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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schon an Regis Hastur aufgefallen war. Sie strahlten etwas aus, das dem Terranischen Imperium meiner Meinung nach während seiner Ausbreitung von einem Stern zum anderen verlorengegangen ist: das Gefühl, seinen eigenen Platz im Universum zu kennen, und eine Würde, die keiner besonderen Betonung bedurfte, weil sie niemals in Frage gestellt worden war.
   Wie alle Waldläufer hatte auch dieser ein fliehendes Kinn und läppchenlose Ohren, und sein stark behaarter Körper wirkte kaum weniger menschlich als die unserigen. Da die Waldläufer über ein ausgezeichnetes Gehör verfügen, sprach er sehr leise, und ich mußte mich einerseits anstrengen, ihn zu verstehen, und andererseits darauf achten, selbst nicht zu laut zu werden.
   Er reichte mir seine Hand, und ich beugte den Kopf und murmelte: »Ich unterwerfe mich dir, Alter.«
   »Das brauchst du nicht«, erwiderte er mit freundlich zwitschernder Stimme. »Nimm Platz, mein Sohn. Du bist willkommen bei uns, aber ich habe das Gefühl, als hättest du das Vertrauen, das wir in dich setzten, enttäuscht. Wir brachten dich zu deinen Leuten zurück, weil wir der Ansicht waren, es würde dich glücklicher machen, wieder unter deinesgleichen zu sein. Haben wir dir während all der Jahre so wenig Freundlichkeit entgegengebracht, daß du nun mit bewaffneten Männern zurückkehrst?«
   Der fragende Blick seiner roten Augen war kein günstiges Vorzeichen für einen Anfang. Hilflos sagte ich: »Meine Begleiter sind nicht bewaffnet, Alter. Eine Gruppe derjenigen, die die Städte nicht betreten dürfen, überfiel uns, und wir mußten uns verteidigen. Ich bin nur deshalb mit so vielen Leuten gekommen, weil ich mich davor fürchtete, allein die Pässe zu durchqueren.«
   »Aber erklärt das, warum du überhaupt zurückgekehrt bist?« Sein Vorwurf war verständlich.
   »Wir sind als Bittsteller gekommen, Alter«, erwiderte ich schließlich. »Mein Volk appelliert an das deine in der Hoffnung, daß es sich… « Ich hatte als so menschlich sagen wollen, hielt jedoch inne und fuhr fort: »… uns gegenüber ebenso freundlich verhalten wird, wie es sich einst mir gegenüber zeigte.«
   Sein Gesicht blieb undurchdringlich. »Was erbittet ihr?«
   Ich erklärte es ihm. Ich setzte es ihm unbeholfen, stotternd und nach den richtigen Ausdrücken suchend auseinander und wußte gleichzeitig, daß es für die meisten der von mir benutzten Wörter in seiner Sprache keine Entsprechungen gab. Er hörte mir zu und stellte hin und wieder eine eindringliche Frage. Als ich das Angebot des terranischen Legaten, die Waldläufer fortan als eigenständige und unabhängige Nation anzuerkennen, erwähnte, runzelte er die Stirn und unterbrach mich.
   »Das Himmelsvolk hat mit den Terranern nichts zu schaffen. Es ist ihm gleich, ob die Terraner es anerkennen oder nicht.«
   Auf diese Feststellung fiel mir keine Antwort ein, und der Alte fuhr freundlich, aber unnachgiebig fort: »Es berührt uns allerdings, daß das Fieber, das für uns nur eine Kinderkrankheit ist, für viele von euch den Tod bedeutet. Aber ihr könnt uns - bei aller Ehrlichkeit - nicht dafür verantwortlich machen. Niemand kann behaupten, daß wir diejenigen sind, die die Krankheit verbreiten, denn man wird außerhalb des Gebirges nie einen der unseren antreffen. Können wir es dem Wind verübeln, wenn er sich dreht? Oder den Monden, wenn sie eine bestimmte Stellung einnehmen? Wenn die Stunde des Menschen gekommen ist, dann wird er sterben.« Er streckte einen Arm aus und zeigte damit an, daß wir uns entfernen durften. »Ich gebe dir und deinen Männern freies Geleit zum Fluß, Jason. Aber kehrt nie wieder zurück.«
   Regis Hastur stand plötzlich auf und musterte ihn. »Wollt Ihr mich anhören, Vater?« Ohne zu zögern benutzte er den zeremoniellen Titel, und der Alte erwiderte betrübt: »Der Sohn eines Hastur hat es nicht nötig, mit dem Himmelsvolk zu sprechen, als sei er ein Untertan.«
   »Ich bitte dennoch darum, als Untertan angehört zu werden, Vater«, entgegnete Regis leise. »Es sind nicht die andersgearteten Fremden von Terra, die hierhergekommen sind, um eine Bitte auszusprechen. Wir haben von ihnen etwas gelernt, das ihr noch nicht gelernt habt. Ich bin jung, und es steht mir nicht an, Euch zu belehren, aber Ihr habt gesagt: ›Können wir es den Monden verübeln, wenn sie eine bestimmte Stellung einnehmen?‹ Nein. Aber wir haben von den Terranern gelernt, daß wir unser eigenes

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