Darkover 23 - Asharas Rückkehr
blauen Augen lebhaft, und er hatte tiefe Lachfalten um sie herum.
Rafe räusperte sich. »Ich mache mich aus dem Staub, Mar-guerida, und komme etwa in einer Stunde zurück, wenn es recht ist, und bringe dir etwas zum Essen mit.«
»Danke, Rafe. Du bist wundervoll.«
»Setzen Sie sich, setzen Sie sich.« Conover deutete zu einem der Sofas. »Möchten Sie Tee?«
»Gern. Meine Kehle fühlt sich nach zehn Meilen staubiger Straße an. Die Luft hier im Gebäude ist so trocken.« Sie sah ihm zu, wie er geschäftig umhereilte, und spürte, wie ihre Anspannung nachließ. Vielleicht bekam sie jetzt ein paar klare Antworten. Er brachte zwei dampfende Tassen und reichte ihr eine.
»Also, was kann ich für Sie tun?«
»Ich habe vor, die Arbeit abzuschließen, derentwegen Professor Davidson und ich nach Darkover gekommen sind, aber ich renne auf Schritt und Tritt gegen Mauern. Jedenfalls kommt es mir so vor. Als man uns hierherschickte, konnte ich keine Daten aus den Zentraldateien bekommen, was sehr sonderbar ist. Warum ist das der Fall?«
»Sie wollen eine einfache Antwort auf eine komplizierte Frage. Ich werde mein Bestes tun.«
Conover machte eine Pause und schaute in den Dampf, der aus seiner Tasse aufstieg. »Sie wissen, dass Darkover ein geschützter Planet ist, weder ein volles Mitglied der Föderation noch ganz von ihr getrennt. Die Geschichte, die dahinter steckt, fand vor meiner Zeit statt, aber ich kenne ein paar Fakten. Vor etwa zwanzig Jahren gab es hier eine Rebellion, bei der eine Anzahl von Leuten starb, bedeutende Leute. Ihr Vater war daran beteiligt. Er ging weg, um die Stimme des Planeten in der Föderation zu werden, und Regis Hastur brachte Darkover zu einer Art Vereinbarung mit der Föderation. Das ist nicht einfach. Die darkovanische Kultur widersetzt sich jeder Form von Veränderung. Und so kam es dazu, dass eine große Menge an Informationen über den Planeten, die normalerweise frei zugänglich wären, zur Geheimsache wurden.«
»Aber wieso? Darkover stellt doch gewiss keine Bedrohung für die Föderation dar.«
»Es lässt sich unmöglich vorhersagen, was als Bedrohung angesehen wird, Miss Alton.«
»Oh. Nennen Sie mich doch bitte Margaret.«
»Gern - wenn Sie mich Brigham nennen. Ich sehe Ihrem Gesichtsausdruck an, dass Sie nicht zufrieden sind. Das Problem ist, dass sehr vieles an Darkover uns hier im Hauptquartier ein Rätsel bleibt, und Rätsel und Geheimnisse schaffen immer Misstrauen zwischen Nationen. Also, die Föderation hat vieles, was über Darkover bekannt ist, für geheim erklärt und beschloss, auf Zeit zu spielen. Diejenigen, die solche Entscheidungen treffen - und ich kann Ihnen versichern, dass die meisten von ihnen nie hier waren -, glauben, Darkover wird schließlich kapitulieren, seine Türen öffnen, seine Geheimnisse offenbaren und ein ganz normales Mitglied der Föderation werden. Gleichzeitig bleiben die Darkovaner hartnäckig. Sie akzeptieren nichts, was von Terra kommt, und wollen ihre jahrtausendealte Lebensweise nicht aufgeben. Ich stehe dazwischen. Meine Aufgabe ist es, als Ethnologe zu arbeiten und Daten für den Gebrauch durch die Terranische Föderation zu sammeln.« »Welche Art von »Gebrauch«?« Sie schlürfte ihren Tee und schmeckte den Honig darin. Margaret wusste nicht recht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Mit einer gewissen Verblüffung wurde ihr klar, dass ihr Vater wahrscheinlich all die Jahre die Föderation in Schach gehalten hatte, und sie machte sich Sorgen, was nun, nach seinem Rücktritt, passieren könnte. Was war sie nur für eine Idiotin gewesen, weil sie nicht besser aufgepasst und zu schätzen gewusst hatte, dass ihr Vater möglicherweise eine wertvolle Tätigkeit ausübte!
Conover antwortete nicht sofort. »Was sie wirklich wollen. ist, die Schwächen in der darkovanischen Kultur zu entdecken, die sich zum Vorteil der Föderation nutzen lassen. Ich gestehe, ich habe enorme Vorbehalte dagegen, sich im großen Stil in eine fremde Kultur einzumischen. Ich habe die Ergebnisse zu oft mit angesehen. Die Geschichte Terras ist die Geschichte von Kulturen, die durch Fortschritt und Arroganz zerstört wurden.«
»Und was machen Sie dann? Sie werden doch sicher keine Daten unterdrücken?» Der bloße Gedanke empörte die Wissenschaftlerin in ihr.
»Das ist die einzige Sünde, die ich bisher vermieden habe, Margaret.« Er lachte bellend und freudlos. »Nein, ich verstecke keine Informationen - ich bin nur sehr vorsichtig damit, was zum Gegenstand
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