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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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geduldig - nicht zum ersten Mal. »Er hat weniger terranisches Blut als ich. Mein Vater war Domenic Ridenow-Lanart, aber es war allgemein bekannt, dass er von Andrew Carr gezeugt worden ist. Zwillingsschwestern heirateten Andrew Carr und Damon Ridenow… «
   Danvan Hastur runzelte die Stirn. »Das ist lange her.«
   »Komisch, wie ein Skandal in einer oder zwei Generationen ausgelöscht werden kann«, meinte Gabriel grinsend. »Ich dachte, er sei wieder aufgewärmt worden, als man Lew damals auf die Alton-Gabe testete. Er hatte sie, ich hatte sie nicht, Punktum.«
   Danvan Hastur erklärte sehr entschieden: »Ich will dich als Oberhaupt der Alton-Domäne, Gabriel. Das ist deine Pflicht gegenüber dem Hastur-Clan.«
   Gabriel ergriff seinen Löffel, runzelte die Stirn, rieb ihn kurz an seiner Serviette ab und tauchte ihn wieder in die Suppe. Er nahm einen Mund voll oder zwei, bevor er antwortete. »Ich habe meine Pflicht gegenüber dem Hastur-Clan erfüllt, als ich ihm zwei - nein, drei - Söhne gab, Sir, einen davon, um Regis’ Erbe zu sein. Aber ich habe auch Kennard Treue geschworen. Glaubst du ehrlich, ich werde meinem Cousin seinen rechtmäßigen Platz als Alton-Erbe streitig machen?«
   Regis beobachtete das Gesicht des alten Mannes und dachte: Aber genau das ist es, was Danvan Hastur glaubt. Oder geglaubt hat .
   »Die Altons waren immer mit Terra verbündet«, sagte er. »Sie haben kein Geheimnis daraus gemacht. Kennard, jetzt Lew und sogar Marius haben eine terranische Erziehung genossen. Die einzige Möglichkeit, die Alton-Domäne auf der Seite Darkovers zu halten, ist ein starker Hastur-Mann an der Spitze, Gabriel. Erhebe vor dem Rat Einspruch. Ich glaube nicht einmal, dass er Lust hat zu kämpfen.«
   »Herr des Lichts, Sir! Glaubt Ihr tatsächlich… « Gabriel brach ab. Er sagte: »Ich kann es nicht tun, Lord Hastur, und ich will es nicht tun.«
   »Willst du eine halbterranische Marionette Sharras an der Spitze der Alton-Domäne?«, fragte Javanne und starrte ihren Mann an.
   »Er muss die Entscheidung treffen«, erklärte Gabriel fest. »Ich habe geschworen, jedem gesetzlichen Befehl zu gehorchen, den Ihr mir erteilt, Lord Hastur. Aber es ist kein gesetzlicher Befehl, wenn Ihr von mir verlangt, gegen das rechtmäßige Oberhaupt meiner Domäne zu kämpfen. Verzeiht, Sir, aber das ist weit von einem gesetzlichen Befehl entfernt.«
   Der alte Hastur sagte ungeduldig: »Zu dieser Zeit ist nur wichtig, dass die Domäne bei der Stange bleibt. Lew ist ungeeignet… «
   »Wenn er ungeeignet ist, Sir… « - Gabriel blickte bekümmert drein - »… dann wird es sich bald genug zeigen.«
   Javanne rief schrill: »Ich dachte, man hätte ihn nach der Sharra-Rebellion als Kennards Nachfolger abgesetzt! Und jetzt sind beide, er und sein Bruder, immer noch mit Sharra verbunden… «
   Regis erklärte: »Und ich auch, Schwester - oder hast du nicht zugehört?«
   Sie hob die Augen zu ihm auf und fragte ungläubig: »Du?«
   Mit zitternden Fingern fasste Regis nach seiner Matrix. Zögernd nahm er sie aus ihrer Seidenumhüllung. Er dachte daran, wie Javanne ihn vor Jahren gelehrt hatte, sie zu benutzen, und auch sie dachte daran, denn sie sah ihn an, ihr zorniger Blick wurde weich, und dann lächelte sie ihm zu. In ihrem Geist war das alte Bild: Das Mädchen, das sie gewesen war - selbst mutterlos, bemüht, dem kleinen Bruder die Mutter zu ersetzen -, beugte sich über ihn, wie sie es damals so oft getan hatte, und hob ihn in ihren Armen hoch… Einen Augenblick lang war die hartgesichtige Frau, die Mutter erwachsener Söhne, verschwunden, und sie war die sanfte, liebevolle Schwester von einst.
   Regis sagte leise: »Es tut mir Leid, Breda , aber Dinge gehen nicht weg, weil man sich vor ihnen fürchtet. Mir wäre es lieber, du müsstest dies nicht sehen.« Er seufzte und ließ den blauen Kristall in seine Handfläche fallen.
   Es tobte und flammte in seinem Geist, das Feuerbild… eine große, zuckende Gestalt, eine Frau, hoch gewachsen, in Flammen gebadet, das Haar flatternd wie ruhelose Flammenzungen, die Arme in goldenen Ketten… Sharra!
   Vor sechs Jahren auf dem Höhepunkt der Sharra-Rebellion war sein Laran gerade erst erweckt gewesen. Er hatte zudem die Schwellenkrankheit und war halb tot, und Sharra bedeutete ihm nur einen Schrecken mehr unter den Schrecken jener Zeit. Als sie ihm in Marius’ Haus kurz erschienen war, hatte der Schock es ihm unmöglich

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