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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Lachen geschaffen war, und bemerkenswert blaue Augen. Gleichzeitig wohnte seiner Haltung etwas Zögerndes inne, als wüsste er nicht genau, wo er stand. Dennoch gefiel er ihr auf Anhieb, denn er strahlte eine gewisse Ruhe und Zuverlässigkeit aus, ein Merkmal, das Dyan Ardais völlig fehlte.
»Ich freue mich, Sie kennen zu lernen«, sagte er mit einer schönen Tenorstimme, er klang jedoch nicht allzu erfreut.
Margaret fühlte sich abgewiesen, und das erhöhte ihr Interesse. Dann schalt sie sich eine kindische Närrin. Was hatte er schon an sich? Er war nicht der erste gut aussehende Mann, den sie traf, denn an der Universität herrschte kein Mangel an attraktiven Jünglingen, und einige sahen noch sehr viel besser aus als Mikhail Lanart-Hastur. Sie schaute auf die Lippen, die voll und dennoch argwöhnisch waren, und in die Augen,
in denen eine leise Traurigkeit stand. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Das tat sie auch, wenn sie unsicher war.
Lady Marilla betrat in diesem Augenblick lächelnd den Raum und unterbrach Margarets Gedanken. »Wie schön, zu sehen, dass du wieder auf den Beinen bist, Marguerida. Ich hoffe, du bist einverstanden, dass ich so vertraulich zu dir spreche - es kommt mir albern vor, bei einem Familienessen förmliche Anreden und Titel zu gebrauchen. Wir sind nämlich ziemlich modern hier in Ardais. Ich habe meinen Sohn auf terranische Art erziehen lassen, und die Frauen in meinem Haushalt wurden von einem Mitglied aus Rafaellas Gilde im Lesen und Schreiben unterrichtet - jemand aus dem Gildenhaus von Neskaya. Nicht, dass es viel geholfen hätte! Sie sehen den Nutzen von Bildung noch nicht ein. Aber wir sind hier so abgeschieden, und ich dachte, es wäre gut, besser informiert zu sein. Lord Dyan - der Vater meines Sohnes - dreht sich wahrscheinlich im Grabe um. Er hat alles Terranische stets abgelehnt.« Sie plapperte weiter, während sie alle Anwesenden zum Tisch winkte. »Abgesehen davon bin ich so alt, dass ich deine Mutter sein könnte. Meine Güte, wie groß du bist. Das war mir gar nicht bewusst.« Wie schade, dass sie eine Handspanne größer als Dyan ist!
Margaret ignorierte diese nicht laut gesprochene Bemerkung. Sie hatte es aufgegeben, wegen ihrer Größe unglücklich zu sein, obwohl es als junges Mädchen eine fürchterliche Belastung für sie gewesen war. »Mein Vater ist groß gewachsen, vermutlich bin ich nach ihm geraten.« Sie hatte plötzlich Zweifel, ob sie ein komplettes Mahl mit derlei Höflichkeiten durchhalten würde. Ihr Mund war trocken, und sie bekam leichte Kopfschmerzen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, aufzustehen.
Margaret wurde zwischen Marilla, am Kopf der Tafel, und Mikhail zu ihrer Linken gesetzt. Rafaella saß ihr gegenüber, neben Dyan, was - ihren Mienen nach zu urteilen - keinem der beiden gefiel. »Julian, lassen Sie bitte das Essen auftragen«, sagte Marilla. Kurz darauf trug ein Diener eine Terrine mit Suppe herein, die er in die Höhe hielt, als würden sie ein bedeutendes Ereignis feiern. Er verdarb die Wirkung allerdings, weil er die Augen in Margarets Richtung verdrehte, als wäre er neugierig auf sie. Ein leises Räuspern von Julian brachte ihn wieder zur Besinnung, und er stellte die Terrine neben der Hausherrin ab. Ein zweiter Servierer erschien mit einem Tablett, auf dem weiße und blaue Keramikschüsseln standen, in die der erste Diener die Suppe schöpfte, bevor er sie mit ernster Miene vor die Speisenden stellte.
Der Dampf, der von der Suppe aufstieg, roch wundervoll, und nur mit Mühe beherrschte sich Margaret, bis Lady Marilla den Löffel zur Hand nahm und zu essen begann. Es schmeckte köstlich, und erst, als sie die Schale fast geleert hatte, fiel ihr das Porzellan selbst auf. Es war eine feine Arbeit, und Margaret wurde bewusst, dass sie zum ersten Mal auf Darkover Eßgeschirr sah, das nicht aus Holz war. »Diese Schalen sind wunderschön, Lady Marilla. Ich habe auf Darkover noch nichts Vergleichbares gesehen.« Es war eine höfliche Bemerkung, und Margaret meinte auch, was sie sagte.
»Vielen Dank.« Die kleine Frau platzte beinahe vor Stolz.
»0 nein«, murmelte Dyan. Margaret sah ihn überrascht an. »Jetzt dürfen wir uns wieder …«
»Dieses Service wurde hier in Ardais, in unseren eigenen Brennöfen gefertigt«, unterbrach Marilla ihren Sohn, als hätte er gar nicht gesprochen.
»Ihr müsst meiner Mutter verzeihen. Sie ist besessen von
Ton. So ein gewöhnlicher Stoff.« Er rümpfte die Nase, als wäre

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