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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ganz andere Frage.
    Es war wirklich schade, dass die Befehlsstimme eine so begrenzte Wirkung hatte und über hundert Fuß hinaus nicht mehr zuverlässig funktionierte. Sie hatten beschlossen, ihren Einsatz nicht zu riskieren, da sie Freund wie Feind gleichermaßen beeinflusste, während alle Personen außerhalb des Wirkungskreises weiter nach Belieben schalten und walten konnten.
    Marguerida drehte sich im Sattel um und blickte nach hinten. Sie sah Dom Francisco ein paar Pferdelängen hinter sich reiten und dachte daran, dass Kate ihr geraten hatte, ihn im Auge zu behalten. Dann wandte sie sich wieder nach vorn und strengte ihren Entfernungssinn bis aufs Äußerste an. Sie hatte es bereits einige Male getan, aber diesmal wurde sie mit der schwachen Wahrnehmung geistiger Energie etwa eine Meile voraus belohnt. Sie konnte allerdings auf diese Entfernung keine Individuen unterscheiden oder etwas Nützliches in Erfahrung bringen.
    Du hältst dich gut, Caria.
Danke für die Aufmunterung. Ich habe das Gefühl, jeden Moment zu explodieren.
Du siehst wirklich wie ein Kessel kurz vor dem Kochen aus, – aber ein sehr hübscher Kessel.
    Ich hätte nie gedacht, dass man auf so liebevolle Art mit einem Topf verglichen werden kann! Sie ritten einige Minuten in einträchtigem Schweigen und hingen jeweils ihren eigenen Gedanken nach.
    Mutter!
Ja, Domenic.
    Ich kann diesen Vancof jetzt hören. Er ist nicht mit den Übrigen zusammen, sondern sitzt in einem Dickicht, von wo er uns kommen sieht. Vermutlich ein Beobachtungsposten. Er scheint ein bisschen von der Größe unsres Zuges überrascht zu sein und wird langsam unruhig. Er überlegt, ob er sich zurückziehen und der Hauptgruppe Bescheid geben oder ob er bleiben soll, wo er ist. Vor allem hätte er gern etwas zu trinken, und er ist sehr besorgt, hauptsächlich um seine eigene Haut. Er wünscht, er hätte sich schon vor Tagen aus dem Staub gemacht, er hätte keine Befehle und Granfell wäre tot – ein großes Durcheinander an Gedanken. Hmm … mir scheint, es gibt da eine Uneinigkeit.
Uneinigkeit?
Er denkt an einen Streit von gestern Nacht, zwischen Granfell
    und dem Kommandeur der Soldaten aus den Hellers, einem gewissen Shen. Es wird nicht ganz klar, aber es kann sein, dass dieser Shen mit Befehlen hierher geschickt wurde, die ihm nicht gefallen, oder vielleicht missfällt ihm auch die ganze Situation. Tut mir Leid, dass ich es nicht deutlicher beschreiben kann, aber Vancofs Gedanken sind nicht sehr scharf. Ein Teil von ihm wäre überall lieber als hier, aber der Rest will unbedingt herausfinden, was passieren wird. Es ist, als wäre er von Unentschlossenheit und Neugier zugleich gelähmt.
    Vielleicht ist dieser Shen ehrenwerter als Granfell und hält es nicht für richtig Zivilisten anzugreifen.
Ich glaube, es hat mit der Art seiner Befehle zu tun. Kann sein, dass er nur nicht bei etwas erwischt werden will, wofür ihn die Föderation bestrafen würde. Ich wünschte, ich könnte es dir genauer sagen.
Du hast schon sehr viel getan. Danke, mein kleiner Spion.
Marguerida räusperte sich, verärgert darüber, wie angespannt sie war und erzählte Mikhail und Danilo Syrtis-Ardais, der rechts von ihr ritt, was sie soeben in Erfahrung gebracht hatte. Die beiden Männer gaben ihr Halt, wie auch die massigen Gestalten der Gardisten um sie herum. »Gut, das zu wissen«, sagte Danilo nur.
»Ich würde viel dafür geben, wenn ich genau erfahren könnte, welcher Art diese Befehle waren. Falls wir die ganze Geschichte je entwirren können.« »Wie meinst du das, Mik?« Es tat Marguerida gut zu reden und half ihr, die Anspannung abzubauen.
»Wer hat diese Befehle gegeben? War es Granfell oder Belfontaine?« »Wieso ist das wichtig?« »Ich glaube, Mikhail meint, wenn Granfell das Sagen hatte, kann Belfontaine hinterher behaupten, er habe von nichts gewusst. Aber wenn Belfontaine selbst die Befehle gab und es kommt heraus, dann sitzt die Föderation ernsthaft in der Klemme.« Danilo sprach sehr langsam, als würde ihm selbst erst beim Reden alles klar.
»Ich verstehe nicht, welche Rolle das spielen soll, wenn die Föderation Darkover ohnehin verlässt«, entgegnete Marguerida in scharfem Ton.
»Vielleicht verlässt. Und wenn sie es nicht tun? Es wird so oder so schwer zu erklären sein – von unserer Rolle bei der ganzen Sache gar nicht erst zu reden.« Marguerida zuckte die Achseln. Sie wollte sich keinesfalls neue Sorgen aufladen lassen. »Sie haben uns den perfekten Vorwand

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