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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hoch gewachsene, rothaarige Gestalt von Lerrys Ridenow.
   »Tut mir Leid, wenn ich dich hier störe; ich habe dich in der Alton-Suite der Comyn-Burg gesucht«, sagte er. »Ich muss mit dir reden, Lew. Ich weiß, es ist schon spät, aber es ist wichtig.«
   Müde drehte ich mich zu ihm um. Jeff mahnte: »Dom Lerrys, Lord Armida ist krank.« Es dauerte einen Augenblick, bis ich merkte, dass er von mir sprach.
   »Es wird nicht lange dauern.« Lerrys trug jetzt darkovanische Kleidung, elegant und modisch, in den Farben seiner Domäne. Mit der unwillkürlichen Geste eines ausgebildeten Telepathen in der Gegenwart eines Menschen, dem er misstraut, wollte ich einen Kontakt herstellen. Dann erinnerte ich mich: Ich war mit Raivannin betäubt und hilflos dem ausgeliefert, was er mir vorschwatzen würde. So muss einem Kopfblinden zu Mute sein. Lerrys sagte: »Ich wusste nicht, dass du zurückkommen würdest. Du musst wissen, dass du nicht beliebt bist.«
   »Ich kann ohne Beliebtheit leben«, entgegnete ich.
   »Wir sind keine Freunde gewesen, Lew«, fuhr er fort. »Vermutlich wird es dir falsch in den Ohren klingen, aber das mit deinem Vater tut mir Leid. Er war ein guter Mann und einer der wenigen unter den Comyn, die genug gesunden Menschenverstand haben, um die Terraner ohne Hörner und Schwänze zu sehen. Er hatte so lange unter Terranern gelebt, dass er wusste, wohin wir letzten Endes gehen werden.« Er seufzte, und ich sagte: »Du bist doch nicht in einer regnerischen Nacht hergekommen, um mir dein Beileid wegen meines Vaters Tod auszusprechen.«
   Lerrys schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wünschte, du wärst so vernünftig gewesen, dich Darkover fern zu halten. Dann brauchte ich dir dies nicht zu sagen. Aber nun bist du da, und hier stehe ich und muss es aussprechen. Halte dich von Dio fern, oder ich werde dir den Hals brechen.«
   »Hat sie dich geschickt, mir das zu sagen?«
   »Ich sage es«, erklärte Lerrys. »Hier ist nicht Vainwal. Wir befinden uns jetzt in den Domänen, und… « Er brach ab. Ich wünschte mir von ganzem Herzen, das lesen zu können, was hinter diesen transparenten grünen Augen war. Er sah Dio so ähnlich, verdammt sollte er sein, und von neuem brach der Schmerz in mir auf, dass die Liebe zwischen uns nicht stark genug gewesen war, um uns durch die Tragödie zu tragen. »Unsere Eheschließung erfolgte nach terranischem Brauch. Sie hat in den Domänen keine Gültigkeit. Niemand hier würde sie anerkennen.« Ich hielt inne und schluckte. Das musste ich, bevor ich erklären konnte: »Wenn sie zu mir zurückkehren wollte, würde ich… würde ich… mich freuen. Aber ich werde sie nicht zwingen, Lerrys, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Bin ich ein Trockenstädter, dass ich sie mit Ketten an mich fessele?«
   »Aber die Zeit wird kommen, wo wir alle Terraner sind«, sagte Lerrys, »und ich will nicht, dass sie dann an dich gebunden ist.«
   Es war wie ein Kampf unter Wasser; ich konnte seinen Geist nicht erreichen, seine Gedanken waren unlesbar für mich. Zandrus Höllen, so also fühlte man sich ohne Laran , blind, taub, verstümmelt, mit nichts als dem gewöhnlichen Seh- und Hörvermögen! »Ist es das, was Dio wünscht? Warum sagt sie es mir dann nicht selbst?«
   Jetzt explodierte blinder Zorn in Lerrys’ Gesicht - ich brauchte kein Laran , um es zu erkennen. Seine Züge spannten sich, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Einen Augenblick lang machte ich mich darauf gefasst, dass er mich schlagen würde, und fragte mich, wie ich mich mit einer Hand gegen ihn verteidigen sollte.
   »Verdammt, siehst du nicht ein, dass ich ihr das ersparen möchte?« Seine Stimme stieg in hysterische Höhen. »Hat sie deinetwegen noch nicht genug mitgemacht? Was meinst du, wie viel sie noch ertragen kann, du… du… du verdammter… « Seine Stimme brach. Nach einer Weile bekam er sie wieder unter Kontrolle.
   »Ich will nicht, dass sie dich wieder sieht. Ich will nicht, dass Erinnerungen an das, was sie hat durchmachen müssen, in ihr aufsteigen!«, tobte er. »Geh ins terranische Hauptquartier und lass eure Ehe auflösen - und wenn du es nicht tust, Lew, dann schwöre ich dir, dass ich dich fordern und deine andere Hand an die Kyorebni verfüttern werde!«
   Die Droge hatte mich so betäubt, dass ich keinen Kummer empfinden konnte. Ich sagte schwer: »Gut, Lerrys. Wenn es das ist, was Dio wünscht, werde ich sie nicht wieder belästigen.«
   Er

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