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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Volk, wenn es mit uns gehen und uns helfen will, bei den Terranern die Luft haben kann, die es zum Atmen braucht. Ebenso wird es gesunde Nahrung erhalten und vor dem hellen Licht geschützt werden. Ich bitte Euch nicht darum, jemanden den Befehl zu geben, mit uns zu kommen, Vater. Ich bitte Euch nur darum, Eueren Söhnen das zu erzählen, was ich Euch gerade erzählt habe. Wenn ich Euer Volk - das auch für immer das meinige sein wird - richtig kenne, werden Hunderte mir anbieten, uns zu begleiten. Und ich bitte Euch, zur Kenntnis zu nehmen, daß ich folgenden Eid ablege: Wenn auch nur einer Eurer Söhne stirbt, wird Euer Pflegekind dafür mit seinem eigenen Leben einstehen.«
   Die Worte waren wie ein Sturzbach über meine Lippen gekommen. Sie stammten keinesfalls allein von mir, denn unzweifelhaft hatte irgendein unbewußter Reflex meines Geistes mir klargemacht, daß Jay Allison in der Lage war, ein solches Versprechen abzugeben. Zum erstenmal begann ich zu verstehen, welche Kraft, welches Schuldbewußtsein und welche Hingabe ihn dazu gebracht hatten, sich von mir zu entfernen. Ich kniete zu den Füßen des Alten und schämte mich entsetzlich über das, was aus mir geworden war. Jay Allison war zehnmal mehr wert als ich. Gewissenlos, hatte Forth gesagt, ziellos und unausgeglichen. Welches Recht hatte ich, mich über mein nüchtern denkendes Alter ego zu erheben?
   Endlich spürte ich, wie der Alte sanft meinen Kopf berührte.
   »Steh auf, mein Sohn«, sagte er. »Ich will für mein Volk eine Antwort geben. Und vergib mir meine Zweifel und mein Zögern.«

Nachdem wir die Audienzkammer verlassen hatten, sprachen Regis und ich eine ganze Minute lang kein Wort; dann jedoch - beinahe reagierend wie ein Mann - wandten wir uns einander zu, und Regis sagte mit nüchterner Stimme: »Das haben Sie gut gemacht, Jason. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, daß wir ihn überzeugen würden.«
   »Es waren Ihre Worte, die seine Ansichten änderten«, wehrte ich ab. Die nüchterne Stimmung, der ungewöhnliche Gefühlsaufschwung - all das wirkte noch auf mich ein; dennoch kam ich mir irgendwie aufgedreht vor. Verdammt noch mal, ich hatte es geschafft! Und das sollte mir Jay Allison erst einmal nachmachen.
   Regis sah immer noch nachdenklich aus. »Er hätte abgelehnt, aber er hat Sie immer noch als einen der seinen angesehen. Und doch war das nicht alles… Es steckt noch etwas mehr dahinter… « Regis legte mit einer überraschend schnellen Bewegung einen Arm um meine Schultern und stieß hervor: »Ich glaube, daß die terranischen Mediziner Ihnen übel mitgespielt haben, Jason! Und selbst wenn sie auf diese Weise Millionen von Leben retten - es ist schwer, ihnen das zu vergeben!«

7.
    Spät am nächsten Abend ließ der Alte uns noch einmal zu sich rufen und gab bekannt, daß sich hundert Männer dazu bereit erklärt hatten, mit uns zu kommen und als Blutspender und Versuchspersonen der Forschungsarbeiten gegen das Waldläuferfieber zu fungieren.
   So schwierig die Reise über die Berge für uns auch gewesen war - der Rückweg fiel uns leicht. Unsere hundertköpfige Eskorte war nicht nur ein Garant gegen Angriffe, sondern brachte uns auch über die am leichtesten begehbaren Wege.
   Erst als wir uns an den langen Abstieg durch das Vorgebirge machten, begannen die Waldläufer, denen die Bewegung auf dem Boden ebenso Schwierigkeiten machte wie der Verlust an Höhenluft, schwächer zu werden. Während wir an Kraft gewannen, bauten sie mehr und mehr ab, so daß unsere Reisegeschwindigkeit ständig langsamer wurde. Nicht einmal Kendricks konnte sich gegenüber den »stupiden Tieren« mehr abgestumpft zeigen, als wir den Punkt erreichten, an dem wir die Packpferde zurückgelassen hatten, und es war Rafe Scott, der zu mir kam und verzweifelt sagte: »Jason, diese armen Burschen werden es bis nach Carthon niemals schaffen. Lerrys und ich kennen dieses Land. Lassen Sie uns vorausgehen, damit wir keine Rücksicht zu nehmen brauchen, und in Carthon ein paar Transportmittel organisieren. Vielleicht können wir sogar einen Segler auftreiben, der sie von hier aus weiterbringen kann. Von Carthon aus können wir einen Funkspruch absenden, damit man im Hauptquartier alle nötigen Vorbereitungen trifft.«
   Ich war überrascht und fühlte mich ein wenig schuldig, daß ich nicht selbst darauf gekommen war, und versuchte mein Unvermögen hinter einem brummigen »Ich dachte, Sie gäben einen Scheißdreck, um ›meine

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