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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zunächst unendlich lieblich und lockend, aber dann - als würde ich sie durch das falsche Ende eines Fernglases sehen - war sie weit weg. Sie war zwar immer noch klar und deutlich zu erkennen, erschien mir aber so fern und uninteressant zu sein wie ein Insekt unter der Linse eines Mikroskops.
   Ihre Hände legten sich auf meine Schultern. Ich machte eine tastende Bewegung, um sie abzuschütteln.
   »Jason«, flehte sie mich an, »geh nicht auf diese Art von mir! Sprich mit mir, sag mir… «
   Ihre Worte drangen wie durch eine große Leere in mein Bewußtsein. Ich wußte plötzlich, daß viel davon abhing, wie das morgige Treffen verlief und daß Jason der einzige war, der es zum guten Ende würde bringen können, nachdem die Terraner ihn durch die Hölle der Gefahren und Leiden geschickt hatten… Ach, ja… das Waldläuferfieber…

Jay Allison stieß die Hand des Mädchens beiseite, verzog das Gesicht zu einer finsteren und zornigen Grimasse, versuchte, seine Gedanken zu ordnen und sich auf das zu konzentrieren, was er sagen und tun mußte, um den Waldläufern klarzumachen, welche Pflicht sie gegenüber dem Rest des Planeten zu erfüllen hatten. Als ob sie - die nicht einmal Menschen waren - überhaupt ein Pflichtbewußtsein besäßen!
   Eine ihm unverständliche Gefühlsaufwallung führte dazu, daß er den Wunsch verspürte, mit den anderen zusammenzusein. Mit Kendricks, zum Beispiel. Jay wußte plötzlich mit absoluter Genauigkeit, aus welchem Grund Forth ihm den großen, verläßlichen Mann von der Raumflotte zur Seite gestellt hatte. Und dieser gutaussehende, arrogante Darkovaner - wo steckte er? Jay maß das Mädchen mit einem verwirrten Blick; auf keinen Fall wollte er ihr eingestehen, daß er weder wußte, was er sagte noch was er tat - und so gut wie keine Erinnerungen mehr an das besaß, was Jason gerade im Begriff gewesen war zu tun.
   Er wollte ihr gerade die Frage nach dem Aufenthaltsort Hasturs stellen, als ihm ein vorbeihuschender logischer Gedanke sagte, daß ein solch wichtiger Gast der Wahrscheinlichkeit nach beim Alten höchstpersönlich einquartiert worden war. Eine Welle der Verzweiflung überkam ihn, als ihm bewußt wurde, daß er nicht einmal die Sprache der Waldläufer sprach. Sie war ihm vollkommen entfallen.
   »Sie… « Er suchte verzweifelt nach dem Namen des Mädchens. »Kyla - Sie sprechen die Sprache der Waldläufer auch nicht, oder?«
   »Nur ein paar Worte, mehr nicht. Warum fragst du?« Sie hatte sich in eine Ecke des winzigen Raumes zurückgezogen, war aber dennoch nicht weit von ihm entfernt. Jay fragte sich, was sein verdammtes anderes Ich gerade im Begriff zu tun gewesen war. Jason war unberechenbar. Jay hob mit einem melancholischen Lächeln den Blick.
   »Setzen Sie sich hin, mein Kind. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
   »Ich… Ich versuche zu verstehen, wie… « Das Mädchen berührte ihn erneut; anscheinend versuchte sie mit dieser Geste ihr eigenes Entsetzen zu vertreiben. »Es ist nicht leicht… mit anzusehen, wie du dich unter meinen Augen in einen anderen verwandelst… « Jay stellte fest, daß sie von echter Furcht geschüttelt wurde.
   Müde erwiderte er: »Ich werde mich schon nicht in eine… eine Fledermaus verwandeln und davonfliegen. Ich bin nichts anderes als ein armer Hund von einem Arzt, der seine prekäre Lage vor sich selbst zu verantworten hat.« Er sah keinen Grund, sein eigenes Elend und seine Verzweiflung damit abzureagieren, daß er dieses arme Kind anschrie. Gott allein mochte wissen, was sie alles mit seinem unberechenbaren anderen Ich durchgemacht hatte; Forth hatte ihm deutlich gesagt, daß die Persönlichkeit dieses »Jason« ein Ausbund all jener üblen Eigenschaften war, die er selbst sein ganzes Leben lang erfolgreich bekämpft hatte. Er mußte sich ziemlich zusammenreißen, um sich der auf seiner Schulter liegenden Hand nicht zu entziehen.
   »Jason - du solltest auf diese Weise nicht fortgehen. Denk nach! Versuch dich zusammenzureißen! «
   Jay verbarg das Gesicht in den Händen und versuchte ihren Worten nachzukommen. Sicherlich konnte sie aufgrund der herrschenden Lichtverhältnisse die Veränderungen seiner Gesichtszüge nicht erkennen und glaubte deshalb, immer noch mit Jason zu sprechen. Besonders intelligent schien sie demnach nicht zu sein.
   »Denk an morgen, Jason. Was willst du dem Alten sagen? Denk an deine Eltern… «
   Jay Allison fragte sich, wie sie sich wohl verhalten

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