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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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durch Stellvertretung mit einer Puppe verheiratet wird. Und doch war sie eine schöne und begehrenswerte Frau. Es war unheimlich!
   »Furchterregend ist alles übrige«, fuhr sie nach einer Weile fort. »Ich kann einfach nicht glauben, daß gewöhnliche Waldläufer genug wissen, um dich gerade in diesem Augenblick zu überfallen und die Sharra-Matrix zu stehlen. Wer hat sie angestiftet?«
   Ich starrte sie an. »Hat es dir Hastur nicht erzählt?«
   »Ich glaube nicht, daß er es weiß.«
   »Waldläufer«, erklärte ich mit zornigem Nachdruck, »stehlen Waffen, Lebensmittel, Kleidung - vielleicht auch Schmuck. Niemals würden sie es wagen, eine Matrix zu berühren! Und diese Matrix - warum lebe ich dann noch? Callina, ich bin mit Körper und Geist auf das Ding abgestimmt! Wenn ein Mensch, der außer Phase ist, auch nur die Hand auf die isolierte Matrix legt, tut es mir weh! Es gibt auf diesem Planeten nur drei Menschen, die sie anfassen können, ohne mich zu töten. Hat man dir nicht gesagt, daß es Kadarin persönlich war?«
   Ihr Gesicht wurde bleich. »Hastur wird Kadarin wohl nicht vom Sehen kennen. Woher wußte Kadarin denn, daß du die Matrix hattest?«
   Ich wollte nicht glauben, daß Rafe Scott mich an Kadarin verraten hatte. Die Flammen Sharras hatten auch ihn versengt. Lieber nahm ich an, Kadarin könne immer noch meine Gedanken lesen, selbst aus der Ferne. Plötzlich überwältigte mich der Schmerz um meinen Bruder. Jetzt war ich völlig allein.
   »Sei nicht traurig«, bat Callina weich. Für sie war Marius nur ein Fremder, ein Halbblut gewesen, verachtet wegen seiner Andersartigkeit. Wie konnte ich es ihr erklären? Wir hatten vielleicht drei Stunden im totalen Rapport miteinander gestanden, Marius und ich, mit allem, was daraus folgt. Ich kannte Marius, wie ich mich selbst kannte, seine Stärken und Schwächen, seine Wünsche und Träume, Hoffnungen und Enttäuschungen. In Jahren des Zusammenlebens hätte ich nicht mehr erfahren. Bis zu diesem Augenblick hatte ich keinen Bruder gehabt, und bis sich sein sterbender Geist von meinem losriß, hatte ich nicht gewußt, was Einsamkeit ist. Aber es war nicht möglich, Callina das begreiflich zu machen.
   Endlich fragte sie: »Lew, wie bist du überhaupt mit… « Sie hatte Sharra sagen wollen, sah mein zuckendes Gesicht und verbesserte sich: »… mit Kadarin zusammengekommen? Davon weiß ich überhaupt nichts.«
   »Ich möchte nicht darüber sprechen«, antwortete ich kurz. Mußten diese alten Wunden immer wieder und wieder aufgerissen werden?
   »Ich weiß, es ist nicht leicht«, meinte Callina. »Es ist für mich auch nicht leicht, Aldaran ausgehändigt zu werden.« Sie richtete den Blick auf einen Glasbehälter, der auf dem Tisch stand, entnahm ihm eine Zigarette und zündete sie mit dem Stein in ihrem Ring an. Ich griff nach dem Behälter und fummelte damit herum. Callina hob den Kopf und musterte mich ungeniert. Ich erwiderte ihren Blick herausfordernd.
   »Auf manchen Planeten rauchen auch Männer.«
   »Das glaube ich nicht.«
   »Doch.« Immer noch trotzig, nahm ich eine Zigarette, erinnerte mich, daß ich kein Feuer hatte, faßte unbeholfen nach ihrer Hand und führte ihren Ring an meine Zigarette. »Und niemand lacht darüber. Oder hält sie für weibisch. Es ist ein akzeptierter Brauch, der keine Neugier hervorruft. Und ich habe Gefallen daran gefunden. Glaubt Ihr, den Anblick ertragen zu können, Callina Comynara ?« Wir betrachteten uns mit einer plötzlich aufflammenden Feindseligkeit, die nichts mit dem kleinen und törichten Streit über die Zigarette zu tun hatte.
   Sie verzog die Lippen. »Von den Terranan ist so etwas ja zu erwarten«, sagte sie verächtlich. »Mach, was du willst.«
   Ich hielt immer noch ihre Hand mit dem Ring. Nun ließ ich sie los und sog den dünnen, süßlichen Rauch tief ein. »Du hast mir eine Frage gestellt.« Ich sah hinaus auf die fernen, schneebedeckten Gipfel. »Ich will versuchen, sie zu beantworten.
   Kadarin war, so wie ich es gehört habe, Aldarans Pflegebruder. Niemand weiß, wer oder was seine Eltern waren. Manche sagen, er sei der Sohn eines terranischen Renegaten namens Zeb Scott und eines der nichtmenschlichen Chieri aus den fernen Bergen. Was er auch ist oder nicht ist, er hat den Verstand eines klugen Mannes. Er hat einiges über die Matrix-Mechanik gelernt - frag mich nicht, wie. Eine Weile arbeitete er im terranischen Geheimdienst, wurde von zwei

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