Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
eingelassen!«
   Jetzt erst fiel Larry ein, daß er darkovanische Kleidung trug. Er zeigte seinen Ausweis vor, und der Wachtposten starrte ihn an. »Zum Henker, was hat dieser Aufzug zu bedeuten, Junge? Und du bist wirklich spät dran; noch eine halbe Stunde, und ich hätte dich beim Kommandanten melden müssen. Weißt du nicht, daß es gefährlich ist, bei Nacht herumzustreifen?« Er entdeckte Larrys geschundene, rote Knöchel, sein langsam blau werdendes linkes Auge. »Heiliger Josef, du siehst aus, als hättest du es herausgefunden. Ich wette, du kriegst eine Abreibung, wenn dein Dad dich sieht!«
   Das fürchtete Larry allmählich auch. Aber ihm blieb nichts übrig, als sich seinem Schicksal zu stellen.
   Es war es wert gewesen, ganz gleich, was Dad sagte. Sogar Prügel war es wert gewesen, wenn es so schlimm kommen sollte.

4
    Es wurde schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte.
   Als er die Wohnung in Block A betrat, sah er seinen Vater mit dem Interkom in der Hand und hörte seine scharfe, konzentrierte Stimme mit Untertönen von Sorge.
   »… ging nach der Schule weg und ist nicht wieder aufgetaucht; ich habe bei allen seinen Freunden nachgefragt. Der Posten am Westtor sah ihn gehen, aber nicht zurückkommen… Ich möchte nicht den Eindruck eines Schwarzsehers erwecken, Sir, aber wenn er in die Altstadt gewandert ist - Sie wissen selbst, was da geschehen kann. Ja, ich weiß das, Sir, und ich übernehme die volle Verantwortung, daß ich es habe geschehen lassen; es war töricht von mir. Glauben Sie mir, das sehe ich jetzt ein… «
   Larry sagte zögernd: »Dad… ?«
   Montray fuhr zusammen und hätte die Kappe des Interkoms beinahe fallengelassen.
   »Larry! Bist du das?«
   Dann sprach er ins Interkom: »Vergessen Sie es. Er ist gerade eingetroffen. Ja, ich weiß, ich werde mich darum kümmern… Na gut, Larry, komm dahin, wo ich dich genau sehen kann.«
   Larry gehorchte und machte sich auf ein Unwetter gefaßt. Im Wohnzimmer fiel das Licht auf sein verletztes Gesicht, und Montray wurde blaß.
   »Larry, dein Gesicht! Sohn, was ist passiert? Bist du in Ordnung?« Schnell trat er zu ihm, faßte ihn bei den Schultern und drehte ihn zur Lampe. Larry versteifte sich und versuchte sich loszumachen.
   »Nicht wichtig, Dad, ich bin in eine Schlägerei geraten. Eine Bande von Rowdys.« Er setzte schnell hinzu: »Das sieht schlimmer aus als es ist.«
   In Montrays Gesicht arbeitete es, und er wandte sich für einen Augenblick ab. Als er Larry wieder ansah, war sein Gesicht beherrscht und entschlossen, seine Stimme ruhig. »Erzähle es mir.«
   Larry begann die Geschichte und versuchte zu verharmlosen, was er hatte einstecken müssen. Sein Vater unterbrach ihn barsch: »Du hättest umgebracht werden können! Das weißt du, nicht wahr?«
   »Aber ich bin nicht umgebracht worden. Und wirklich, Dad, es ist ein unglaublicher Glücksfall, daß ich mit Kennard zusammentraf und alles. Das war doch ein bißchen Ärger wert - Dad, was hast du denn nur, was ist denn?«
   Montray sagte: »Es war ein Fehler von mir, daß ich dich allein in die Stadt gelassen habe. Das ist mir jetzt klar. Und es ist Schluß damit. Es hätte sehr ernste Folgen haben können. Larry, dies ist ein Befehl: Du wirst die Terranische Zone nicht wieder verlassen - niemals und unter keinen Umständen.«
   Erschrocken und entsetzt starrte Larry seinen Vater an; er konnte es kaum glauben. »Das kann nicht dein Ernst sein, Dad!«
   »Doch.«
   »Du hast mir ja noch nicht einmal zugehört! Etwas in der Art wird nie wieder passieren! Kennard sagt, ich habe die Freiheit der Stadt, und sein Vater hat mich eingeladen wiederzukommen… «
   »Ich habe es gehört«, schnitt sein Vater ihm das Wort ab, »aber du hast einen Befehl erhalten, Larry, und ich habe nicht die Absicht, weiter darüber zu diskutieren. Du wirst die Terranische Zone nicht wieder verlassen - niemals mehr. Nein.« Er hob die Hand, als Larry zu protestieren begann - »… kein Wort mehr, nicht eines. Geh und wasch dein Gesicht, tu etwas auf diese Platzwunden, und leg dich ins Bett. Wird’s bald?«
   Larry öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Es hatte überhaupt keinen Sinn, sein Vater hörte ihm nicht zu. Kochend vor Wut stampfte er in sein Zimmer.
   Es sah Dad nicht ähnlich, ihn so zu behandeln - wie ein kleines Kind, das herumkommandiert wird! Für gewöhnlich war Dad vernünftig. Larry wusch sein verletztes Gesicht und

Weitere Kostenlose Bücher