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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht weggehen. Aber sie würden uns respektieren, wenn wir nicht dauernd über den Zaun lugten. Wir hätten nie zulassen dürfen, dass die Ridenows unsere Welt verließen. Wir hätten zu den Terranern sagen sollen: ›Baut euren Raumhafen, wenn es unbedingt sein muss, aber dafür lasst ihr uns auch in Ruhe. Wir wollen unser eigenes Leben führen, und ihr könnt euren Geschäften nachgehen, ohne euch bei uns einzumischen.‹«
   »Das hätte nicht funktioniert«, widersprach Regis. »Eine Tatsache kann man nicht ignorieren, und das terranische Imperium ist eine Tatsache. Es ist da . Früher oder später wird es auf diese oder jene Art Einfluss auf uns gewinnen, ganz gleich, wie sehr wir uns anstrengen, so zu tun, als existiere es nicht. Und ebenso wenig ignorieren können wir die Tatsache, dass wir terranische Kolonisten sind und dass wir früher einmal… «
   »Es ist gleichgültig, was wir früher einmal waren«, erklärte Danvan Hastur. »Küken können nicht zurück in die Eier kriechen.«
   »Gerade darauf will ich ja hinaus, Sir. Wir wurden von unsern Wurzeln abgeschnitten, und wir haben einen Lebensstil entwickelt, der ausdrückt, dass wir uns als dieser Welt angehörig betrachten und bereit sind, unter ihren Bedingungen zu leben. Das hatte seine Richtigkeit, solange wir isoliert waren, aber seit der Kontakt mit einem… « - er hielt inne und dachte nach - »… mit einem Imperium wiederhergestellt ist, das die Sterne umspannt und Reisen von einer Welt zur anderen als selbstverständlich ansieht, müssen wir die Vorstellung aufgeben, wir könnten bleiben, was wir waren.«
   »Den Grund dazu sehe ich nicht ein«, entgegnete Hastur. »Die Terraner besitzen nichts, was wir haben wollen.«
   »Vielleicht nichts, was Ihr haben wollt, Sir.« Regis gab sich Mühe, nicht zu dem silbernen Kaffee-Service auf seines Großvaters Tisch hinzublicken, aber der alte Mann merkte es und sagte: »Ich verzichte gern auf terranische Luxusartikel, wenn das alle Übrigen dazu ermutigt, gleicherweise zu tun.«
   »Noch einmal, Sir, es würde nicht funktionieren. Während der letzten Karawanenfieber-Epidemie mussten wir uns um Hilfe an die Terraner wenden. Auch gibt es Hinweise auf klimatische Veränderungen, denen wir nur mit terranischer Technik begegnen können. Menschen werden sterben, wenn ihnen keine Hilfe zuteil wird, aber wenn wir sie sterben lassen, obwohl die terranische Medizin ihnen hätte helfen können, wären wir dann etwas anderes als Tyrannen? Sir, die Kraft, die niemand kontrollieren kann, ist das Wissen . Wir können es benutzen oder missbrauchen - wie das Laran «, setzte er ernst hinzu. Sein eigenes Laran , dachte er, hatte ihm ein so unerträgliches Maß an Selbsterkenntnis eingetragen, dass es eine Zeit gegeben hatte, als er es sich nur zu gern für immer aus dem Gehirn hätte ausbrennen lassen. »Aber wir können uns nicht vorspiegeln, es sei nicht vorhanden oder es sei unsere Bestimmung, auf dieser einen Welt zu bleiben, als gebe es im Universum nichts anderes.«
   »Willst du damit ausdrücken, dass wir unvermeidlich Teil des terranischen Imperiums werden müssen?«, fragte sein Großvater und sah ihn so wütend an, dass Regis wünschte, er hätte niemals davon angefangen.
   »Ich will damit sagen, Sir, dass das terranische Imperium, ob wir ihm beitreten oder nicht, jetzt eine Tatsache unseres Lebens ist, und welche Entscheidungen wir auch treffen, wir müssen es in dem Bewusstsein tun, dass die Terraner hier sind. Hätten wir ihnen von Anfang an die Erlaubnis zum Bau ihres Raumhafens verweigert, dann wären sie vielleicht - aber auch nur vielleicht - wieder gegangen und hätten ihn anderswo gebaut. Doch das bezweifele ich. Wahrscheinlicher ist, dass sie gerade so viel Gewalt eingesetzt hätten, um unsere offene Rebellion niederzuschlagen, und dann hätten sie den Raumhafen doch gebaut. Wir hätten versuchen können, Widerstand zu leisten - und wenn wir noch über die Waffen aus dem Zeitalter des Chaos verfügten, wären wir möglicherweise im Stande gewesen, die Terraner zu vertreiben. Aber nicht ohne uns selbst dabei zu vernichten. Ihr erinnert Euch, was in einer einzigen Nacht geschah, als Beltran Sharra gegen sie losließ… « Er brach erschauernd ab. »Es ist nicht die furchtbarste Waffe aus dem Zeitalter des Chaos, aber ich bete darum, dass ich eine furchtbarere niemals zu sehen bekomme. Und das technische Wissen jener Zeit ist uns verloren gegangen, so dass alle diese Waffen

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