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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht mehr? Warum kann Lew diese Art von Liebe anziehen, und ich nicht?
   Aber über ihnen schwebte das Verhängnis, und für solche Gedanken war keine Zeit. Regis wollte das Gespräch mit Dio wieder aufnehmen, als ein wilder Entsetzensschrei durch ihre Gedanken gellte, wortlose Verzweiflung und Angst und Schmerz. Ein Kind! Ein Kind schreit in Panik … Regis war sich nicht sicher, ob das sein Gedanke war oder der Dios, aber ihm war sofort klar, welches Kind da zu Tode verängstigt gerufen hatte. Er schob Dio zur Seite und rannte, rannte wie ein Besessener zu den Alton-Räumen.
   Marja! Aber wer kann ein Kind so ängstigen?
   Die große Doppeltür der Alton-Suite stand offen, ein Flügel hing nur noch an einer Angel. Der alte Andres lag in einer Lache seines eigenen Bluts halb über der Schwelle, wo er niedergestochen worden war.
   Er beschützte sie mit seinem Leben, wie er es geschworen hat… Der Tod des alten Coridom traf Regis schwer; auch ihm war er Freund und Pflegevater gewesen. Dann merkte er, dass Andres sich noch schwach bewegte, obwohl er längst nicht mehr sprechen konnte. Regis kniete nieder, Tränen in den Augen für diesen treuen alten Mann, und Andres flüsterte mit letzter Kraft: »Dom Regis… Junge… «
   Regis wusste, dass Andres ihn nicht erkannte. Die Augen des Sterbenden waren bereits glasig. Er sah nur den Jungen von zehn, Kennards Pflegesohn, Lews geschworenen Freund. Und mit furchtbarer Anstrengung formte Andres ein Bild in Regis’ Gedanken…
   Dann verschwand es, und in dem Raum lebte nichts mehr außer ihm selbst. Regis stand auf, überwältigt von Schmerz. » Beltran! Aber wie hat er es, bei allen Höllen Zandrus, geschafft, hier einzudringen, wo ich ihn doch in sicherem Gewahrsam zurückgelassen habe… «
   Er brauchte sich nicht einmal zu erkundigen. Beltran war in der Gesellschaft Lord Dyans gewesen, und Dyan teilte Beltrans Überzeugung, Sharra sei die ultimate Waffe gegen die Terraner… Lew war außerhalb ihrer Reichweite. Doch da blieb ein Alton-Kind…
   Und dies Alton-Kind besaß, wenn es auch erst fünf Jahre alt war, das Laran seines Hauses… und seines Chieri -Blutes. Regis wurde übel. Konnte ein menschliches Wesen so tief sinken, dass es ein kleines Kind für Sharra benutzte? Er wusste sehr gut, dass Dyan manchmal grausam, skrupellos war - aber das?
   Begleitet wurden diese Überlegungen durch die immer lauter und wilder werdenden Entsetzensschreie des Kindes und das Flackern des Feuerbildes… und dann war alles vorbei, so plötzlich, dass Regis einen Augenblick lang glaubte, Marja sei vor Schreck gestorben oder durch einen Schlag von furchtbarer Brutalität stumm gemacht worden…
   Was für ein Wahnsinn war das? Um ihn in den Alton-Räumen herrschte die Stille des Todes. Nur von Dio, die auf der Schwelle stand, kamen schwere Atemzüge. Aber von irgendwoher hörte er eine bekannte Stimme - oder war es ein telepathischer Kontakt?
   Dummkopf, das ist nichts für ein kleines Mädchen! Ich habe die Kraft, und ich bin nicht zimperlich… ich bin keiner von euren Turm-Eunuchen, gib mir den Platz statt einem, dem du niemals trauen dürftest… Und dann fast ein Gelächter, ein tonloses, spöttisches Gelächter: Nein, sie ist nicht tot, sie ist außerhalb deiner Reichweite, das ist alles… vergreif dich an jemandem deiner Größe, Beltran!
   »Herr des Lichts!«, keuchte Regis auf, als er erkannte, was geschehen war. Dyan hatte Sharra erwählt , trotz aller Warnungen war er aus eigenem freien Willen in das Grausen eingetreten, das Lew seine Hand und seine geistige Gesundheit gekostet hatte, das gerade jetzt Regis mit Furcht und Entsetzen erfüllte…
   Bedeutet das, dass Lew frei ist? Nein, das wird er nie, nie sein, er ist immer noch an Sharra gebunden…
   »Lord Hastur! Lord Regis… !« Ein keuchender Diener, der auf der Suche nach ihm gewesen war, erstarrte und blickte auf die Leiche des alten Coridom nieder. »Gute Götter, Sir, was ist passiert?«
   Regis klammerte sich an normale, verständliche Dinge. »Dieser Mann starb bei der Verteidigung des Besitzes und des Kindes seines Herrn - seines Pflegesohns. Er soll ein Begräbnis bekommen, wie es einem Helden zusteht. Sucht jemanden, der die Vorbereitungen treffen kann.« Sein Blick wanderte von dem Toten zu den Dienern, die sich im Eingang der Alton-Suite drängten. Dann bemerkte er den Mann, der ihm hatte etwas ausrichten wollen.
   »Sir, Lord Hastur - Euer

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