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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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fest, dass sie sie gar nicht hören wollte. Sie spürte, dass ihr Gefahr drohte, dass sie nicht mehr dieselbe sein würde, wenn sie Bescheid wusste. »Die Gaben sind geistige Talente, die wir im Laufe der Jahrhunderte immer mehr verfeinert haben. Die Ridenow- Gabe ist die der Empathie, deshalb habe ich eine gewisse Vorstellung davon, wie es Ihnen geht. Ich kann nichts dagegen machen, haben Sie also bitte nicht das Gefühl, dass ich mich absichtlich einmische. Eines der Probleme in einer telepathischen Gesellschaft ist das der Privatsphäre, und wir geben uns sehr viel Mühe, unsere Nasen nicht in Dinge zu stecken, die uns nichts angehen.«
Eine telepathische Gesellschaft? Wie konnte diese Frau einfach hier sitzen und so tun, als spräche sie von der normalsten Sache der Welt? Empathie, Einfühlungsvermögen. Nun ja, Dio hatte eine Menge davon, allerdings glaubte Margaret nicht, dass sie es eine Gabe nennen würde. Ihr wurde nun bewusst, dass Dio versucht hatte, ihr zu helfen, sie zu erreichen, aber sie war die ganze Zeit zu wütend gewesen, und zu kalt. Margaret fragte sich, was für ein Gefühl es wohl für einen Empathen war, mit einer aufbrausenden Heranwachsenden zusammenzuleben, und kam zu dem Schluss, dass es vermutlich fürchterlich war. Istvana wartete geduldig, bis Margaret zu reden begann, und falls sie die Gedanken gehört hatte, die Margaret durch den Kopf gingen, ließ sie es sich nicht anmerken. »Ich glaube, so viel habe ich schon herausbekommen, auch wenn ich es eigentlich nicht geglaubt habe. Ich >höre< ständig Bruchstücke von den Gedanken anderer Leute. Ich dachte, ich bin dabei, den Verstand zu verlieren. Anscheinend kann ich nichts dagegen tun.«
»Ist das auch schon passiert, bevor Sie nach Därkover kamen?« »Gelegentlich, aber nicht in dem Ausmaß wie jetzt. Und ich habe mir immer eingeredet, dass ich nur phantasiere.«
»Und Lew hat Ihnen nie von den Gaben erzählt?«
Margaret trank ihre Tasse leer. »Das ist auch so eine Sache! Jedermann scheint anzunehmen, dass mir mein Vater alles erzählt hat… aber das hat er nicht getan! Wir haben kaum miteinander gesprochen, und ganz bestimmt führten wir keine vertraulichen Gespräche, weder auf einer mentalen Ebene noch anderweitig. Wenn er zu Hause war, haben wir nur versucht, uns aus dem Weg zu gehen.«
»Das muss sehr einsam für Sie gewesen sein.«
Margaret fuhr auf bei diesen Worten. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn man sie bemitleidete! Dann holte sie tief Luft und befahl sich, nicht wütend zu werden. Die Frau wollte nur helfen, richtig? »Eigentlich nicht. Ich habe bereits gelernt, nicht einsam zu sein, da konnte ich kaum laufen. Im Waisenhaus. Und wenn ich schonungslos ehrlich bin, kann ich nicht behaupten, dass es schlimm gewesen wäre. All jene Dinge, die passierten, als ich klein war und über die heute keiner reden will, haben mich misstrauisch gemacht.« Ich bleibe für mich, und das kann ich sehr gut!
»Ja, ich kann das fühlen bei Ihnen. Aber dass sie argwöhnisch sind gegenüber Menschen, bedeutet noch nicht, dass es Ihnen gefällt, allein zu sein. Sie wissen also, dass die Alton-Gabe der erzwungene Rapport ist. Aber haben Sie eine Vorstellung, was das bedeutet?«
»Die Fähigkeit, mit anderen in Kontakt zu treten, ob sie es wollen oder nicht? Das wäre keine Gabe, sondern ein Fluch, und ich bin sehr froh, dass ich sie nicht habe!«
»Unkontrolliert wäre es in der Tat ein Fluch. Wir haben im Lauf der Jahre gelernt, dass diese Talente alle Talente - trainiert werden müssen. Es war sehr nachlässig von Ihrem Vater, dass er Sie nicht gelehrt hat, wie man …«
»Ich besitze keine Gabe!«, schrie Margaret die Leronis an, die zusammenzuckte, als hätte man sie geschlagen. »Ich dulde es nicht! Ich will nicht wissen, was die Leute denken oder fühlen. Ich will nur von diesem verdammten Planeten verschwinden und irgendwo hingehen, wo ich keine Verwandten habe, die mich …«
»Chiya, sie ist bereits erwacht. Sie können nicht mehr zurück. Entweder Sie lernen, mit Ihrer Gabe umzugehen, oder Sie werden in der Tat verrückt. Wir müssen Sie testen, um die Stärke Ihres Talents zu bestimmen, aber Sie können sich nicht abwenden. Ich fürchte, dafür ist es bereits zu spät.«
»Das können Sie nicht wissen!« Verzweiflung schnürte ihr die Kehle zu.
»Doch, das kann ich. Ich weiß es. Ich spürte die Alton-Gabe, so wie Sie jetzt da sitzen, geschwächt vom schlimmsten Anfall von Schwellenkrankheit, der mir je untergekommen ist.

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