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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die nach unten führten.
   »Bleibt dicht hinter mir.« Ich winkte den Mädchen, mir zu folgen. »Ich bin noch nie zuvor hier unten gewesen.« Das Lichtviereck über uns drehte sich - und wir standen im Dunkeln.
   »Ich wünschte, dieser Ur-ur-großvater von mir hätte für Licht gesorgt! Es ist dunkel wie in Zandrus Taschen!«
   Callina hob die Hand - und ihre Fingerspitzen begannen zu glühen. Licht breitete sich von diesen zwölf schlanken Fingerspitzen aus! »Berührt mich nicht«, warnte sie leise. Die Treppe war lang, die Stufen waren hoch, und trotz des Geisterlichts war es dunkel. Einmal rutschte Kathie auf der merkwürdig schlüpfrigen Oberfläche aus und fiel ein oder zwei Stufen hinunter, bevor ich sie auffangen konnte, und zweimal zerriß meine ausgestreckte Hand unsichtbare klebrige Netze. Es gab kein Geländer, und es wurde mir schwer, das Gleichgewicht zu bewahren. Callina jedoch schritt sicher und anmutig dahin, ohne jemals zu stocken, als sei ihr der Weg sehr gut bekannt.
   Hinunter und hinunter. Endlich glitt eine Tür zurück, und wir standen im Halblicht Thendaras unter drei abnehmenden Monden. Ich blickte ringsum. Wir befanden uns in einem wenig respektablen Viertel der Stadt, wohin die Terraner wahrscheinlich keine zweimal in fünfzehn Jahren kamen. Am Ende der dunklen Straße war eine Schmiede, wo Pferde beschlagen und Schwerter und Werkzeuge repariert wurden. Hier mußte Regis auf mich warten, wenn meine Botschaft ihn erreicht hatte.
   Sie hatte ihn erreicht. Er war da, stand im Schatten mehrerer Pferde auf der verlassenen Straße.
   »Lew, nimmst du mich mit? Laß die Frauen hier.«
   »Wir brauchen Kathie. Und irgendwer muß hierbleiben, Regis. Dies ist unsere einzige Chance. Schaffen wir es nicht, mußt du sehen, wie du zurechtkommst. Ich glaube, wenn alle Stricke reißen, kannst du Vertrauen zu Lawton haben.« Ich brach ab, zuckte die Schultern und fuhr nicht fort mit dem, was ich hatte sagen wollen. Uns Lebewohl zu sagen, war sinnlos; also trennten wir uns ohne Abschied.
   Durch die Straßen Thendaras ging es hinaus aufs offene Land. Wir kamen an ein paar Häusern und verlassenen Höfen vorbei. Sie standen immer weiter auseinander und hörten schließlich ganz auf. Niemand ritt mehr diesen Weg. Auf der Verbotenen Straße herrschte an manchen Stellen immer noch starke Radioaktivität aus den Jahren der Verwüstung. Der Weg selbst war jetzt ungefährlich, aber die Furcht war geblieben; in früheren Zeiten waren zu viele Männer gestorben. Haarlos, zahnlos, das Blut in Wasser verwandelt, nur weil sie hier entlanggeritten waren. Der Comyn hatte diese Furcht mit Tricks und Fallen genährt, und uns kam das jetzt zugute, weil wir ungesehen reiten konnten. Nur Dyan kannte diese Tricks und Fallen ebensogut wie ich.
   Wir umritten den Standort der alten Raumschiffe, deren große Hüllen immer noch schwach von der giftigen Strahlung leuchteten. Dann waren wir auf der Verbotenen Straße selbst, ein Cañon, von der Natur geschaffen, der sich vom höchsten Punkt der Hellers über tausend Meilen bis hinunter zur See von Dalereuth erstreckt. Er ist gerade breit genug, daß sechs Pferde nebeneinander Platz haben, liegt dreißig Fuß unter dem Niveau der Ebene und durchzieht den ganzen Kontinent, als habe ein Riese oder Gott in den vergessenen Jahren den geschmolzenen Boden durch Berge und Ebenen mit einem titanischen Fingernagel aufgekratzt.
   Der Legende zufolge sind über die Verbotene Straße die Götter gezogen, als sie vor Jahrhunderten Schrecken über das Land verbreiteten und die Kinder der Comyn mit den seltsamen Comyn-Gaben im Gehirn geboren wurden. Ein ödes Land, auf dem nichts wächst, die Spur von etwas, das den Boden unfruchtbar gemacht und die Comyn gezeugt hat. Mutation? Die Kinder von Göttern? Ich wußte es nicht, und es interessierte mich auch nicht.
   Zwei der Monde waren untergegangen. Es stand nur noch ein einziges bleiches Gesicht am Horizont, als wir von der Straße abbogen und die Rhu fead sahen, ein weißes Gebäude, das sich über das schwach schimmernde Ufer des Sees von Hali erhob. Am Rand des Wassers hielten wir unsere Pferde an. Nebel kräuselte sich weißlich entlang dem Ufer, wo sich das spärliche rosa Gras auf den Felsen verlor. Ich trat einen Stein los. Er fiel in die schimmernden Wolkenwellen, versank ohne einen Spritzer, langsam, noch lange sichtbar. Kathie betrachtete die merkwürdige Oberfläche des Sees.
   »Das ist kein Wasser,

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