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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dem See, als wir hinauskamen, und der nasse Sonnenschein glitzerte unheilverkündend auf Stahl. Drei Männer traten uns in den Weg. Kathie schrie auf vor Schreck.
   Drei Männer? Nein - zwei Männer und eine Frau. Kadarin, Dyan - und zwischen ihnen, schlank und sprühend wie eine dunkle Flamme, lächelte Thyra Scott mir zu. Ihr spöttischer Mund forderte mich heraus, zu sprechen oder zuzuschlagen. Ich riß den Dolch aus dem Gürtel. Thyra stand unbeweglich, die bloße Kehle dem Stahl entgegengehoben. Meine Hand ließ das Messer fallen.
   »Geh mir aus dem Weg, Hexe!«
   Ihr leises Lachen rief eine Million Geister herbei, aber ihre Stimme war stählern. »Was hast du mit meiner Tochter gemacht?«
   »Meine Tochter«, antwortete ich, »sie ist in Sicherheit. Du bekommst sie nicht wieder.«
   Dyan tat einen Schritt vorwärts. Kadarin faßte seinen Ellenbogen und zog ihn zurück. »Warte, du.«
   Thyra sagte: »Schließen wir einen Handel ab. Gib mir das, was die Bewahrerin hält, und du kannst frei abziehen.«
   »Das werden wir sowieso tun«, gab ich zurück.
   Kadarin zog sein Schwert. Ich hätte es mir denken können, es war das Schwert mit der Sharra-Matrix. »Wirklich?« fragte er leise. »Besser, du übergibst es uns. Ich beabsichtige, dich zu töten, aber du bist augenblicklich nicht imstande zu kämpfen.« Mit so etwas wie Verachtung wanderte sein Blick von meinem verbundenen Kopf zu meinen Füßen. »Versuch es erst gar nicht.«
   »Vermutlich hast du Waldläufer im Hinterhalt in der üblichen Übermacht von zwanzig zu einem?«
   Kadarin nickte. »Sie werden dich nicht antasten. Du bist für mich. Die Frauen… «
   »Geh zur Hölle!« Ich riß das Schwert aus der Scheide und warf mich auf Kadarin. Aus dem Griff ergoß sich überfließendes Leben in meinen Körper, das Blut klopfte mir so heftig in den Schläfen, daß mir schwindelte. Kadarin zog das Sharra-Schwert. Die Waffen klirrten zusammen…
   Aldones' Schwert flammte blau auf. Wie ein lebendes Wesen sprang es aus meiner Hand und fiel zu Boden, immer noch blaues Feuer vom Griff bis zur Spitze versprühend. Die beiden Schwerter lagen gekreuzt auf der Erde, in loderndes Feuer gehüllt. Kadarin taumelte zurück.
   Ich rappelte mich hoch. Beide wagten wir es nicht, uns den gefallenen Klingen zu nähern.
   Kathie stürzte sich zwischen uns und ergriff beide Schwerter. Ich glaube, für sie waren es nur Schwerter. Sie hielt sorgfältig eins in jeder Hand. Die blauen Flammen erstarben.
   »Das nützt dir auch nichts«, bemerkte Kadarin und setzte grimmig hinzu: »Sei kein Narr und opfere dich nicht sinnlos. Gib mir die Sharra-Matrix und geh. Vielleicht können wir Aldones' Schwert nicht nehmen. Aber wir können das Sharra-Schwert nehmen, und wir werden es nehmen. Du kannst mich töten, Dyan, Thyra - nicht sie alle!«
   Natürlich hatte ich keine Wahl. Ich mußte die Frauen schützen. »Gib es ihm, Kathie«, sagte ich endlich. Dies war nur ein Schachzug. Der eigentliche Kampf würde später kommen.
   »Es hergeben? Jetzt?«
   »Ich bin kein Held«, stieß ich wild hervor, »und du hast die Waldläufer nie kämpfen gesehen.« Ich nahm Kathie die Sharra-Matrix aus der Hand. Dyan trat vor; Kadarin stieß ihn zurück. »Nicht du!«
   Wir hatten Glück, daß Kadarin der Anführer war. Wenn wir kämpften, würde es auf Leben und Tod sein - aber ein fairer Kampf. »Wir können gehen. Auf sein Wort ist Verlaß.«
   Da griff mich Thyra an. Das Messer blitzte in ihrer Hand. Ich wich einen Augenblick zu spät aus. Sie trieb mir das Messer in die Seite.
   Ich schlug Thyra heftig ins Gesicht. Dann setzte ich mich mit einem Plumps und legte die Hand an die gefühllose Wunde. Blut tropfte mir durch die Finger. Kadarin schrie auf wie ein Berserker. Undeutlich sah ich, daß er Thyra mit der Kraft eines Wahnsinnigen schüttelte und zu Boden schleuderte, wo sie stöhnend liegenblieb. Sie hatte sein Wort zuschanden gemacht .
   Und dann verlor ich das Bewußtsein.
   Um mich röhrte es. Ich lag mit dem Kopf auf Kathies Schoß.
   »Lieg still. Sie bringen uns in einem Raketenwagen nach Thendara.«
   »Halt ihn ruhig, Kathie.«
   Ich faßte nach Callinas Hand, und es legten sich die kühlen, spröden Fingerspitzen Asharas wie Fesseln um mein Handgelenk. Asharas eisige Augen sahen mich im grauen Licht an. Mit einem Schlag war ich wach: Etwas hatte meine Gedanken berührt. Marja! Ich suchte nach ihr, aber da, wo

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