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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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brachte er es fertig. Auster, der elend aussah, reichte ihm seine Hand, um ihm zu helfen. Mit ungewöhnlicher Freundlichkeit sagte er: »Jeff, das haben wir auf die eine oder andere Art alle durchgemacht. Hier, stütze dich auf mich.« Zu seiner eigenen Überraschung ergriff Kerwin selbstvergessen die Hand des anderen Mannes. Kennard fragte: »Corus, fühlst du dich in Ordnung?«
   Corus hob ein verschwollenes, tränenfleckiges Gesicht. Er sah krank aus, aber er sagte: »Ich werde am Leben bleiben.«
   Neyrissa meinte sanft: »Weißt du, das tust du dir selbst an. Es geht auch anders.«
   Elories Stimme klang angespannt. »Wir wollen schnell damit zu Ende kommen. Keiner von uns kann noch viel mehr ertragen.« Sie zitterte, aber sie streckte Corus die Hand entgegen, und Kerwin spürte als leises Schnappen und einen Stromstoß in seinem eigenen Gehirn, wie das Netz sich von neuem aufbaute. Auster, dann Rannirl, Neyrissa glitten in den Kontakt. Kennard, der Kerwin immer noch hielt, verschwand. Elorie sprach nicht, aber plötzlich füllten ihre grauen Augen den ganzen Raum in der Kammer, und Jeff hörte ihr befehlendes Flüstern:
   »Komm!«
   Der Aufprall auf die vereinigten Gedanken der anderen hatte eine Wucht, daß es ihm den Atem verschlug. Es war, als sei er in eine Facette des geschliffenen Kristalls gefallen. In seinem Kopf flammte ein Muster wie ein gigantischer Feuerstern, und er wurde um den ganzen Kreis herumgeschleudert, wirbelte in den Kontakt mit einem jeden hinein und wieder hinaus: Elorie, kühl, distanziert, ihn am Ende einer Rettungsleine haltend… Kennards freundliche Sicherheit. Eine federleichte Berührung, zitterig, ängstlich, von Corus. Ein trübes Aufflammen von Auster, Funken, die sich begegneten und abstießen… Neyrissa, sanft und suchend…
   »Genug!« befahl Kennard scharf, und plötzlich war Kerwin wieder er selbst, und die anderen waren keine unstofflichen Energiewirbel im Raum rings um ihn mehr, sondern jeder ein Mensch für sich, und sie standen in einer Gruppe bei ihm.
   Rannirl pfiff. »Zandrus Höllen, welch eine Barriere! Wenn wir sie jemals ganz wegbekommen, Jeff, wirst du ein Spitzentechniker, aber das wird noch eine schwere Arbeit sein!«
   Corus sagte: »Das zweite Mal war es nicht ganz so schlimm. Teilweise hat er es getan.«
   Kerwins Kopf war immer noch eine einzige brodelnde Feuermasse. »Ich dachte, was du auch mit mir gemacht hast… «
   »Wir sind einen Teil davon losgeworden«, bestätigte Kennard, und er fuhr fort zu sprechen, aber plötzlich hatten seine Worte keinen Sinn mehr. Elorie sah Kerwin scharf an. Sie sagte etwas, aber es war nur Geräusch, Statik in Kerwins Gehirn. Nicht verstehend schüttelte er den Kopf.
   Kennard fragte auf Cahuenga: »Kopfschmerzen besser?«
   »Ja, sicher«, murmelte Kerwin. Wenn die Kopfschmerzen überhaupt etwas waren, dann schlimmer, aber er hatte nicht die Energie, das zu sagen. Kennard widersprach nicht. Er faßte Kerwin fest bei den Schultern, führte ihn in den Nebenraum und drückte ihn in einen weichen Sessel. Neyrissa meldete sich: »Das ist meine Aufgabe«, kam und legte ihre leichten Hände auf Kerwins Kopf.
   Kerwin sprach kein Wort. Der Schmerz machte ihm schwindelig, schwang ihn wie an einem langen Pendel hin und her, schneller und schneller. Elorie sagte etwas. Neyrissa stellte ihm in drängendem Ton eine Frage, aber nichts davon erreichte ihn. Selbst Kennards Stimme war nur ein Durcheinander von bedeutungslosen Silben, ein Wortsalat. Dann hörte er Neyrissa sagen: »Ich dringe nicht zu ihm durch. Holt Taniquel nach oben, schnell. Vielleicht kann sie… «
   Rings um ihn stiegen Wörter auf und fielen nieder wie ein Gesang in einer fremden Sprache. Die Welt verschwamm zu einem grauen Nebel, und das Pendel schwang ihn weiter und weiter hinaus in Dunkelheit und blasse Lichter, ins Nichts…
   Dann war Taniquel da, eine verwischte Gestalt vor seinen Augen, und sie fiel mit einem bestürzten Aufschrei neben ihm auf die Knie.
   »Jeff! Oh, Jeff, kannst du mich hören?«
   Was konnte er anderes tun, dachte Kerwin mit der Unlogik des Schmerzes, wenn sie ihm direkt ins Ohr schrie?
   »Jeff, bitte, sieh mich an, laß mich dir helfen… «
   »Nichts mehr«, murmelte er. »Nichts mehr davon. Ich habe für einen Abend genug gehabt!«
   »Bitte; Jeff, ich kann dir nicht helfen, wenn du mich nicht läßt… « flehte Taniquel, und er spürte ihre Hand heiß und schmerzend

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