber ich wusste, sie wünschte sich Kinder, und ich hätte wissen müssen, dass das nicht ohne Gefahr möglich war bei so nahen Verwandten... Ich weiß nicht, ob ich es wage, sie den Versuch noch einmal machen zu lassen.« Damon beruhigte sich ein wenig, stand auf und erklärte müde: »Ich muss zurück. Wenn sie erwacht, wird sie mich an ihrer Seite haben wollen.« Zum ersten Mal, seit Andrew ihn kannte, sah er so alt aus, wie er wirklich war.
    Und er hatte Damon um sein Glück beneidet! Ellemir war jung, sie konnten andere Kinder haben. Aber mit dieser Last an Schuld?
    Später suchte er Callista in dem kleinen Destillierraum mit dem Steinfußboden auf. Sie hatte das verwaschene Tuch umgebunden, mit dem sie ihr Haar gegen die Kräutergerüche schützte. Ihr Gesicht, das sie ihm zuwandte, trug immer noch Tränenspuren. Hatte sie die Pein mit ihrer Zwillingsschwester geteilt? Aber ihre Stimme hatte die losgelöste Ruhe, die er an Callista gewohnt war, und irgendwie tat ihm das jetzt weh.
    »Ich stelle etwas her, das die Blutung verringern wird; es muss frisch zubereitet sein, oder es wirkt nicht so gut, und sie muss es alle paar Stunden bekommen.« Callista zerrieb dicke, gräuliche Blätter in einem kleinen Mörser. Den Brei schabte sie in ein spitzes Glas und filterte es durch mehrere Schichten eines dicht gewebten Stoffes. Sorgfältig maß sie eine farblose Flüssigkeit ab und goss sie darüber.
»Nun muss es durchsickern, bevor ich weitermachen kann.« Sie drehte sich zu Andrew um und blickte zu ihm auf. Er fragte: »Aber Elli – wird sie sich erholen? Und kann sie später weitere Kinder haben?«
    »O ja, ich glaube doch.«
    Er wünschte sich, sie in seine Arme ziehen und über das Leid trösten zu können, das sie mit ihrer Zwillingsschwester trug. Aber er wagte es nicht einmal, ihre Hand zu berühren. Krank vor Frustration wandte er sich ab.
    Meine Frau. Und ich habe sie noch nicht einmal geküsst. Damon und Ellemir haben ihr geteiltes Leid. Was habe ich mit Callista ge teilt?
    Voll Mitleid mit der Trauer in ihren Augen sagte er sanft: »Mein Liebes, ist es wirklich eine solche Tragödie? Es ist doch nicht so, als habe sie ein richtiges Kind verloren. Wenn es ein Kind kurz vor der Geburt gewesen wäre, ja, aber ein Fötus in diesem Stadium? Wie kann das so ernst sein?‹
    Er war nicht vorbereitet auf das Entsetzen und die Wut, mit der sie reagierte. Ihr Gesicht war weiß, ihre Augen loderten wie die Flamme unter der Retorte. »Wie kannst du so etwas sagen?‹, flüsterte sie. »Wie kannst du es wagen? Weißt du nicht, dass Damon und Ellemir schon seit zwei mal zehn Tagen in Kontakt mit... mit ihrem Geist standen, sie als wirkliches Wesen, als ihr eigenes Kind kennen gelernt hatten?« Andrew zuckte unter ihrem Zorn zusammen. Er war nie auf den Gedanken gekommen, dass ein ungeborenes Kind in einer Telepathen-Familie schon eine Persönlichkeit war. Aber so früh? So schnell? Und welche Art von Gedanken konnte ein Fötus nach kaum einem Drittel der Schwangerschaft hegen? –Callista nahm die Herabsetzung wahr, die in dieser Vorstellung lag. Bebend schleuderte sie ihm entgegen: »Willst du damit sagen, es sei keine Tragödie, wenn unser Sohn – oder unsere Tochter – sterben würde, bevor er oder sie die Kraft gewonnen hat, außerhalb meines Körpers zu leben?‹ Ihre Stimme zitterte. »Ist nichts wirklich, was du nicht sehen kannst, Terraner?«
    Andrew hob den Kopf zu einer zornigen Antwort: Es hat ganz den Anschein, als würden wir es nie erfahren; so wie die Dinge ste hen, wirst du mir nie ein Kind gebären. Aber ihr weißes, zerquältes Gesicht gebot ihm Einhalt. Er brachte

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