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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Nachrichten haben Flügel.«
   Damon MacAnndra kam auf sie zu. »Seid ihr schon von dem Waffenmeister überprüft worden?«
   »Nein«, sagte Dani. »Gestern haben sie es nicht bis zu mir geschafft. Was geschieht denn da?«
   Damon zuckte die Achseln. »Der Waffenmeister gibt dir das übliche Schwert der Wache und läßt dich die Grundpositionen der Verteidigung demonstrieren. Wenn man nicht weiß, an welchem Ende man es anfassen muß, steckt er einen in die Anfängerklasse, und man muß ungefähr drei Stunden am Tag üben. Natürlich in der Freizeit. Wenn du die Grundregeln kennst, wird entweder er oder einer seiner Assistenten dich testen. Als ich gestern abend oben war, war auch Lord Dyan dort. Ich sage euch, ich habe Blut geschwitzt! Ich habe mich verdammt dumm angestellt, bin ausgerutscht, und er hat mir für jeden zweiten Tag Übungsstunden aufgebrummt. Wem kann schon irgend etwas gelingen, wenn der einen anstarrt.«
   »Ja«, sagte Julian vom nächsten Bett herüber, wo er versuchte, einen Rostfleck von seinem Messer abzuwischen. »Mein Bruder hat mir erzählt, daß er gern dabeisitzt, wenn die Kadetten trainieren. Er scheint es zu genießen, wenn sie heruntergeputzt werden und dummes Zeug anstellen. Er ist ziemlich gemein.«
   »Ich habe in Nevarsin Schwertkampf gelernt«, sagte Danilo. »Um den Waffenmeister mache ich mir keine Sorgen.«
   »Dann mach dir um Lord Dyan Sorgen. Du bist gerade jung genug, und hübsch bist du auch… «
   »Halt den Mund«, sagte Danilo. »Du solltest nicht so über einen Comyn-Lord reden.«
   Damon kicherte. »Das habe ich vergessen. Du bist ja der Schützling von Lord Alton, stimmt's? Komisch, ich habe nie gehört, daß der eine Vorliebe für hübsche Jungen hätte.«
   Danilo fauchte mit brennenden Wangen: »Halt dein dreckiges Maul. Du bist doch nicht würdig, Lord Kennards Stiefel abzuwischen. Wenn du noch einmal etwas gegen ihn sagst… «
   »Nun, es scheint, wir haben hier ein ganzes Mönchskloster beisammen«, sagte Julian und stimmte in das Lachen ein. »Rezitierst du das Gelöbnis der Keuschheit, wenn du in die Schlacht reitest, Dani?«
   »Es würde keinem eurer schmutzigen Mäuler schaden, wenn ihr mal etwas Anständiges von euch geben würdet«, sagte Dani, wandte ihnen den Rücken zu und vertiefte sich in das Waffenhandbuch.
   Auch Regis war schockiert durch ihre Anschuldigungen und ihre Sprache. Aber er merkte, daß er nicht erwarten konnte, daß sich normale junge Männer wie Novizen verhielten und redeten, und er wußte auch, daß sein Leben bald für ihn unerträglich würde, wenn er irgendein Zeichen der Verachtung von sich gab. Er hielt also den Mund. Diese Dinge waren hier wohl so sehr an der Tagesordnung, um als Scherz gelten zu können.
   Und dennoch hatte es in der terranischen Enklave einen Mord und beinahe einen Aufstand verursacht. Konnten erwachsene Männer derlei wirklich so ernst nehmen, daß sie einen Mord begingen? Terraner vielleicht. Sie mußten sehr merkwürdige Gebräuche haben, wenn sie noch rigoroser als die Cristoforos waren.
   Plötzlich fiel ihm wieder ein - wie etwas, das vor Jahren geschehen war -, wie er heute morgen neben dem jungen Lawton in der terranischen Zone gestanden und das Raumschiff beobachtet hatte, das sich von dem Planeten löste und auf den Weg zu den Sternen begab. Er fragte sich, ob Dan Lawton wußte, an welchem Ende man ein Schwert anzufassen hatte und ob ihm das wichtig erschien. Er verspürte ein merkwürdiges Gefühl, als pendele er rasch und schmerzhaft zwischen zwei Welten hin und her.
   Drei Jahre. Drei Jahre, um Schwertkampf zu üben, während nur einen Bogenschuß entfernt die terranischen Raumschiffe kamen und gingen.
   War es dieses Bewußtsein, das sein Großvater Tag und Nacht mit sich herumschleppte, eine stetige Erinnerung, daß hier zwei Welten Schulter an Schulter standen, die eine völlig entgegengesetzte Geschichte sowie völlig entgegengesetzte Gewohnheiten, Sitten und Moralauffassungen hatten? Wie konnte Hastur mit einem solchen Kontrast leben?
   Der Tag nahm seinen Lauf. Man schickte nach ihm und nahm penibel Maß für seine Uniform. Als die Sonne hoch am Himmel stand, kam ein Junioroffizier und zeigte ihnen den Weg zur Messe, wo die Kadetten an abgesonderten Tischen aßen. Das Essen war grob und einfach, aber Regis hatte in Nevarsin schlechteres gegessen, und er langte tüchtig zu, wenn auch einige der Kadetten laut über die Speisen

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