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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und Feuerwaffen zu verbannen, sondern die älteren Laran- Waffen, die ebenso furchtbar waren wie alles, was das terranische Imperium produzieren kann…
   »Ich glaube nicht, dass Gabriel dich herausfordern wird«, meinte Andres. »Aber man wird dich fragen, warum du in deinem Alter noch nicht verheiratet bist und ob du ein legitimes Kind als Erben hast.«
   Ich schnitt eine Grimasse und spürte, wie sich die Narben an meinem Mund spannten. »Ich war verheiratet, aber nicht für lange. Das war der Grund, warum Lerrys herkam«, sagte ich. »Kinder habe ich nicht und werde wahrscheinlich nie welche haben.«
   Marius wollte Fragen stellen, doch Jeff brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Er wusste, wovon ich sprach. »Wir in Arilinn fürchteten, dass es so kommen würde, aber die Technik der Zell-Überwachung auf dieser Ebene ist irgendwann im Zeitalter des Chaos verloren gegangen. Einige von uns arbeiten daran, sie wieder zu entdecken - die Methode ist schneller und zuverlässiger als die DNS-Analyse, wie man sie im Imperium hat. Du hast wohl keinen Bastard gezeugt, bevor du Darkover verließest?«
  Es hatte Abenteuer in meiner Jugend gegeben, aber wenn ich ein Kind gezeugt hatte - ich war mir gegenüber ganz offen -, dann war das betreffende Mädchen zu stolz gewesen, es mir mitzuteilen. Und Marjorie war gestorben, bevor ihr Kind geboren war.
   »Vielleicht erkennen sie Marius an, wenn ich ihn auf die Alton-Gabe teste«, sagte ich. »Sie haben kaum eine andere Wahl. Das Comyn-Gesetz schreibt vor, dass ein Erbe designiert und die Erbfolge gesichert sein muss . Als sie Kennard erlaubten, mich von Darkover wegzubringen, haben sie doch stillschweigend eingeräumt, dass Marius als Erbe betrachtet werden kann. Das Gesetz ist ganz eindeutig.« Ich wollte Marius nicht auf die Alton-Gabe testen - nicht mit der Schocktaktik, die mein Vater bei mir angewandt hatte, und eine andere kannte ich nicht. Bisher nicht. Und bei dem Zustand, in dem sich meine Matrix befand… So ungefähr alles, was ich fertig bringen würde, war eine Demonstration der Macht Sharras!
   Sie wollte mich, das Feuer wollte mich zurückrufen…
   Aber im Augenblick hatten wir an anderes zu denken.
   »Marius sollte vor der offiziellen Herausforderung getestet werden«, sagte ich. »Du bist Erster in Arilinn; du kannst es tun, nicht wahr?«
   »Sicher«, antwortete Jeff. »Warum nicht? Ich vermute, er hat irgendein Laran… vielleicht die Ridenow-Gabe. In der Alton-Linie wie auch in der von Ardais ist Ridenow-Blut; Kennards Mutter war eine Ardais, und ich hatte immer den Eindruck, er sei ein bisschen Katalysator-Telepath.«
   Marius hatte ein Butterbrötchen in Stücke gerissen. Nun murmelte er, ohne aufzusehen: »Ich glaube, was ich habe, ist… ist die Aldaran-Gabe. Ich kann… voraussehen. Nicht weit, nicht sehr deutlich; aber die Aldaran-Gabe ist die Vorausschau, und die… die habe ich.«
   Er musste die Gabe von unserer halbterranischen Mutter geerbt haben. Heute waren die Gaben sowieso wegen der Heiraten zwischen den Domänen durcheinander geraten. Aber ich starrte ihn an und fragte: »Wie kannst du über die Aldaran-Gabe Bescheid wissen?«
   Er sagte ungeduldig: »Die Aldarans sind alles an Verwandtschaft, was ich habe! Und verdammt noch mal, Lew, die Comyn hatten keine große Lust, mich als Verwandten zu reklamieren! Ich habe einen Sommer zusammen mit Beltran verbracht - warum nicht?«
   Das war ein neuer Faktor, mit dem zu rechnen war.
   »Ich weiß, er hat dich nicht gut behandelt«, fuhr Marius, sich verteidigend, fort, »aber schließlich war euer Streit eure Privatangelegenheit. Was hast du erwartet? Sollte ich deswegen Blutrache für drei Generationen erklären? Sind wir doch die Barbaren, für die die Terraner uns halten?«
   Darauf gab es keine Antwort, aber ich wusste genau, was ich sagen sollte.
   »Wir alle können ein paar Informationen über die Zukunft brauchen. Wenn du diese Gabe hast, dann verrate mir um der Liebe Aldones’ willen, was geschehen wird, wenn ich Anspruch auf die Domäne erhebe! Wird man dich als meinen Erben anerkennen?«
   »Das weiß ich nicht«, gestand er, und wieder schien er jung, verwundbar, halb so alt wie in Wirklichkeit zu sein. »Ich… ich habe versucht, es herauszufinden. Man hat mir gesagt, das geschehe manchmal, dass man für sich selbst oder jemand, der einem nahe steht, nichts Deutliches erkennt… «
   Das stimmte, und nicht zum ersten Mal

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