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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Mädchen, aber ich glaube, ich bin der einzige Lehrer, der Sie noch gekannt hat. Die meisten Pflegerinnen und Lehrer sind jung. Wir achten darauf, daß sie jung sind. Kinder brauchen junge Leute um sich. Ich mache weiter und weiter, der alte Knabe, der ich bin, weil es schwer ist, gute Lehrer von Terra zu bekommen, und sie möchten jemanden, der die Sprache ohne Akzent spricht.« Bedauernd zuckte er die Schultern. »Doch nun kommen Sie hinunter in mein Büro, junger Jeff. Erzählen Sie mir, was Sie jetzt tun. Ich erinnere mich, daß Sie nach Terra geschickt wurden. Wie kommt es, daß Sie nach Darkover zurückgekehrt sind?«
   In dem strengen Büro des alten Mannes, durch dessen offenes Fenster der Lärm draußen spielender Kinder hereindrang, nahm Jeff einen Drink an, den er nicht wollte, und drängte die Fragen zurück, auf die der alte Harley die Antwort doch nicht wissen würde.
   »Sie sagen, Sie erinnern sich, daß mein Vater mich herbrachte. Meine Mutter… war sie bei ihm?«
   Harley schüttelte den Kopf. »Er sagte nichts davon, daß er eine Frau habe«, antwortete er mit beinahe altjüngferlicher Verlegenheit.
   Aber, dachte Kerwin, er hatte seinen Sohn anerkannt, und das war nach den Gesetzen des Terranischen Imperiums nicht leicht. »Wie sah mein Vater aus?«
   »Wie gesagt, ich habe ihn nur das eine Mal gesehen, und man konnte schlecht sagen, wie er normalerweise aussah. Seine Nase war gebrochen, und er war in irgendeinen Kampf geraten. Zu der Zeit gab es eine Menge Aufruhr in Thendara, irgendwelche politischen Unruhen. Die Einzelheiten habe ich nie gewußt. Er trug darkovanische Kleidung, aber er hatte seine terranischen Papiere dabei. Wir stellten Ihnen Fragen nach Ihrer Mutter, aber Sie konnten nicht sprechen.«
   »Mit fünf Jahren? «
   »Sie haben noch etwa ein weiteres Jahr lang nicht gesprochen«, sagte Harley offen heraus. »Um Ihnen die Wahrheit zu gestehen, wir dachten, Sie seien schwachsinnig. Das ist einer der Gründe, warum ich mich so gut an Sie erinnere. Wir alle verbrachten nämlich viel Zeit mit Versuchen, Sie sprechen zu lehren. Wir ließen einen Sprachtherapeuten vom HQ in Thendara kommen, der mit Ihnen arbeitete. Sie sprachen kein Wort, weder Terranisch noch Darkovanisch.«
   Voller Verwirrung hörte Kerwin dem alten Mann zu, der fortfuhr:
   »Kerwin - ich meine Ihren Vater - erledigte alle Formalitäten für Ihre Aufnahme in jener Nacht. Dann ging er, und wir sahen ihn nie wieder. Wir waren ziemlich neugierig, weil Sie ihm überhaupt nicht ähnlich sahen. Und dann hatten Sie rotes Haar, und in der gleichen Woche hatten wir schon einen rothaarigen kleinen Jungen aufgenommen, ungefähr ein Jahr jünger als Sie.«
   »War sein Name… Auster?« fragte Kerwin schnell.
   Harley runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht. Er war in der Abteilung der kleineren Kinder. Doch ich erinnere mich, daß er einen darkovanischen Namen trug. Er war nur rund ein Jahr lang hier, und auch das ist sehr merkwürdig. Er wurde entführt, und zur gleichen Zeit wurden alle Unterlagen über ihn gestohlen… Nun, ich rede zuviel. Ich bin ein alter Mann, und das hat nichts mit Ihnen zu tun. Warum erkundigen Sie sich nach ihm?«
   »Weil«, antwortete Kerwin bedächtig, »ich ihn vielleicht kenne.«
   »Es gibt keine Unterlagen über ihn. Wie gesagt, sie wurden gestohlen. Aber wir haben einen Bericht über die Entführung. Soll ich ihn nachschlagen?« bot Harley an.
   »Nein, machen Sie sich keine Mühe.« Auster hatte jetzt nichts mehr mit ihm zu tun. Wie die merkwürdige Geschichte auch lauten mochte - und sowohl Kennard als auch Harley hatten sie seltsam genannt -, er würde sie nie erfahren. Es war sowieso unwahrscheinlich, daß der Junge damals als Auster Ridenow geführt worden war. Vielleicht war auch Auster der Sohn zweier Comyn -Verräter, die mit der abtrünnigen Cleindori und ihrem terranischen Liebhaber geflohen waren. Spielte das eine Rolle? Auster war unter den Comyn aufgewachsen, er hatte alle ihre Talente geerbt, und zur gegebenen Zeit war er nach Arilinn gegangen. Und er, Kerwin, auf Terra erzogen, war nach Arilinn gekommen und hatte sie verraten…
   Doch daran wollte er jetzt nicht denken. Er dankte Harley, lehnte ein weiteres Glas ab und stimmte zu, sich den neuen Spielplatz und die neuen Schlafsäle zeigen zu lassen. Endlich verabschiedete er sich, angefüllt mit neuen Fragen, die die alten ersetzt hatten.
   Wo und wie war Cleindori

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