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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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   Ihr Götter da oben! Das ist einmal ein Mensch und mein Freund gewesen! Ich konnte ihn nicht einmal mehr hassen; dazu war er nicht menschlich genug.
   Er war Sharra, gekleidet in den Körper eines Mannes, der einmal menschlich gewesen war… und er wollte es so, er hatte sich aus eigenem Willen dem Ungeheuer ausgeliefert! Durch die Illusion lodernder Flammen, die zwischen uns tobten, konnte ich Thyra an seiner Seite kaum erkennen.
   »Nein!«, rief Thyra, »jetzt nicht! Jetzt nicht!«, und die Flammen wichen. Nun sah ich sie deutlich; es war nie ein Feuer da gewesen. Sie kam mit ausgestreckten Händen auf mich zu, nichts als eine Frau, klein und zart, mit Knochen wie ein Vögelchen. Sie war zum Reiten wie ein Mann gekleidet. Ihr Haar zeigte das gleiche satte Kupfer wie Marjories, und ihre Augen, klare bernsteingoldene Augen wie die Marjories, blickten in der alten süßen, halb spöttischen Art zu mir auf. Ich erinnerte mich, dass ich sie geliebt, dass ich sie begehrt hatte…
   Sie versuchte, den halb vergessenen Rapport zwischen uns herzustellen. »Was hast du mit meiner Tochter gemacht? Mit unserer Tochter?«
   Marja… Erinnerungen an einen Augenblick der Lust… Marjorie verwandelte sich in meinen Armen in Thyra, eine lebende Flamme, die Berührung des Kind-Geistes…
   Thyra war in Rapport mit mir, und ihr Gesicht veränderte sich.
   »Dann hast du sie?«
   Ich antwortete: »Du hast sie nicht gewollt, Thyra. Es war ein grausamer Streich, der einem mit Drogen betäubten Mann gespielt wurde, und du verdienst alles Elend, das dir daraus erwachsen ist… «
   Eine Sekunde lang vergaß ich, sie zu beobachten, vergaß ich, dass sie jetzt nichts mehr war als Kadarins Marionette… und in dieser Sekunde durchzuckte Todespein meine Schulter, mein Herz spürte den Tod, und ich wusste, dass Thyras Dolch mich verwundet hatte…
   Der Schock warf mich zurück. Callina fing mich in ihren Armen auf. Noch durch Schmerz und Verzweiflung hörte ich:… dies ist das Ende, und Sharra ist immer noch frei, er stirbt zu früh, er ist tot… Die Kraft, mit der sie mich aufrecht hielt, überraschte mich. Kadarin sprang hinzu und riss Thyra von mir weg.
   »Nein! So geht es nicht… wir brauchen ihn noch… ah, was hast du getan, Thyra… du hast ihn getötet… «
   Mir schwand das Bewusstsein. Dunkelheit sank herab und bedeckte meine Augen, ein schrecklicher Lärm dröhnte gegen meine Trommelfelle - war so der Tod, Schmerz und Lärm und blendendes Licht? Nein, es war ein terranischer Hubschrauber, der schwebte, landete… laute Rufe, und eine Stimme wurde plötzlich deutlich.
   »Robert Raymond Kadarin, ich verhafte Sie im Namen des Imperiums wegen… Lady, lassen Sie das Messer fallen, dies ist ein Nervenblaster, und ich kann Sie auf der Stelle umpusten. Sie auch - legen Sie das Schwert hin.«
   In der wallenden Dunkelheit vor meinen Augen erschienen schwarz uniformierte Raumsoldaten. Ich hätte mir denken können, dass sie Kadarin auf die eine oder andere Weise finden würden. Und das mit terranischen Waffen, die hier in den Domänen verboten waren. Ich könnte sie anzeigen, dachte ich schwach, sie haben kein Recht, hier zu sein. Nicht so. Nicht mit Blastern außerhalb der Handelsstadt. Ich sollte sie festnehmen, nicht sie uns.
   Dann versank ich in einer Schwärze, die tatsächlich wie der Tod war, und ich empfand nichts mehr als ein unendliches Bedauern um alles, was ich ungetan gelassen hatte. Dann war auch das vorbei.

3
    Dio folgte den Reitern mit den Augen, bis sie außer Sicht waren, und als sie die Straße der Kupferschmiede entlanggingen, war es Regis, als weine die Frau. Sie schüttelte den Kopf, und ein oder zwei glänzende Tropfen flogen davon. Dann sah sie ihn beinahe herausfordernd an und fragte: »Nun, Lord Hastur?«
   »Ich habe versprochen, Euch sicher zurück in die Burg zu bringen, Domna.« Er bot ihr seinen Arm.
   Sie lachte; es war wie ein Regenbogen, der durch Wolken bricht. »Ich danke Euch, mein Lord. Nicht notwendig. Ich bin schon unbeschützt durch schlimmere Straßen als diese gegangen!«
   »Richtig, Ihr seid auf fremden Planeten gewesen.« Wieder spürte Regis die alte Sehnsucht, den alten Neid. Trotz allem, was Lew hatte durchmachen müssen, war er mit all den Welten eines interstellaren Imperiums, die ihm zu Gebote standen, freier als er selbst. Oh, den engen Himmel seiner eigenen Welt verlassen, die Sterne sehen können… Regis wusste jetzt,

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