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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Handbewegung, und die Tür schwang auf. Er drehte sich um.
   »Tritt ein in Frieden und sei willkommen, Terraner.«
   Der Augenblick schien eine formelle Erwiderung zu verlangen, aber Larry konnte nur sagen: »Ich danke dir.« Er trat in die weite Halle eines hell erleuchteten Hauses, blinzelte und sah sich neugierig und staunend um.
   Irgendwo spielte irgendwer ein Saiteninstrument, das wie eine Harfe klang. Der Boden unter seinen Füßen bestand aus durchscheinendem Stein, die Wände waren von leuchtenden, dünnen Vorhängen bedeckt. Ein hochgewachsener, bepelzter Nichtmensch mit grünen, intelligenten Augen kam herbei und nahm Kennards Mantel, und auf ein Zeichen nahm er auch Larrys zerrissenes Jackett.
   »Es ist der Empfangsabend meiner Mutter, deshalb wollen wir sie nicht stören«, sagte Kennard und setzte, sich an den Nichtmenschen wendend, hinzu: »Sag meinem Vater, daß ich oben einen Gast habe.«
   Larry folgte Kennard eine lange Treppe hinauf. Kennard öffnete eine dunkle Tür, summte einen tiefen Ton, und sofort füllte sich der Raum mit hellem Licht und Wärme.
   Es war ein schönes Zimmer mit niedrigen Couches und Sesseln, einem Gestell für Messer und Schwerter an der Wand, einem ausgestopften Vogel, der wie ein Adler aussah, einem gerahmten Gemälde, ein Pferd darstellend, und auf einem kleinen hohen Tisch etwas, das einem Schach oder Damebrett mit an beiden Seiten aufgestellten kristallenen Figuren glich. Der Raum war luxuriös, aber trotzdem nicht ordentlich. Verschiedene Kleidungsstücke lagen verstreut umher, und auf einem Tisch häuften sich Gegenstände, die Larry nicht zu identifizieren vermochte. Kennard öffnete eine weitere Tür und sagte: »Hier. Dein Gesicht ist ganz voll Blut, und deine Kleider sind schmutzig. Säubere dich ein bißchen, und dann kannst du vorerst etwas von meinen Sachen anziehen.« Er kramte hinter einem Paneel herum und warf Larry ein paar merkwürdig geschnittene Kleidungsstücke zu. »Komm wieder her, wenn du präsentabel bist.«
   Das Zimmer war ein luxuriöses Bad, gefliest in einem Dutzend Farben und geometrischen Mustern. Die Armaturen waren Larry fremd, aber nach ein paar Versuchen fand er einen Warmwasserhahn und wusch sich Gesicht und Hände. Das warme Wasser tat seinem verletzten Gesicht gut. Ein Blick in einen langen Spiegel verriet ihm, daß er bei dem Überfall durch die Bande und dem anschließenden Zweikampf übel zugerichtet worden war. Allmählich wurde er ein bißchen unruhig. Was würde sein Vater sagen?
   Nun, er hatte das darkovanische Leben aus der Nähe sehen wollen , und darüber, daß er zu spät nach Hause kam, wollte er sich Sorgen machen, wenn es soweit war. Sicher hatte Dad Verständnis, wenn er ihm alles erklärte. Larry vertauschte seine zerrissenen und schmutzigen Sachen gegen die, die Kennard ihm geliehen hatte, eine weiche Wollhose und eine pelzgefütterte Weste. Dann betrachtete er sich im Spiegel. Also bis auf sein kurzgeschnittenes rotes Haar hätte er irgendein junger Darkovaner sein können! Wenn er jetzt darüber nachdachte, fiel ihm ein, daß er außer Kennard noch keinen rothaarigen Darkovaner gesehen hatte. Aber es mußte welche geben!
   Als er herauskam, hatte Kennard es sich in einem der Sessel bequem gemacht. Vor ihm stand ein Tischchen mit mehreren dampfenden Schüsseln. Er winkte Larry, sich hinzusetzen.
   »Ich bin immer ausgehungert, wenn ich vom Dienst komme. Greif zu.« Er zögerte, sah Larry neugierig an. Larry ergriff die Schüssel und das Eßstäbchen, und Kennard lachte. »Gut, du kannst damit umgehen. Ich war mir nicht sicher.«
   Das Essen war gut, mit Reis oder Graupen gefüllte Fleischröllchen. Larry aß hungrig und stippte seine Röllchen in die scharfe, fruchtige Soße, wie Kennard es tat. Endlich stellte er die Schüssel hin und erkundigte sich: »Du sagtest, daß du mich bei meinen Wanderungen durch die Stadt beobachtet hast. Warum?«
   Kennard griff nach einer Schüssel mit kleinen, knusprigen, klebrigen Dingen, nahm eine Handvoll und reichte sie Larry, bevor er antwortete. »Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll, ohne dich zu beleidigen.«
   »Mach schon«, forderte Larry ihn auf. »Sieh mal, wahrscheinlich hast du mich davor gerettet, schwer verletzt, wenn nicht umgebracht zu werden. Sag alles, was du willst. Ich werde versuchen, mich nicht beleidigt zu fühlen.«
   »Das geht nicht gegen dich. Niemand in Thendara will Unfrieden. Es sind hier in der

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