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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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würde einen Herrscher von der Sorte abgeben, die ihre Minister vor der Zeit ins Grab bringen.« »Aber Domenic wird doch Mikhails Nachfolger, oder? Das steht doch außer Frage?« »Ja, immer vorausgesetzt, er lebt lange genug.« Pass auf, Was du sagst! Domenic wird nichts geschehen, und du machst dir schon wieder unnötig Sorgen! »Meine Schwiegermutter steht zum Glück so gut wie allein da mit ihrem Beharren, dass Domenic kein legitimer Erbe meines Mannes sei.« »Aber wieso? Ich muss sagen, Marguerida, das wenige, was ich bisher über darkovanische Politik in Erfahrung gebracht habe, würde reichen, mich langsam in den Wahnsinn zu treiben, wenn ich nicht sowieso schon ein gutes Stück auf dem Weg dorthin wäre.« »Unsinn! Du bist völlig normal. Du bist nur unvermittelt in eine Situation geraten, auf die du überhaupt nicht vorbereitet warst Und die einige deiner Vorstellungen über das Wesen der Wirklichkeit ins Wanken gebracht haben dürfte. Ich weiß noch, dass meine Ansichten in den ersten Monaten auf Darkover ernsthaft erschüttert wurden. Mein Vater hat mir so vieles vorenthalten, meine Geschichte und mein Potenzial als Telepathin, deshalb kann ich mehr als nur erahnen, wie es dir geht.« Sie seufzte, dann lächelte sie. »Mittlerweile habe ich ihm fast vergeben. Es war gut gemeint, wenn auch völlig falsch. Ich hätte ihm wohlgemerkt ohnehin nicht geglaubt, wenn er eines Tages zu mir gesagt hätte: Marja, du wirst vielleicht entdecken, dass du Gedanken lesen kannst, aber du brauchst dich nicht davor zu fürchten, oder etwas ähnlich Logisches. Das Problem ist, dass Menschen eigentlich nicht logisch sind.« Katherine schien einigermaßen verwirrt zu sein. »Wir sind nicht logisch?« Marguerida schüttelte lächelnd den Kopf. »An der Universität und danach habe ich mich in einer Weise verhalten, die mir logisch erschien. Aber jetzt erkenne ich, dass ich irrational gehandelt habe und mir anschließend die Ereignisse im Kopf so zurechtlegte, dass sie einer Art Pfad der Vernunft zu folgen schienen. Aber das ist nicht logisch, es ist Wunschdenken und beinhaltet, dass man die eigene Geschichte fortwährend umschreibt. Das Leben ist nicht logisch – es nimmt einfach seinen Lauf, und man kann nur versuchen, möglichst gut mit der Gegenwart zurechtzukommen.« »Sehr weise und sehr schwierig”,
antwortete Katherine nachdenklich.
»Ja, besonders für jemanden, der so intelligent und willensstark ist, wie es du meiner Ansicht nach bist. Herm hat dich beim Abendessen als Kate bezeichnet, und ich denke, ich kann die begründete Vermutung äußern …« »Du meinst, statt in meinem Gehirn zu stöbern?« Katherines Gesichtsausdruck machte eine Verwandlung durch, innerhalb einer Sekunde wechselte er von ernst über nachdenklich zu belustigt. »Wir haben uns kennen gelernt, als ich gerade ein Porträt malte, aber das Erste, was wir gemeinsam unternahmen, war der Besuch einer Vorstellung von Der Widerspenstigen Zähmung. Eine recht erbärmliche Inszenierung, aber danach war ich seine Kate.
Doch bis vor wenigen Tagen war mir nicht bewusst, wie sehr Herm im Grunde Petruchio ähnelt! Natürlich hat er es nicht auf mein Vermögen abgesehen, weil ich keins besitze. Ich meine, ich sehe ihn seit zehn Jahren seine Komplotte schmieden und fand es immer hinreißend, wie er seine Kollegen im Senat beeinflussen konnte. Jetzt entdecke ich, dass er mich ebenfalls hinters Licht geführt hat, genauso getäuscht wie diese Männer und Frauen, und ich bin nicht im Geringsten hingerissen! Ich würde ihm am liebsten vors Schienbein treten!« »Die Leute täuschen einander ständig, Katherine, aus weniger wichtigen Gründen als der Sicherheit eines Planeten. Es ist schon ein Wunder, wenn mal eine Woche vergeht, in der mir Mikhail nicht etwas vorenthält, das ich meiner Meinung nach erfahren sollte.« Im Augenblick hat er   sich mit meinem Vater, Danilo Syrtis-Ardais, Dani Hastur und   was weiß ich wem noch verkrochen, sie schmieden ihre Pläne   und Intrigen, und wenn er mir so viel erzählt, wie er für richtig   hält, muss ich noch so tun, als würde ich mich freuen.
    » Aber du könntest …« »Ich könnte lauschen, richtig. Aber ich wurde ebenfalls nicht zum Schnüffeln erzogen! Und ich muss vorsichtig auftreten, Katherine, denn es gibt viele Leute, die mir misstrauen, die glauben, ich hätte sowieso schon zu viel Einfluss auf meinen Mann und meinen Vater.« Sie sah wieder auf ihre Hände hinab. »Mir wurde

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