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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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plötzlich.
»Was?«
Margaret hatte sich, durstig wie sie war, die Lippen geleckt, und plötzlich war ihre Zunge weg, als wäre sie aus dem Mund verschwunden. Sie gab sich die größte Mühe, die Worte herauszubringen. »Gepäck. Medizinkoffer. Pflaster.« Sie klang für ihre eigenen Ohren wie eine Betrunkene, aber Rafaella verstand offenbar, denn sie stand auf und verschwand außer Sichtweite.
Margaret schloss die brennenden Augen, aber sie hörte, wie am anderen Ende des Zimmers geredet wurde. Direkt vor dem Fenster schien sich eine große Anzahl Vögel aufzuhalten, und alle zwitscherten, so laut sie konnten. Sie wollte ihnen sagen, sie sollten still sein, aber sie brachte nicht die Energie dazu auf.
Nach einer Weile öffnete sie die Augen wieder und sah, dass Istvana und Rafaella über sie gebeugt waren; sie schwebten über ihr wie ängstliche Engel. Sie hatte keine Ahnung, wie lange die beiden schon hier waren, denn sie hatte sich bemüht, weder die Vögel zu hören noch das Pfeifen des Windes um die Mauern der Burg, das ihr unheimlich war.
»Wir haben deinen Medizinkoffer gefunden«, sagte Rafaella. »Pflaster«, wiederholte sie. Ihre Zunge schien nicht mehr ganz so schwer zu sein, und sie vermutete, dass die Wirkung der Taubnessel nachließ.
»Was meint sie?«, fragte die Führerin Istvana. »Da sind keine Stoffflicken. Es sei denn, sie meint diese Mulldinger.«
Marguerida! Sag mir, was du meinst! Sie spürte die Dringlichkeit in Istvanas Worten, aber sie schreckte vor dem Kontakt zurück. Raus aus meinem Geist!
Ich lasse dich in Ruhe, sobald du mir gesagt hast, was du aus diesem Koffer haben willst!
Margaret stellte sich den vertrauten Inhalt des Medizinkoffers vor. Es war die Standardausgabe für alle Terraner auf Reisen. Sie hatte ihn völlig vergessen - dummerweise, denn er enthielt eine Auswahl an Antibiotika, Verbänden und sogar eine Schaumstoffschiene, mit der man ein gebrochenes Glied ruhig stellen konnte. Sie spürte, wie Istvana die Bilder in ihrem Geist betrachtete, ohne wirklich einzudringen. Es war fast, als stünde die Leronis in einiger Entfernung und beobachte von dort ihren Geist, so dass Margaret nicht von neuem Entsetzen gepackt wurde.
Die meisten Arzneimittel hatten die Form kleiner Vierecke, die man auf die Haut klebte, so wie Hyperdrom bei Raumflügen. Eines davon war ein Euphorikum, das den Schmerz linderte und zu einem tiefen, traumlosen Schlaf führte. Sie wollte nicht schlafen, aber sie wusste, sie würde sterben, wenn sie es nicht bald tat. Und so stellte sie sich das Pflaster und die Beschriftung darauf vor und zeigte, wie man es auf dem Arm anbrachte. Die geistige Konzentration erschöpfte sie, und Schweißperlen traten auf ihre Stirn, aber sie fand, es war die Anstrengung wert.
Sie hörte, wie im Inhalt des Medizinkoffers gewühlt wurde, gelegentlich murmelte Istvana etwas, oder Rafaella stellte eine Frage. Margaret vermochte der Unterhaltung nicht zu folgen, denn die panische Angst kroch wieder in sie, und es fehlte nicht viel, und sie hätte geschrien und um sich geschlagen. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, und sagte sich, dass es ihr bald zumindest anders gehen würde, wenn schon nicht besser.
»Ah, hier ist es. Ich bedauere zum ersten Mal, dass ich die terranische Schrift nicht lesen kann, aber das hier hat sie abgebildet.«
»Aber, Domna, sie ist so verwirrt! Was, wenn es etwas Tödliches ist, ein Gift?«
»Das Bild ist sehr klar, Rafaella. So, was mache ich nun damit? Ah, ich verstehe - wie raffiniert.«
»Was ist das?«
»Wenn ich Marguerida richtig verstanden habe, enthält dieses kleine Ding eine Art Droge, die über die Haut ins Blut gelangt - was sehr nützlich ist, wenn man nichts unten behalten kann. Siehst du, es ist auf einer Seite klebrig, mit der kommt es auf den Arm - so.« Istvana klang äußerst zufrieden und ebenso erleichtert.
Margaret spürte, wie das Pflaster sanft auf ihre Haut gedrückt wurde, und zuckte leicht zusammen. Dann wartete sie. Zuerst schien ihr Arm taub zu werden, dann ihre Hände und Schultern, und nach einer Ewigkeit, wie ihr schien, der restliche Körper. Die allgegenwärtige panische Angst begann zu verblassen, und sie sank in einen weichen, gesegneten Schlaf.
Das Erwachen kam plötzlich. Im einen Augenblick schwebte sie noch im endlosen Nichts, im nächsten lag sie in ihrem Bett. Margaret öffnete die Augen und starrte auf die Bettvorhänge. Es war sehr still im Zimmer, nur der Kamin knisterte leise und freundlich. Ihr erster Gedanke

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