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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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war oder der zornige Mann neben ihr. Beides vielleicht. Sein Blick hatte etwas Einschüchterndes, denn gegen die Regeln des Anstands starrte er ihr direkt ins Gesicht. Sie senkte den Blick, denn in seinen Augen lag etwas, das auf eine sehr befremdliche Weise an ihrem Herzen zerrte.
Aber nach einer Weile konnte sie nicht länger auf ihren Schoß starren. Wer war dieser Bursche, und wieso hatte sie das Gefühl, ihn zu kennen? Wie konnte er es wagen, so zu ihrem Herzen zu sprechen sie war viel zu alt, um sich von einem hübschen Profil und klaren, blauen Augen den Kopf verdrehen zu lassen.
»Euer Vater?«, stotterte sie schließlich. »Verzeiht mir, Lord Mikhail, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Ihr sprecht. Oder soll ich Euch mit Lord Hastur-Lanart anreden?«
Ihre Antwort schien ihn ziemlich zu verwirren, als würde ihre Unwissenheit ihn wehrlos machen. Verdammt! Sie hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe! Und dieses Kinn -ich hätte nie gedacht, dass ich ein kantiges Kinn an einer Frau so anziehend finden könnte. Sie hält mich wahrscheinlich für einen totalen Flegel - und ich kann es ihr nicht verübeln!
»Ihr wisst wirklich nicht Bescheid, hab ich Recht? Erstaunlich.« Er wandte den Blick ab, holte tief Luft und fuhr fort, als würde er eine Lektion aufsagen, die ihm verhasst war. »Ich bin der jüngste Sohn von Gabriel Lanart-Alton, der mit Eurem Vater verwandt ist, und von Javanne Hastur, der älteren Schwester von Lord Regis Hastur. Ich habe zwei Brüder, Gabriel und Rafael, und man nennt uns drei die >Lanart-Engel<, weil wir die Namen dieser Cristoforo-Erzengel tragen.« Bei diesen Worten färbte eine gewisse Selbstironie seine Stimme. »Wir haben außerdem zwei Schwestern, Ariel und Liriel.« Er hielt inne und sah sie an, als erwarte er eine Antwort.
»Wie schön für Euch. Ich habe mir immer Brüder und Schwestern gewünscht. Sind Eure Schwestern auch Engel?« Kaum hatte sie es gesagt, kam sich Margaret wie ein Idiot vor, aber sie konnte sich immer noch keinen Reim auf seine Worte machen. Sie war sich Lady Marillas neben ihr bewusst, die mit zierlichen Bissen ihren Fisch verzehrte, und Dyans, der sie gedankenverloren beobachtete. Nur Rafaella schien etwas Ungewöhnliches zu bemerken, denn sie sah Margaret fragend an und lächelte ihr aufmunternd zu, als wollte sie sagen: »Keine Sorge.«
Mikhail kicherte, und sie spürte, wie seine Anspannung nachließ. »Na ja, meine Mutter würde sagen, dass keiner von uns im Mindesten engelhaft ist.«
»Das tun Mütter fast immer«, warf Lady Marilla trocken ein. Sie sah ihren Sohn an, als sei sie unglücklich darüber, dass nicht er mit Margaret sprach, sondern Mikhail das Feld überließ.
»Ich verstehe immer noch nichts«, beschwerte sich Margaret, die anfing, ein bisschen müde zu werden und sich über ihre Tischgenossen zu ärgern. »Soll ich nun beeindruckt, ehrfürchtig oder schlicht demütig sein?«
»Alles auf einmal würde vollkommen genügen«, erwiderte Dyan schalkhaft.
Lady Marilla brachte ihren Sohn mit einem einzigen Blick zum Schweigen. »Mir war nicht bewusst, dass du so wenig über die Altons weißt, Marguerida.«
»Wenig? Das kommt mir eher übertrieben vor!« Sie wurde mit einem nachsichtigen Gelächter belohnt.
»Gib es zu, Mik, du hast ein totales Durcheinander angerichtet«, sagte Dyan, ohne auf seine Mutter zu achten.
»Das scheint mir auch so.«
»Warum beginnt Ihr dann nicht mit dem Anfang?«, sagte Margaret, der Mikhail nun Leid tat. Sie spürte seine Verlegenheit, und sie hatte nicht vergessen, dass ihm ihre Augen gefielen. Niemand hatte sie bisher bewundert, und sie stellte fest, dass es ihr Spaß machte, bewundert zu werden. Es war dennoch ein merkwürdiges Gefühl, und sie spürte, wie sich die kalte, fremde Persönlichkeit in ihr unruhig regte.
»Meine Güte! Der Anfang?« Mikhail hielt inne und sammelte seine Gedanken, während Margaret wartete. »Ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll.«
Sie spürte seinen inneren Konflikt, obwohl seine Gedanken nicht klar genug waren, um sich unmittelbar als Sinneseindruck bei ihr niederzuschlagen. »Ihr habt mich beschuldigt, dass ich die Absicht hätte, Eure armen Eltern vor die Tür zu setzen, wie ein Hauswirt in irgendeiner melodramatischen Geschichte. Dann tischt ihr Euren Stammbaum auf, als würde der alles erklären. Er erklärt aber nichts, weshalb ich immer noch nicht weiß, was Ihr mir eigentlich sagen wollt.« Sie bemühte sich, ruhig und vernünftig zu

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