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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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rings um mich. Ungeachtet der telepathischen Dämpfer war die Mischung aus Neugier, Schreck, Entsetzen - von irgendwoher kam Bosheit hinzu - mehr, als ich ertragen konnte. Ich arbeitete mich mit den Ellenbogen in den Gang hinaus, und Augenblicke später kam Marius mir nach.
   »Lew«, sagte er, und wir umarmten uns. Ich trat einen Schritt zurück, um ihn zu betrachten.
   »Ich hätte dich nicht wieder erkannt. Du warst nichts als ein dünner kleiner Stock… «, sagte ich. Jetzt war er groß, beinahe so groß wie ich, kräftig, breitschultrig - ein Mann. Ich sah den Schock in seinen Augen, als er die Narben auf meinem Gesicht, den Arm, der in einem umgeschlagenen Ärmel endete, bemerkte. Ich weiß nicht, ob mein Vater ihm überhaupt etwas und wenn ja, wie viel erzählt hatte, und er war noch ein Kind gewesen, als es geschah. Aber Gott mochte wissen, welchen Klatsch er unter den Comyn gehört hatte. Nun, ich war an diesen Schock im Gesicht von Leuten, die mich das erste Mal sahen, gewöhnt; ich brauchte nur daran zu denken, wie ich, nachdem alles vorbei war, das erste Mal in einen Spiegel schaute. Sie gewöhnten sich daran, und falls nicht, würden sie wahrscheinlich nicht so lange in meiner Nähe bleiben, dass es eine Rolle spielte. Deshalb sagte ich nichts weiter als: »Es ist schön, dich wieder zu sehen, Bruder. Wo ist Andres?«
   »Zu Hause«, antwortete Marius. »Er wartet. Ich wollte nicht, dass er heute Morgen mit mir kam. Was auch geschehen würde, er sollte nicht hineinverwickelt werden. Er ist nicht mehr so jung wie früher.« Ich verstand auch den unausgesprochenen Teil. Er wollte den Gedanken nicht aufkommen lassen, er, der Anspruch auf die Alton-Domäne erhob, wünsche oder benötige einen terranischen Leibwächter. Ich dachte an Andres nie mehr als einen Terraner. Er war mir ein zweiter Vater gewesen und der einzige Vater, den Marius in diesen kritischen Jahren zwischen Junge und Mann gehabt hatte.
   Auch daran war ich schuld . Ärgerlich verbannte ich diesen Gedanken. Kein Gesetz hatte von unserm Vater verlangt, seine Aufmerksamkeit allein auf seinen älteren Sohn zu konzentrieren. Ich hatte nichts dazu getan, aber Marius war meinetwegen vernachlässigt worden, und ich fragte mich sogar während unserer Umarmung, wie sehr er es übel genommen haben mochte. Auch jetzt hatte er vielleicht das Gefühl, ich sei gerade noch rechtzeitig aufgetaucht, um ihm die Domäne wegzuschnappen.
   Doch es gab Leute unter den Comyn, die in Andres nichts anderes sehen würden als seine terranische Vergangenheit, seinen terranischen Namen. Andres gehörte zu dem halben Dutzend - oder weniger - hier auf Darkover, die ich gern wieder sehen wollte.
   Einer der anderen wartete schweigend hinter Marius, bis sich unsere Arme lösten und wir voneinander zurücktraten. Ich sagte: »Nun, Gabriel?«
   »Nun, Lew?«, erwiderte er in fast dem gleichen Ton. »Du hast dir für deinen Auftritt einen ganz verdammten Augenblick ausgesucht!«
   »Ich bin überzeugt, dir wäre es lieber gewesen, wenn er einen oder zwei Tage gewartet hätte, bis du dir die Domäne selbst unter den Nagel gerissen hättest«, warf Marius scharf ein.
   »Sei nicht albern, Junge«, meinte Gabriel ohne Hitze, und mir fiel ein, dass Gabriels ältester Sohn fast ebenso alt wie Marius sein musste - ein bisschen jünger vielleicht, aber nicht viel. »Was sollte ich denn denken, wo ich von Kennard kein Wort gehört hatte? Und übrigens, Lew, wo ist der alte Mann? Geht es ihm nicht gut genug zum Reisen?«
   Ich hatte nicht gewollt, dass Marius es auf diese Weise erfuhr, aber Gabriel entnahm es aus meinen Gedanken, bevor ich sprach, und Marius ebenfalls. Gabriel äußerte ein paar erschrockene, mitfühlende Worte, und Marius begann zu weinen. Gabriel legte einen Arm um ihn, während Marius nach Selbstbeherrschung rang. Er war immer noch so jung, dass er sich schämte, öffentlich zu weinen. Aber mein anderer Verwandter hinter ihm machte keinen Versuch, die Tränen zu verbergen, die ihm übers Gesicht strömten.
   Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit ich Arilinn verließ. Dort hatte er, obwohl jeder wusste, dass er der Sohn des älteren Bruders meines Vaters war und vor meinem Vater oder mir Anspruch auf Armida gehabt hätte, großen Wert darauf gelegt, es geradezu als Ehrensache angesehen, den Namen seines terranischen Pflegevaters zu tragen. Lord Damon war er nur bei zeremoniellen Anlässen. In der übrigen Zeit kannten wir ihn - und

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