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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gestorben?
   Wie und warum hatte der ältere Jeff Kerwin - mit gebrochener Nase, verletzt und zerrauft nach einem schrecklichen Kampf - seinen und ihren Sohn in das Raumfahrer-Waisenhaus gebracht?
   Und wohin war er danach verschwunden, und wo und wie war er gestorben? Denn er mußte gestorben sein, weil er sonst bestimmt, ganz bestimmt seinen Sohn wieder abgeholt hätte.
   Und warum konnte Jeff Kerwins Sohn im Alter von fünf Jahren kein Wort in der Sprache seines Vaters oder seiner Mutter sprechen?
   Und warum hatte der erwachsene Jeff Kerwin keine Erinnerung an seine Mutter oder seinen Vater, warum hatte er überhaupt keine Erinnerungen außer denen an ein paar undeutliche Träume von Mauern, Bogengängen, Türen, von einem Mann in einem Mantel, der stolz durch eine Burg schritt, von einer Frau, die sich über eine Matrix beugte und sie mit einer Geste hochhob, die übrigblieb, wenn alles übrige verschwamm… der Schrei eines Kindes…
   Erschauernd verbannte er dies Bruchstück einer Erinnerung. Einen Teil von dem, was er wissen wollte, hatte er herausgefunden, und Elorie wartete darauf, daß er zurückkehrte und ihr berichtete.
   Als er in das Hotelzimmer kam, schlief sie. Sie hatte sich erschöpft auf ihr Bett geworfen. Graue Flecken lagen unter den langen Wimpern ihrer geschlossenen Augen. Aber als er eintrat, setzte sie sich auf und hob ihm ihr Gesicht zum Kuß entgegen.
   »Jeff, es tut mir leid, ich habe die Illusion solange aufrechterhalten, wie ich konnte… «
   »Es ist alles gutgegangen.«
   »Was hast du herausgefunden?«
   Er zögerte, unsicher, ob er es ihr erzählen sollte. Würden die ihn quälenden Fragen sie beunruhigen? Was wußte sie über Cleindori, abgesehen davon, daß man sie gelehrt hatte, die ›Abtrünnige‹ zu, verachten?
   Ihre Hand schloß sich über seiner. »Was mir wirklich weh tun würde«, sagte sie, »wäre deine Weigerung, diese Dinge mit mir zu teilen. Und was Cleindori betrifft… Wie kann ich auf sie hinabsehen? Sie hat nur getan, was ich auch getan habe, und jetzt weiß ich, warum.« Bei ihrem Lächeln hatte Kerwin das Gefühl, sein Herz müsse brechen. »Weißt du nicht, daß Elorie von Arilinn neben die Namen der abtrünnigen Bewahrerinnen Ysabet von Dalereuth und Dorilys von Arilinn geschrieben werden wird, die flohen, ohne ihren Eid zurückzugeben oder um Urlaub zu bitten?« Kerwin hatte vergessen, daß Cleindori nur der Kosename seiner Mutter, nicht ihr wirklicher Name gewesen war, der in Arilinn als Dorilys geschrieben stand.
   Er setzte sich dicht neben sie und erzählte ihr alles, was seit seinem ersten Augenblick auf Darkover geschehen war. Daß er Ragan kennengelernt und von ihm erfahren hatte, was seine Matrix war. Die Enttäuschung bei seinem ersten Besuch im Waisenhaus. Die Matrix-Mechaniker, die sich geweigert hatten, ihm zu helfen, und die alte Frau, die bei dem Versuch, ihm zu helfen, gestorben war. Und dann alles Übrige, einschließlich der Informationen, die Harley ihm gegeben hatte.
   »Und die Zeit wird knapp«, schloß er. »Ich sollte den Tatsachen ins Auge sehen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß ich jemals mehr herausfinde. Sobald meine Meldung beim HQ registriert ist, wird man Anklage gegen mich erheben, und vielleicht kommt es zu einem Prozeß. Aber jetzt kennst du sie, die Geschichte meines Lebens, was es auch wert sein mag, Elorie. Du hast einen Mann ohne Vaterland geheiratet, Liebling.«
   Wie als Antwort darauf summte der Kommunikator in der Ecke des Zimmers, und als Kerwin den Hörer aufnahm, ertönte eine blecherne mechanische Stimme: »Jefferson Andrew Kerwin?«
   »Am Apparat.«
   »Koordination und Personal«, identifizierte sich die Tonbandstimme. »Uns liegt die Information vor, daß Sie sich innerhalb der Terranischen Zone aufhalten, wo gegen Sie Anklage wegen ungesetzlicher Flucht zwecks Umgehung der Deportation erhoben worden ist. Sie werden hiermit unterrichtet, daß der Stadtrat von Thendara im Namen und mit der Vollmacht des Comyn -Rates aufgrund eines von Danvan, Lord Hastur, Regent für Derek von Elhalyn, unterzeichneten Haftbefehls Sie zur persona non grata erklärt hat. Es wird Ihnen offiziell verboten, die Terranische Zone zu verlassen, und da nach gültigem Recht Ihre Frau Elorie Ardais Kerwin Bürgerin des Imperiums geworden ist, gilt dies Verbot gleicherweise für Mrs. Kerwin. Dies ist ein dienstlicher Befehl. Es ist Ihnen verboten, sich mehr als zwei Universal-Kilometer

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