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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Freunde‹ zu verstecken.«
   Rafe erwiderte verbissen: »Ich glaube, ich habe mich danebenbenommen. Das Pflichtbewußtsein, mit dem sie diese ganzen Strapazen hinnehmen, hat mir gezeigt, daß sie ganz anders sind, als ich bisher dachte.«
   Regis, der Rafes Vorhaben mit angehört hatte, unterbrach unser Gespräch leise und sagte: »Sie brauchen nicht vorauszugehen, Rafe. Ich kann eine Botschaft schneller absenden.«
   Ich hatte völlig vergessen, daß er ein ausgebildeter Telepath war. »Es gibt natürlich räumliche und entfernungsbedingte Begrenzungen für solche Botschaften«, fügte Regis hinzu, »aber Darkover ist mit einem Netz von Relaisstationen überzogen, und in einer davon sitzt ein Mädchen, das hart am Rande der terranischen Zone lebt. Wenn Sie mir also sagen, was sie tun muß, um Zutritt zum Hauptquartier zu erhalten… « Er wurde rot und erklärte: »Nach dem, was ich über die Terraner weiß, würde sie nicht viel Glück haben, die Botschaft zu übergeben, wenn sie einfach hinginge und behaupten würde, sie hätte eine telepathische Nachricht aufgefangen, oder?«
   Ich mußte über die Vorstellung lachen. »Ich fürchte, Sie haben recht«, gab ich zu. »Erklären Sie ihr, sie solle zu Dr. Forth gehen und ihm sagen, daß sie eine Botschaft von Dr. Jason Allison überbrächte.«
   Regis sah mich mit einem seltsamen Blick an. Zum erstenmal hatte ich in Hörweite der anderen meinen Namen ausgesprochen. Aber er nickte nur kommentarlos. Die nächsten beiden Stunden schien er etwas mehr beschäftigt zu sein als sonst, aber nach einer Weile kehrte er zu mir zurück und berichtete, daß die Botschaft durchgekommen war. Später überbrachte er mir eine Antwort. Die Luftbrücke sei eingerichtet, aber man würde nicht in Carthon auf uns warten, sondern in einem kleinen Dorf, das sich in der Nähe der Kadarin-Furt befand; dort, wo wir unsere Lastwagen zurückgelassen hatten.
   Als wir an diesem Abend unser Lager aufschlugen, sah ich mich mit einem Dutzend von Problemen konfrontiert, die meine Aufmerksamkeit erforderten: wann und wo wir die Furt überqueren würden; der Beruhigung der ängstlichen Waldläufer, die es zwar über sich gebracht hatten, die heimischen Wälder zu verlassen, nun aber angesichts der Tatsache, die letzte Barriere - den Fluß - hinter sich bringen zu müssen, von Verzweiflung übermannt wurden; und alles, was in meiner Macht stand, zu tun, um denjenigen zu helfen, die sich krank fühlten. Nachdem ich alles getan hatte, saß ich vor dem niederbrennenden Feuer und starrte schwermütig und müde in die Flammen. Morgen würden wir den Fluß überqueren und ein paar Stunden später das terranische Hauptquartier erreichen. Und dann…
   Und dann - würde nichts mehr sein. Ich würde mich verflüchtigen, aufhören zu existieren und im höchsten Fall noch als störender Geist in Jay Allisons Alpträumen vorhanden sein. Wenn er sich durch seine kalte, abgerundete Welt bewegte, würde ich nichts anderes mehr sein als ein erstorbener Windhauch, eine zerplatzte Luftblase, eine sich auflösende Wolke.
   Das letzte Aufflackern des ersterbenden Feuers gab meinen Träumen Gestalt. Wieder einmal, wie in jener Nacht in der Waldläuferstadt, glitt Kyla durch den Feuerschein an meine Seite, und ich schaute sie an und wußte plötzlich, daß ich es nicht würde ertragen können. Ich zog sie an mich und flüsterte: »Oh, Kyla… Kyla, nicht einmal an dich werde ich mich erinnern können… «
   Sie schob meine Hände zurück, kniete sich neben mich auf den Boden und sagte drängend: »Jason, hör zu. Wir sind Carthon jetzt ziemlich nahe. Den Rest des Weges können die anderen die Waldläufer führen. Warum willst du überhaupt ins Hauptquartier zurückgehen? Verlaß die anderen und kehre nie wieder zu ihnen zurück! Wir können… « Sie hielt inne, wurde feuerrot, und ich fühlte, wie sie von einer plötzlichen, starken Schüchternheit übermannt wurde. Schließlich sagte sie im Flüsterton: »Darkover ist eine große Welt, Jason; groß genug, daß wir uns auf ihr verstecken können. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie weit kämen, wenn sie nach uns suchten.«
   Natürlich würden sie das nicht. Ich konnte Kendricks - natürlich nicht Regis, denn ein Telepath würde mich auf der Stelle durchschauen - erzählen, daß ich zusammen mit Kyla nach Carthon vorausgehen wollte. Wenn sie herausfanden, daß ich geflohen war, würden sie bereits zu sehr damit beschäftigt sein, die

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