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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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worden, hätte Kadarin meinen Mörder aufspüren und töten müssen. Aber das darkovanische Gesetz brach rings um uns zusammen. Wir standen in den Trümmern. Ich kannte meine eigene Stimme nicht wieder, als ich sagte: »Ich nehme es von dir an.«
   Ernst, ohne Lächeln schüttelten wir uns die Hand.
   »Sag mir noch eins«, bat ich müde. »Warum ist Thyras Kind von mir?«
   Es lag etwas wie Ironie in seinen hageren Zügen. »Ich dachte, du seist längst dahintergekommen. Ich hoffte auf einen telepathischen Sohn mit der Alton-Gabe.«
   Du verdammter, unverschämter…
   Gleichmütig fuhr er fort: »Thyra hat es mir nie verziehen. Ich war so stolz auf Marja, daß sie eifersüchtig wurde, sie weigerte sich, das Kind an einem Ort aufzuziehen, wo ich es sehen konnte.« Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht wieder. »Es wird Thyra umbringen! Ich habe geschworen, Marja werde nicht als Marionette benutzt werden, und ich konnte nicht einmal für ihre Sicherheit sorgen. Thyra hat mir so lange vorgetäuscht, sie hasse das Kind. Götter! Große Götter! Alles, was ich liebe, jeden, den ich liebe, verletze oder töte ich!« Ich zuckte unter seiner Verzweiflung zusammen. Abrupt drehte er sich um und ging hinaus. Er warf die Tür so heftig ins Schloß, daß die Wände zitterten.

15
Ich muß geschlafen haben.
   Endlich öffnete ich meine Augen in dem kahlen Krankenzimmer und sah Callina neben mir knien. Ihre sanften Augen standen voller Tränen; sie ergriff meine Hand, doch sie sprach nicht. Ich hätte sie so gern in die Arme genommen und an mich gedrückt, aber immer noch schüttelte mich das Entsetzen über Kadarins Worte. Ich wagte sie nicht zu berühren, um ihr Leben nicht in Gefahr zu bringen.
   Es fiel mir schwerer als je zuvor. Ich spürte, daß Callina den letzten inneren Widerstand aufgegeben hatte. Diese Kälte, diese bewußte und wachsame Reserviertheit war verschwunden.
   »Wir haben das alles umsonst durchgemacht, Callina«, sagte ich. »Marius und Linnell sind tot, wir haben den Comyn mit unserm Leben spielen lassen, und was hat uns das eingebracht?«
   »Es mag immer noch etwas zu retten sein. Darkover… «
   »Zur Hölle mit Darkover! Sollen die Terraner es sich nehmen; meinen Glückwunsch haben sie!«
   Callina legte ihre Hand kurz über meine Augen. Ich sah undeutlich das grausige Gesicht, das mir schon einmal erschienen war. Es verschwand; ich sah Dyan und Kadarin.
   »Aldones' Schwert wird Sharra auslöschen«, sagte Callina. »Kadarin half ihnen, Pläne zu machen, als er - verschwand. Er war einfach nicht mehr da! Wie Thyra.«
   Das bedeutete, Sharra war frei. Hilflos sah ich das Mädchen an. »Ich habe es versucht«, gestand ich ihr, »ich kann Aldones' Schwert nicht einmal anfassen. Regis schon, aber benutzen kann er es nicht allein. Das kann niemand.«
   Ihre Finger schlossen sich um meine gute Hand. »Ashara meinte, du könntest mich als Brennpunkt nehmen… «
   Ich schüttelte den Kopf. Callina auf diese Weise zu verletzen, brachte ich nicht übers Herz. Ich würde buchstäblich ihren und meinen Geist in Stücke reißen und daraus einen neuen bauen müssen. Ich hatte es durchgemacht, ich hielt es aus. Aber Callina!
   Ihre Stimme klang entschlossen. »Schließlich bist du es. Und ich möchte es.«
   Ihre Tapferkeit beschämte mich. Was auch geschah, keine Frau sollte mich an Mut übertreffen. Zärtlich klopfte ich ihren Arm. »Gut, Mädchen, versuchen wir es. Nur überlege es dir noch einmal. Ich möchte, daß du ganz sicher bist.«
   »Ich bin jetzt schon sicher«, antwortete sie.
   Es war merkwürdig, sie an diesem Ort zu sehen, die reizende Callina, all die Schönheit und das Geheimnis der Comynara , sternengleich und unerreichbar, hier in dem kahlen weißen Kämmerchen. Die groteske Note dieser Umgebung, das zerwühlte Bett, in dem ich geschlafen hatte, erhöhte die Seltsamkeit noch, statt sie zu verringern.
   Sie lachte nervös auf, ihre Hand in meiner fühlte sich kalt und zerbrechlich an. Der körperliche Kontakt kann den Geist offenlegen. Wenn ich es nur hätte wagen dürfen, sie dafür in die Arme zu nehmen! Ich hatte bei Dio gelernt, wie ein solcher Kontakt Barrieren niederreißt, doch ich verbannte den Gedanken. Eine eigentümliche Scheu überkam mich; ich wollte Callinas Geist nicht berühren, während eine andere Frau im Mittelpunkt meiner Gedanken stand.
   Ich begann, den Rapport aufzubauen.
   Einen Augenblick lang war da

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