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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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an, verebbte, schwoll erneut an, bis es alles auszufüllen schien und Larry den Eindruck hatte, als müßte er schreien wegen des Geräuschs, das seine Ohren zum Vibrieren brachte und in seinem Schädel herumrollte, bis für nichts mehr Raum blieb als für pulsierenden Schmerz.
   Der Weg, dem sie folgten, begann nun steil anzusteigen, und er mußte sich an Zweigen und Ästen festhalten und die Füße gegen Steine stemmen, um an dem steilen Hang voranzukommen. Seine Kleidung war zerrissen, sein Gesicht zerkratzt, der Gestank der Blätter war allgegenwärtig. Der Hang lag in tiefem Schatten, es wurde bitterkalt, und über ihnen wurde der Abendnebel immer dichter, bis Larry kaum noch Kennards Rücken sehen konnte, obwohl dieser sich nur wenige Schritte vor ihm befand. Sie mühten sich den Hügel empor und liefen dann in ein kleines Tal hinab, wo Kennard seine Gangart ein wenig verlangsamte und darauf wartete, daß Larry ihn einholte. Larry atmete schwer und preßte die Hände gegen den schmerzenden Kopf, um den Ruf der Banshees nicht hören zu müssen.
   Er ließ einen Augenblick nach, erlosch zu einer Art von verwirrter Stille, begann mit einer Reihe frischer Rufe, dann verhallte er wieder. Er wurde mit zunehmender Entfernung leiser. Kennard, dessen Gesicht im Nebel nur ein verschwommener Fleck war, seufzte erleichtert und fiel erschöpft zu Boden.
   »Wir können uns einen Augenblick ausruhen, aber nicht zu lange«, meinte er.
   Larry fiel vornüber und versank auf der Stelle in einen totenähnlichen Schlaf. Es schien nur einen Augenblick später zu sein - aber es war stockdunkel, und ein feiner Sprühregen fiel -, als Kennard ihn weckte. Das Heulen der Banshees erfüllte wieder die Luft - auf dieser Seite des Hangs!
   »Sie müssen die Eris blätter gefunden und sich zusammengereimt haben, was wir getan haben«, sagte er mit zusammengepreßten Zähnen, »und das Zeug hinterläßt natürlich eine Geruchsspur, der ein zusammengebrochenes Maultier von hier bis Nevarsin folgen könnte!«
   Larry strengte die Augen an, um durch die Dunkelheit zu starren. Weit unten am Hang schien ein Glitzern zu sein, nichts weiter als ein blasser Funke im Mondlicht. »Ist am Fuß des Berges ein Fluß?«
   »Könnte sein. Wenn es einen gibt… « Kennard schwankte erschöpft. Larry stellte fest, daß die letzten Spuren der Droge aus seinem Körper verschwunden waren, aber jeder Muskel tat ihm von der ungewohnten Anstrengung weh. Dennoch hatte der kurze Schlaf ihn erfrischt. Er legte Kennard den Arm um die Schultern und führte ihn. »Wenn wir ins Wasser gelangen können… «
   »Diesen Trick werden sie auch durchschauen«, sagte Kennard hoffnungslos, und Larry spürte ihn erschauern, ein tiefes Gefühl, das seine Knochen erbeben ließ. Er deutete nach oben, und Larry folgte seinem Blick. Oben am Hang war, als Umriß vor dem Nachthimmel, ein Ding zu erkennen, das einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
   Vogel? Sicherlich hatte noch kein Vogel einen so gewaltigen Umriß gehabt, Flügel wie ein gewaltiger flatternder Mantel; ein totenkopfähnlicher Schädel mit einem gewaltigen phosphoreszierenden Schnabel. Die Erscheinung reckte einen langen Hals, ein gräßlicher, pulsierender Schrei erfüllte die Atmosphäre.
   Larry spürte, wie Kennard in seinen Armen erstarrte; der Junge starrte unverwandt nach oben, gleich einem Vogel, der von einer Schlange hypnotisiert wurde.
   Aber für Larry war es nur ein weiterer Schrecken Darkovers, wahrhaft gräßlich anzusehen - aber er hatte schon so viele Schrecken gesehen, daß er abgestumpft war. Er packte Kennard und schubste ihn den Hang hinab, auf das ferne Funkeln zu. Der Schrei des Banshee schwoll an und ab, dicht auf den Fersen, während sie sich durchs Unterholz kämpften, ohne noch auf ein Ziel oder den Lärm zu achten, den sie machten. Vor ihnen war das Glitzern von Wasser zu sehen. Sie sprangen, fielen platschend hinein, rappelten sich auf, rannten weiter, wobei sie auf den Steinen ausrutschten. Zweimal fiel Larry der Länge nach in das kalte Wasser, seine Kleidung wurde durchnäßt und fror in der eisigen Luft steif, aber er wagte nicht, langsamer zu gehen. Das Heulen des Banshee wurde lauter und lauter, dann verstummte es wieder zu einem verwirrten Wimmern, einem fast wehmütigen Klagen, als wäre die Bestie um etwas betrogen worden. Sie schien im Kreis umherzuirren. Nach und nach gesellten sich weitere klagende Stimmen dazu. Sie stolperten

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