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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Danilos Armen zusammen.
   Er wußte nicht, wie er dorthin gelangt war, doch Sekunden später spürte er am ganzen Körper einen schneidenden Schmerz und merkte, wie er nackt in einer großen Wanne mit heißem Wasser schwamm. Danilo kniete neben ihm und massierte ängstlich seinen Puls. Sein Kopf raste vor Schmerz, doch er nahm wieder reale Objekte wahr, und sein Körper fühlte sich beruhigend fest an. Ein Diener schwebte mit trockenen Kleidern vorbei und versuchte, Danilos Aufmerksamkeit zu erregen, um dessen Zustimmung zu erlangen.
   Regis lag da und beobachtete sie und fühlte sich zu erschöpft, um mehr zu tun, als lediglich ihre Dienste zu akzeptieren. Er merkte, wie Danilo unaufdringlich versuchte, sich zwischen Regis und den aldaranischen Diener zu drängen. Rasch wies er den Bediensteten hinaus und murmelte verhalten: »Ich traue keinem von ihnen so weit, dich mit ihm allein zu lassen.«
   Zunächst schien das Wasser seinen Körper zu verbrühen; jetzt spürte er, daß es nur lauwarm war. Das Wasser war vermutlich vor längerer Zeit, wahrscheinlich für Danilo, eingelassen worden, bevor Regis hereingekommen war. Danilo beugte sich, immer noch mit sorgenvollem Gesicht, über ihn. Plötzlich erfüllte Regis eine so unerträgliche Angst, daß er das angenehme, sinnliche Vergnügen, im heißen Wasser zu liegen, das seinen steifen und unterkühlten Körper umhüllte - elf Nächte unterwegs, ohne sich ein einziges Mal warm gefühlt zu haben - abschnitt, sich hochzog, aus der Wanne schleppte und in ein Handtuch einhüllte. Danilo kniete sich nieder, um ihn abzutrocknen und sagte: »Ich habe den Diener nach einer Heilkundigen geschickt. So etwas muß es doch hier geben. Regis, ich habe noch nie zuvor jemanden in Ohnmacht fallen sehen. Deine Augen waren offen, aber du konntest mich weder sehen noch hören.«
   »Schwellenkrankheit.« Kurz dachte er über eine Erklärung nach. »Ich hatte schon früher Anfälle. Das Schlimmste habe ich hinter mir. Ich glaube, eine Heilkundige kann da nicht helfen. Gib mir das dort, ich kann das allein.« Entschlossen nahm er Danilo das Tuch aus der Hand. »Sag Bescheid, daß sie sich nicht darum zu kümmern braucht, und versuche, etwas Heißes für mich zu trinken zu bekommen.«
   Skeptisch zog sich Danilo zurück. Regis trocknete sich zu Ende ab und streifte die unvertrauten Kleider über. Seine Hände zitterten so stark, daß er kaum die Bänder und Schlaufen schließen konnte. Was ist mit mir los, fragte er sich, warum wollte ich nicht, daß mir Dani beim Anziehen hilft? In kaltem Entsetzen blickte er auf seine Hände, als gehörten sie zu jemand anderem. Ich wollte nicht, daß er mich berührt!
   Doch das schien ihm keine Erklärung zu sein. In der rauhen Intimität der Kaserne hatten sie monatelang miteinander gelebt. Sie waren einander eng verbunden gewesen, hatten selbst die Gedanken des anderen gespürt.
   Das war etwas anderes.
   Unruhig wanderten seine Gedanken zu jener Nacht in der Baracke zurück, als er sich Danilo genähert hatte, angetrieben von einem fast wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Kummer zu teilen, zurück an den Abgrund von Schmerz und Entsetzen, als Danilo ihn von sich geschleudert hatte…
   Und dann wußte Regis plötzlich erschüttert und beschämt und entsetzt, was diese Berührung verursacht hatte und warum er jetzt so scheu gegenüber Danilo war. Das Wissen ließ ihn wie gelähmt stehenbleiben. Die nackten Füße wurden trotz des Wolfsfells auf dem Kachelboden kalt.
   Ihn berühren. Nicht ihn trösten, sondern sein eigenes Bedürfnis stillen, seine Einsamkeit überwinden, seinen Hunger befriedigen…
   Angestrengt bewegte er sich, aus Angst, wenn er so reglos stehen bliebe, würde ihn ein neuer Anfall der Schwellenkrankheit überkommen. Er kniete sich auf das Wolfsfell, zog perlenbestickte Strümpfe über die Knie und versuchte angestrengt, die Schlaufen zu verknoten. Oberflächlich dachte er, daß Pelzkleidung hier im Gebirge für das Überleben lebenswichtig war. Sie fühlte sich wunderbar an.
   Doch unermüdlich brach die Erinnerung, die er seit seinem zwölften Lebensjahr verdrängt hatte, wie eine blutende Wunde immer wieder auf. Die Erinnerung, die er in sich verschlossen hatte und die auf dem Weg nach Norden wieder durchgebrochen war: Lews Gesicht, beschienen vom Feuer, in extremer Erschöpfung und Schmerz und Angst, ohne jegliche Barrieren.
   Und Regis hatte es mit ihm geteilt. Zwischen ihnen hatte es keine

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