Darkover 18 - Hasturs Erbe
an seinem Hals. Danilo wich ein wenig zurück. »Ich hatte gedacht, diese Steine dürften nur unter Sicherheitsvorkehrungen von Matrixtechnikern benutzt werden. Ist es nicht gefährlich?«
»Ich wußte sonst keinen Weg.«
Danilo blickte ihn sichtlich bewegt an. »Und dieses Risiko hast du für mich auf dich genommen, Bredu?
Regis machte sich bewußt von dem aufwallenden Gefühl frei. »Nimm das letzte Kotelett, ja? Ich bin nicht so hungrig… hier bin ich, sicher und wohlauf, oder? Wahrscheinlich werde ich mit meinen Verwandten Ärger bekommen. Ich bin Gabriel und meiner Eskorte nur mit einem Trick entkommen. Eigentlich war ich auf dem Weg nach Neskaya.«
Die Ablenkung gelang. Danilo fragte mit schlecht verborgener Ablehnung: »Wirst du jetzt, wo sie wissen, daß du Laran hast, Matrixtechniker?«
»Gott behüte! Aber ich muß lernen, auf mich achtzugeben und mich abzusichern.«
Danilos Gedanken taten einen Sprung. »Wenn man… ohne Ausbildung eine Matrix benutzt… hast du deshalb die Schwellenkrankheit?«
»Ich weiß nicht. Vielleicht. Ich konnte nichts dagegen tun.«
Danilo sagte: »Ich hätte nach Lew Alton schicken sollen statt nach einer Heilkundigen. Er ist doch im Turm ausgebildet. Er weiß bestimmt, was man dagegen tun kann.«
Regis zuckte zusammen. Er wollte Lew noch nicht wieder unter die Augen treten. Nicht, ehe er seine Gedanken wieder unter Kontrolle hatte. »Störe ihn nicht. Jetzt geht es mir gut.«
»Nun, wenn du meinst«, sagte Danilo unsicher. »Ohne Zweifel ist er jetzt mit seinem Mädchen im Bett und würde sich kaum über eine Unterbrechung freuen. Doch wenn auch… «
»Sein Mädchen?«
»Aldarans Pflegetochter. Die Wachen fühlen sich einsam und haben nichts außer Geschwätz im Kopf, und ich habe mir gedacht, es könne nur gut sein, wenn ich so viel wie möglich über das Leben hier erfahre. Sie sagen, Lew ist wahnsinnig in sie verliebt, und der alte Kermiac bereite schon die Hochzeit vor.«
Nun, dachte Regis, das erklärte vieles. Lew war in der Ebene niemals recht glücklich gewesen, und er war einsam. Wenn er sich unter den Verwandten aus dem Gebirge eine Frau suchte, war das sicher gut.
Danilo sagte: »Hier ist Wein, wenn du willst.« Regis schüttelte entschlossen den Kopf. Sicher würde er dann besser schlafen, doch er wagte nicht, irgendein Risiko einzugehen, das seine Haltung erschüttern konnte. Er nahm eine Handvoll Zuckernüsse und knabberte daran herum.
»Nun, Dani, erzähl' mir alles. Der alte Kermiac wußte nicht, warum man dich hergebracht hatte, und ich hatte keine Gelegenheit, Lew allein zu sprechen.« Er fragte sich unvermittelt, welche der beiden Frauen in dem Kaminzimmer Lews Liebste gewesen war. Das Mädchen mit der Harfe und dem harten Gesicht? Oder die zarte, entrückte, jüngere in Blau?
»Aber du mußt das alles gewußt haben«, sagte Danilo, »oder warum bist du sonst hinter mir hergekommen? Ich habe versucht… versucht, dich mit meinen Gedanken zu erreichen, doch ich hatte Angst, ich könnte sie fühlen. Ich hatte Angst, sie würden es irgendwie benützen… « Regis spürte, daß er dem Weinen nahe war. »Es ist schrecklich! Laran ist schrecklich! Regis, ich will es nicht!«
Impulsiv streckte Regis die Hand aus und wollte sie Danilo auf den Arm legen, hielt sich aber dann zurück. O nein. Nicht das. Keine so leichte Entschuldigung… ihn zu berühren. Er sagte mit bemüht unbeteiligter Stimme: »Es scheint, wir haben keine Wahl, Dani. Es hat uns beide überkommen.«
»Es ist… wie ein Blitz. Es erschlägt die Menschen, die es nicht wollen, schlägt zu, wie es will… « Danilos Stimme zitterte.
Regis fragte, wie irgend jemand überhaupt damit leben konnte. Er sagte: »Ich will es jetzt auch nicht mehr, wo ich es nun habe. Nicht mehr, als ich Erbe der Comyn sein will.« Er seufzte. »Aber wir haben keine Wahl. Die einzigen beiden Möglichkeiten sind, daß wir es mißbrauchen… wie Dyan… oder es wie Männer auf uns nehmen.« Er wußte, er redete nicht nur über Laran. »Laran kann nicht gänzlich schlecht sein. Denn es hat mir geholfen, dich zu finden.«
»Und wenn ich dich damit in Todesgefahr gebracht hätte?«
»Genug davon!« Die Worte enthielten eine scharfe Zurückweisung. Danilo zuckte zusammen wie unter einem Schlag, doch Regis wußte, daß er keinen weiteren Gefühlsausbruch ertragen konnte. »Lord Kermiac hat mich als Gast bezeichnet. Unter den
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