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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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lassen als kalte Haut. Und zieh auch die Stiefel aus, und trockne deine Socken.«
   Larry gehorchte, kauerte sich aber hinterher fröstelnd gegen einen von der Sonne erwärmten Fels. Während ihre Kleidung im beißenden Bergwind trocknete, machten sie Bestandsaufnahme.
   Zusätzlich zu seinem Erste-Hilfe-Kästchen - das nur ein paar gewöhnliche Medikamente enthielt, weil es nur wenige Zentimeter lang und breit war - hatte Larry das Taschenmesser mit der abgebrochenen Klinge, dem Korkenzieher und der winzigen magnetisierten Klinge. Kennard sah es mit hochgezogener Braue und einem amüsierten Lächeln an, dann zuckte er die Achseln. Zudem hatte er noch ein Stück des groben Brotes, ein Notizbuch, ein Taschentuch und eine oder zwei Münzen.
   Kennard, der sich auf eine lange Reise eingestellt hatte, war besser ausgerüstet. Er besaß einen rasiermesserscharfen Dolch, Feuersteine und Zunderbüchse; in dem Lederbeutel, den er um die Taille trug, hatte er etwas Brot und getrocknetes Fleisch. »Nicht viel«, sagte er. »Ich habe noch mehr, wo ich mein Pferd zurückgelassen habe; ich hatte gehofft, wir könnten diesen Weg nehmen. In den Wäldern gibt es Nahrung genug, doch bin ich hier nicht ganz so sicher wie in den Wäldern der Heimat. Nein, verhungern werden wir nicht, aber es gibt Schlimmeres.«
   Auf Larrys fragenden Blick sagte er widerwillig: »Wir haben uns verirrt, Larry. Ich habe gestern nacht die Orientierung verloren, als wir vor den Banshees geflohen sind. Ich weiß nur, daß wir westlich von Cyrillons Festung sind - und kein Tiefländer oder Comyn ist bisher so tief in diese Berge vorgedrungen. Niemals. Wenigstens hat keiner überlebt, um davon zu berichten. Wir können nicht zurück nach Osten, in Richtung Heimat - dabei müßten wir Cyrillons Land durchqueren -, und wenn wir einen weiten Bogen nach Norden schlagen, dann gelangen wir zu den Trockenstädten.« Sein Gesicht zitterte, wenngleich er versuchte, sich zu beherrschen. »Das sind Wüsten - Sand, kein Wasser, keine Nahrung, wir könnten ebensogut zurückgehen und Cyrillon um ein Nachtlager bitten. Im Süden ist der Gebirgszug der Hellers - und nicht einmal professionelle Führer oder Bergleute wagen sich ohne Kletterausrüstung dorthin. Ich habe mich ein wenig im Bergsteigen geübt, aber die Hellers kann ich ebensowenig bezwingen, wie du ein terranisches Raumschiff steuern kannst.«
   Damit blieb nur eine Möglichkeit. »Westwärts?«
   »Wenn du nicht wieder durch Cyrillons Land möchtest, mit Banshees und allem Drum und Dran. Soweit ich weiß, handelt es sich nur um gewöhnlichen Wald. Er ist unerforscht, aber wenn wir der untergehenden Sonne folgen, sollten wir irgendwo dort herauskommen, wo Lorill Hastur sein Anwesen hat. Wir gehen nordwärts an den Hellers entlang… « Er zeichnete eine ungefähre Karte auf den Boden. »Wir sind hier. Und dort möchten wir hin. Aber die Götter allein wissen, was dazwischen liegt oder wie lange wir brauchen werden.« Er sah Larry unverwandt an. »Selbst in Begleitung meines Vaters und einem Dutzend seiner besten Soldaten würde mir eine solche Reise nicht gefallen. Aber, Bredu , wenn du bereit bist, werde ich es mit dir versuchen.«
   Er sah Larry in die Augen, und einen Augenblick wurde Larry an den tiefen Kontakt zwischen ihnen erinnert, der mittels des blauen Kristalls der psychischen Kräfte stattgefunden hatte. Das Wort Bredu hatte ihn verblüfft. Wörtlich übersetzt bedeutete es »Freund« - aber das normale Wort für Freund war einfach Cim’ii. Bredu konnte Bruder bedeuten - ein enger Verwandter, Bruder oder Vetter -, oder es konnte geliebter Bruder heißen. Es war ein Wort, das ihm zeigte, welches Vertrauen dieser darkovanische Junge, der ihm das Leben gerettet hatte, in ihn setzte. Kennard hatte seinetwegen allein eine verzweifelte Reise unternommen, und nun würde er, mit Larrys Hilfe, eine zweite machen.
   Es war der feierlichste Augenblick von Larrys Leben. Er war fast gelähmt vor Angst, und er konnte Kennards Angst spüren, als wäre es seine eigene; tiefer, weil Kennard die Gefahren besser kannte. Und dennoch…
   Larry sagte leise: »Ich bin bereit, wenn du es bist - Bredu .«
   Und in diesem Augenblick wußte er, daß er nötigenfalls sein Leben für Kennard hingeben würde - so wie dieser seines für ihn riskiert hatte.
   Der Augenblick dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Dann brach Kennard das letzte Stück von Cyrillons Brot und sagte: »Essen wir das. Wir

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