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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ehrenhaft. Sie lebten in Frieden mit ihren Pächtern und Nachbarn und beschränkten sich auf den Handel mit den edlen Jagdfalken der Berge und schönen Metallgegenständen, geschmiedet von dem Stamm, der Erz aus den dunklen Klippen grub und an seinem Feuer bearbeitete. Die Storns waren reich und auf ihre eigene Weise auch mächtig gewesen, wenn mächtig bedeutete, daß die Menschen dem Wort eines Storn von Storn gehorchten, aber sie gehorchten lächelnd, statt zitternd. Mit den anderen Bergbewohnern hatten die Burgherren wenig Kontakt und noch weniger mit den Lords der weiter entfernten Berge. Sie lebten ruhig und glücklich.
   Und jetzt waren sie gefallen.
   Brynat lachte selbstzufrieden. In ihrer stolzen Isolierung war es den Storns nicht einmal möglich gewesen, um Hilfe zu ihren fernen adligen Nachbarn zu schicken. Mit einiger Klugheit konnte Brynat sich hier festgesetzt haben, lange bevor die Nachricht sich in den Hellers und den Hyaden verbreitete, Burg Storn habe einen neuen Lord. Und würde es sie kümmern, daß dort nicht länger ein Storn von Storn herrschte, sondern Brynat von den Höhen? Er glaubte es nicht.
   Ein kalter Wind war aufgekommen, und die rote Sonne wurde von eilenden Wolken verdeckt. Die Männer, die sich mit den niedergestürzten Steinen abmühten, bewegten sich jetzt schneller, um sich in dem beißenden Wind warm zu halten. Ein paar Schneeflocken begannen zu fallen. Brynat gab Fledermausohr mit einem nachlässigen Schulterzucken ein Zeichen, und ohne sich umzusehen, ob das Männchen ihm folgte - aber wehe ihm, wenn er es nicht getan hätte! -, schritt er ins Innere der Burg.
   Drinnen, fern von Zuschauern, ließ er das stolze Grinsen des Triumphes von seinem Gesicht gleiten. Es war kein Sieg auf der ganzen Linie gewesen, obwohl seine Gefolgsleute, die sich an der reichen Beute ergötzten, es dafür hielten. Brynat saß auf Storns Hochsitz, aber der Sieg entschlüpfte ihm.
   Schnell stieg er eine Treppe hinunter, bis er an eine mit Samt gepolsterte und mit einem Vorhang gezierte Tür kam. Zwei seiner Söldner lümmelten sich hier auf bequemen Kissen. Ein leerer Weinschlauch zeigte, wie sie sich während ihrer Wache die Zeit vertrieben. Beim Klang von Brynats schweren Schritten sprangen sie auf. Der eine kicherte mit der Vertraulichkeit eines alten Gefolgsmannes.
   »Ha, ha! Zwei Mädchen sind besser als eins - he, Lord?«
   Bei Brynats finsterem Blick meldete der andere hurtig: »Heute morgen kein Weinen und Jammern von dem Mädchen mehr. Sie ist still, und wir sind nicht eingetreten.«
   Es war unter Brynats Würde, eine Antwort zu geben. Er bewegte herrisch die Hand, und die Söldner rissen die Tür auf.
   Als die Angeln quietschten, sprang eine kleine, blaugekleidete Gestalt auf und fuhr zu ihm herum, daß ihr die langen roten Zöpfe um die Schultern flogen. Das Gesicht war einmal von pikanter Schönheit gewesen; jetzt war es verschwollen und blaugeschlagen, ein Auge hatte sich unter einem Hieb halb geschlossen, aber das andere loderte in unstillbarem Zorn.
   »Du Sohn einer Wölfin«, sagte sie leise, »keinen Schritt weiter - ich warne dich!«
   Brynat schaukelte lässig auf seinen Fersen zurück, den Mund zu einem wölfischen Lächeln verzogen. Er stemmte die Hände in die Hüften und musterte das Mädchen in Blau, ohne zu sprechen. Er sah die weißen, bebenden Hände, bemerkte jedoch, daß die geschwollenen Lippen nicht zitterten und ihr Blick sich nicht senkte. Dem zollte er in seinem Inneren ein anerkennendes Lachen. Hier konnte er echten Triumph finden.
   »Was, immer noch nicht versöhnt mit meiner Gastlichkeit, Lady? Habe ich Euch mit Wort oder Tat beleidigt, oder macht Ihr mir die Grobheit meiner Männer zum Vorwurf?«
   Ihr Mund war fest. »Wo ist mein Bruder? Meine Schwester?«
   »Nun«, antwortete er schleppend, »Eure Schwester nimmt Abend für Abend an meinen Festmählern teil. Ich bin gekommen, um Euch zu bitten, meiner Gemahlin heute vormittag aufzuwarten; wie ich glaube, sehnt sie sich nach einem vertrauten Gesicht. Aber, Lady Melitta, Ihr seid blaß. Ihr habt das gute Essen, das ich Euch schickte, nicht angerührt!« Er machte eine tiefe, burleske Verbeugung, drehte sich um und ergriff ein Tablett, das mit Wein und feinen Speisen beladen war. Lächelnd bot er es ihr dar. »Seht, ich komme in eigener Person, um Euch zu dienen… «
   Das Mädchen machte einen Schritt vorwärts, packte das Tablett, ergriff einen gebratenen

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