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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Geste, um die zu beschwichtigen, die abwesend oder krank gewesen waren. Die Schlußzeremonie durfte nur stattfinden, wenn jeder, der Laran -Rechte im Rat hatte, anwesend war, damit sich niemand beklagen konnte, er habe keine Chance bekommen, gehört zu werden. Theoretisch konnte ich sie festhalten, solange ich wollte - ich oder sonst ein unzufriedenes Mitglied -, einfach indem ich meine Zustimmung zur Schließung der Sitzung verweigerte. In der Praxis würde jedoch irgendeine Trivialität, eine kleine, zeitverzehrende Angelegenheit vorgebracht und des langen und breiten diskutiert werden, nur um mir keine Gelegenheit zum Sprechen zu geben, bis die Zeit oder die Müdigkeit ein Ende herbeiführte und mir über diesen Gegenstand den Mund für immer schloß. Sobald der Rat sich aufgelöst hatte, verpflichteten mich das Comyn-Gesetz und viele Eide, der Sache nicht weiter nachzugehen. Diese Technik hatte ich schon miterlebt.
   Die Trivialität ließ nicht lange auf sich warten. Lerrys Ridenow erhob sich und warf kriegerische Blicke in den Raum. Hastur streckte seinen Stab gegen Lerrys aus und ignorierte mich.
   »Comyn, ich habe eine persönliche Beschwerde… «
   Ich sah, daß Dio die kleinen Hände zu Fäusten ballte. Wollte Lerrys unsere Affäre wirklich vor dem Rat auskramen oder von mir so spät und auf einem anderen Planeten Satisfaktion verlangen? Lerrys sah jedoch nicht mich, sondern Derik an.
   »Meine Lords, in dieser Zeit, wo der Comyn und die anderen Mächte Darkovers auseinanderfallen, sollte unser junger Herrscher eine Gemahlin außerhalb des Rates nehmen und uns ein starkes Bündnis einbringen. Auch Linnell Aillard könnte irgendeinem starken und loyalen Mann Heiratsrechte geben.«
   Ich starrte ihn an. Dio und ich waren der öffentlichen Kritik entronnen - aber dies war beinahe ebenso schlimm. Linnell war weiß vor Schock, und Callina sprang zornig auf. »Linnell ist mein Mündel! In diese Sache hat sich der Rat nicht einzumischen!«
   Dyan wiederholte den Ausdruck boshaft. »Einzumischen? Stellt eine Comyn-Bewahrerin den Willen des Rates in Frage?«
   »Nicht, soweit es mich selbst betrifft«, gab Callina zurück. Stolz und aufrecht stand sie da. »Aber für Linnell, ja!«
   Ich wußte, damit sollte nur Zeit verplempert werden, aber beim Anblick von Linnells kleinem, entsetztem Gesicht konnte ich nicht schweigen. »Ihr Idioten!« sagte ich barsch. »Ja, Ihr auch, Lord Regent! Ihr wart so klug, Euch zu beeilen, solange mein Kopf nicht klar war… «
   »Aus dieser Nichtbeachtung der Form läßt sich schließen«, stellte Lerrys in schleppender Sprechweise fest, »daß Lew Alton immer noch nicht klar im Kopf ist.«
   »Dann sollten sich ein paar von euch ebenfalls einen Schlag auf den Kopf verpassen lassen«, fuhr ich ihn an. »Dieser Rat ist eine Farce, und jetzt wird er zum Gezänk! Hier sitzen wir wie die Gevattern auf dem Marktplatz und feilschen um Heiraten. Kann ein Dammbruch mit Zahnstochern repariert werden?«
   Obwohl mir alle zuhörten, brach ich ab. Mich überkam das alte Gefühl, eine Faust drücke mir die Kehle zu. Was war das?
   Callinas Gesicht verschwamm in dem Regenbogenlicht - oder lag es an meinen Augen? Aber sie nahm meine Worte auf:
   »Oh, wir sind so sicher, meine Lords, wir haben soviel Zeit für diesen Unsinn! Während die Terraner die Leute weglocken und aus unserm Thendara eine stinkende, schmutzige Handelsstadt machen, sitzen wir hier und streiten untereinander, lassen es zu, daß sich unsere jungen Lords und Ladys auf anderen Planeten amüsieren… « - ihr Blick ruhte auf Dio Ridenow - »… und wir sitzen in der Kristallkammer und arrangieren Heiraten. Und Sharras Matrix ist in den Händen Kadarins! Ihr habt neulich eine Demonstration von unserer Comyn-Macht gehabt, und was habt ihr getan? Ihr habt zugesehen, wie Marius Alton getötet und Lew verletzt wurde! Diese beiden hätten vor allen anderen bewacht werden müssen! Wer von euch kann Marius' Tod wiedergutmachen? Wer von euch wagt es, seinen Platz einzunehmen?«
   Bevor jemand antworten konnte, sprang ich wieder ein.
   »Die Terraner haben uns wenig Regierungsgewalt gelassen, und wir spielen mit unserm Winkel des Planeten wie kleine Kinder, die sich um ihren Spielplatz streiten! Früher hat das Volk die Terraner gehaßt! Heute haßt es statt dessen uns! Von überall oder nirgendwo kann ein Führer aufstehen und Feuer an all diesen Zunder legen! Auf der Erde hörte ich jemanden

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