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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Darkover das schwache Glied im Terranischen Imperium nennen. Wir könnten das Glied sein, das die Kette der Eroberungen zerreißt! Tun wir es?«
   Außer Atem hielt ich inne. Ich merkte erstens, daß Callina und ich uns in telepathischem Kontakt befanden - trotz der Dämpfer! - und zweitens, daß sogar dieser leichte Oberflächenkontakt mich völlig erschöpfte. Ich sandte einen verzweifelten Befehl: Unterbrich den Kontakt! Geh weg! Was hatte das Mädchen vor? Ich konnte einen Rapport dieser Art unter einem Dämpfer nicht halten! Sie begriff nicht und blieb, und ich gab ihr einen schnellen mentalen Stoß, um sie aus dem Rapport zu werfen. Ich war schon so schwach, daß ich kaum noch stehen konnte. Mit meiner guten Hand das Geländer umklammernd, ließ ich mich auf meinen Sitz gleiten. Den gnadenlosen Griff um meinen Verstand vermochte ich jedoch nicht zu lockern. War es überhaupt Callina?
   In der Halle war es sehr still. Ich sah Dios angespanntes, blasses Gesicht. Lerrys würgte hervor: »Warum funktionieren die Dämpfer nicht?«
   Hastur stand auf, beugte sich über den langen Tisch, wollte sprechen und blickte dann nach oben. Der Mund blieb ihm offen stehen.
   Callina stand wie erstarrt.
   Der Fußboden kippte unter meinen Füßen und wollte nicht ruhigbleiben. Und über uns war ein leichtes Schimmern, eine Verzerrung der Luft. Dio schrie.
   »Das… das Todeszeichen«, stammelte irgendwer, und dann herrschte Grabesstille.
   Ich starrte auf das Zeichen, das wie flammende Lettern in der Luft schwebte, ich fühlte mein Blut gerinnen und alle Kraft aus mir herausströmen wie Wasser. Der gekrümmte Raum wand sich, und mein Inneres heulte und schäumte in urmenschlicher Panik. Seit einer Zeit vor Menschengedenken, bevor Darkovers Sonne zu einer sterbenden Kohle verglühte, bedeutet dies Zeichen Tod und Untergang, die Zerstörung von Körper und Geist .
   »Zauberin! Teufelin!« Dyans Stimme explodierte in Flüchen. Mit drei schnellen Schritten war er bei Callina, packte sie bei den Schultern und zerrte sie von ihrem Platz vor dem Hochsitz weg. Dann schleuderte er sie mit der ganzen Kraft seines ranken Körpers in die Halle hinein.
   Der junge Regis, geleitet von irgendeinem unheimlichen Wahrnehmungsvermögen, sprang hoch und fing die taumelnde Callina auf. Der Anblick brach das lähmende Entsetzen, das mich in seinem Griff hielt. Ich fuhr zu Dyan herum. Endlich hatte ich einen Grund! Ein Mann, der es wagt, eine Bewahrerin zu berühren, verwirkt seine Immunität. Vernichtender Zorn strahlte von mir aus und überfiel Dyan, während er nicht darauf gefaßt war. Die Alton-Gabe ist schon unfokussiert eine schlimme Sache. In Sekunden lag sein Geist entblößt vor mir. Ich ließ heftige mentale Schläge darauf niederprasseln. Es war ungeheuer befriedigend. Das hatte ich ihm zugedacht, seit er im Flugzeug in meinen Gedanken geschnüffelt hatte. Er wand sich, brach zusammen und fiel. Sein Atem war ein lautes, heiseres Schluchzen.
   Das Feuerzeichen flammte auf, erstarb und war verschwunden. Der Raum in der Kammer war wieder ruhig und normal.
   Callina stützte sich bleich und erschüttert auf Regis. Ich stand immer noch über Dyan gebeugt. Seine Verteidigungen waren zerschmettert, und es wäre leicht gewesen, seinen Lebensfaden abzureißen. Aber Derik stürzte vor, umschlang mich mit seinen Armen und hielt mich zurück.
   »Was tust du, du Wahnsinniger?«
   Manchmal offenbart eine Berührung eine ganze Persönlichkeit. Und was ich in diesem Augenblick berührte, erschütterte meine Welt. Derik war ein Schwächling, das hatte ich immer gewußt. Mich erschreckte dies - diese chaotische, undurchdringliche Verwirrung. Unfähig, es noch eine Sekunde länger zu ertragen, trat ich zurück, und Dyan blieb verschont.
   Hastur befahl mit strenger Stimme: »Im Namen Aldones'! Laßt uns wenigstens hier Frieden halten!«
   Dyan stand mühsam auf und entfloh. Ich hatte keine Willenskraft mehr übrig, um mich Hastur zu widersetzen. Andererseits war ich unfähig, mich zu bewegen. Der finstere Blick des Regenten richtete sich auf Callina.
   »Ein ernster Vorfall, Callina Comynara .«
   »Ernst ja. Doch nur für mich?« Sie befreite sich aus Regis' schützendem Arm. »Oh, ich verstehe. Ihr macht mich für die - die Manifestation verantwortlich?«
   »Wen sonst?« rief Dio schrill. »Sie sieht so unschuldig, so unschuldig aus, und dabei sind sie und Ashara - sie und Ashara… «
   Callinas

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