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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schwachkopf, es ist für Marja! Geh mit ihm!«
   Sie gingen. Die rhythmischen, hysterischen Schreie hörten nicht auf. Kadarin stand still, als halte er sich mit seinem ganzen Körper in Schach. Plötzlich setzte er sich in Bewegung. »Ich gehe!« rief er Lawton über die Schulter zu und war verschwunden. Lawton faßte meinen Arm.
   »Nein, Sie bleiben hier! Nehmen Sie Vernunft an, Mann! Sie können sich kaum auf den Füßen halten!« Er drückte mich wieder in den Sessel. »Was ist in Sie alle gefahren? Wer oder was ist Marja?«
   Das Kreischen verstummte abrupt, als sei ein Schalter umgelegt worden, und hinterließ eine Stille, die irgendwie furchterregend war. Lawton stampfte fluchend aus dem Zimmer. Ich blieb voll hilflosen Zorns in meinem Sessel liegen, nicht imstande, aufzustehen. Ich hörte Stimmen in den Gängen rufen und fragte mich, was jetzt passiert sein mochte. Und dann stürmte Dio herein.
   »Und dich haben sie hiergelassen!« tobte sie. »Was hat diese rothaarige Hexe dir angetan? Und Callina haben sie betäubt - oh, Lew, Lew, dein Hemd ist ganz voll Blut… « Sie kniete neben mir nieder. Ihr Gesicht war so weiß wie ihr Kleid. Lawton kam zurückgetrampelt und blieb mit wütendem Gesicht vor mir stehen.
   »Weg! Diese Thyra ist weg - verschwunden aus einer mit Stahlplatten ausgekleideten Zelle mit Wachposten im ganzen Gebäude! Wenn so etwas geschieht, während ein Matrix-Mechaniker vom Comyn anwesend ist… « Er bemerkte Dio, und sein Gesicht wurde noch finsterer. »Ich kenne Sie, Sie sind Lerrys' Schwester. Was tun Sie hier?«
   »Im Augenblick«, flammte sie auf, »versuche ich festzustellen, was Lew fehlt - worüber sich sonst niemand Gedanken macht!«
   »Ich bin ganz in Ordnung«, murmelte ich, ärgerlich über Dios Besorgnis, die mich schwächte. Aber ich ließ es zu, daß sie mich in die Medizinische Etage hinunterbrachte. Ein kleiner dicker Mann in einem weißen Kittel brummte etwas über einen verdammt unzivilisierten Planeten, wo er seine Zeit damit verbringe, Messerwunden zusammenzuflicken. Er wickelte mich in Plastikfolien, was höllisch weh tat, strahlte mich mit einer Art Ultralicht an und zwang mich, ein rotes, klebriges Zeug zu schlucken, das mir den Mund verbrannte und mir den Kopf schwimmen ließ. Aber es nahm den Schmerz weg, und als das Schwindelgefühl verebbte, konnte ich wieder klar denken.
   Wo ist Callina Aillard?«
   »»Da drin«, antwortete Dr. Forth. »Schläft. Sie war nicht ganz bei Bewußtsein. Deshalb gab ich ihr einen Schuß Hypnal und ließ sie von einer Schwester in der Frauenabteilung ins Bett stecken.«
   »Ist es möglich, daß sie in Schock-Trance ist?«
   Er legte die Gegenstände, die er gebraucht hatte, unter die Lichtmaschine. »Kann ich nicht sagen. Sie hat gesehen, wie Sie verwundet wurden, nicht wahr? Manche Frauen reagieren auf diese Weise.«
   Innerlich verfluchte ich den Dummkopf. Darkovanische Frauen fallen wegen ein paar Tropfen Blut nicht in Ohnmacht. Was hatte er hier zu suchen, wenn er nicht fähig war, einen Matrix-Schock zu diagnostizieren? Und wenn er Callina betäubt hatte, war es mir unmöglich, sie da herauszuholen. Nicht eher, als bis die Wirkung der Droge abgeklungen war.
   »Vielleicht ist es am besten so«, sagte Dio leise. »Bevor sie aufwacht, möchte ich dir alles über Callina erzählen. Jetzt nicht.«
   Lawton setzte in seinem Büro den Apparat in Gang, der mit einer Suche verbunden ist. Die Zeit kroch dahin; ich wartete. Einmal schaffte sich Lawtons Verwirrung in frustrierten Fragen Luft. »Verdammt, ich bin immer noch nicht dahintergekommen, wie Kathie Marshall von Samarra nach hier befördert worden ist! Und ich versuche immer noch, mir zurechtzulegen, wieso Sie und Rafe und diese Thyra und Kadarin alle Brüder und Schwestern und Cousins und Cousinen und so weiter sind. Und jetzt löst sich diese Person in Luft auf! Haben Sie sie irgendwie weggehext?«
   »Ich nicht.« Von mir aus konnte Thyra in alle Ewigkeit in einer Zelle schmoren.
   Als die Wirkung des Narkotikums langsam nachließ, spürte ich den Schmerz in meiner Seite wieder, aber tiefer innen war dies schreckliche Gefühl, es sei etwas von mir gerissen worden - ich fürchtete mich, zu erfahren, was es war.
   Die blutige Sonne Darkovers hatte ihren Höhepunkt hinter sich gelassen und senkte sich scharf abwärts, als ich schleppende Schritte hörte. Regis und Rafe und Kadarin kamen herein.
   Regis hatte sich in

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