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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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terranischer Sprache, gedämpft und vorsichtig. Domenic hatte die Sprache zwar von seiner Mutter und seinem Großvater gelernt, aber zuerst fiel es ihm ein wenig schwer, den Worten zu folgen. Er beugte sich in Richtung des schmalen Durchgangs zwischen den Wagen und lauschte angestrengt. Schließlich konnte er drei männliche Stimmen unterscheiden, die nun nicht mehr flüsterten, sondern nur leise sprachen.
»Du hast seit sechs Tagen keine Nachricht geschickt.« Die Stimme klang barsch und leicht verärgert.
»Wenn ich einen Kurzstrahler hätte, wäre es leichter«, jammerte eine andere Stimme. Domenic fragte sich, was das wohl bedeuten sollte.
»Zu riskant, das weißt du genau. Abgesehen davon funktionieren die verfluchten Dinger die halbe Zeit nicht.«
»Ich war beschäftigt. Und viel hat sich sowieso nicht getan.« »Beschäftigt?« Die barsche Stimme hörte sich ungläubig an.
»Den Wagen fahren und sich um die Maultiere kümmern, beschäftigt einen Mann nun mal den ganzen Tag! Ich hab ein Rad kaputtgemacht, damit ich nach Thendara hinein durfte, und es ist mir gelungen, quer durch die Stadt zu fahren, aber viel hab ich nicht rausgekriegt. Regis Hastur, der alte Schweinehund, ist tot, aber das wisst ihr ja schon.« Jetzt erkannte Domenic die klagende Stimme: Es war der Kutscher des Wagens, den er am Vortag gesehen hatte! Wie hatte ihn das Mädchen noch genannt – Dirck?
Domenic hätte fast einen Schreckenslaut ausgestoßen und die Antwort überhört, »Nein, das wussten wir nicht! Verdammt noch mal, Vancof, du bist völlig unfähig. Wir warten seit Jahren auf eine solche Gelegenheit, und du denkst, das ist nic ht wichtig. Schade, dass es gerade jetzt passieren musste, wo wir uns auf den Abzug vorbereiten.«
»Ihr zieht ab? Weißt du das genau?« Vancof wirkte jetzt nicht mehr wie der unerfreuliche Bursche, der so grob zu Kendruck gewesen war, sondern klang nervös, als würde er sich vor den beiden Männern fürchten.
»Natürlich weiß ich das genau! Ich habe es vom Kommandanten, wir ziehen Ende des Monats ab.« Falls die Föderation uns nicht im Stich lässt! Der Sprecher klang verärgert und gleichzeitig belustigt. »Aber wenn Hastur tot ist, werden diese Pläne vielleicht geändert. Wie soll es denn jetzt weitergehen?«
Man hörte ein trockenes Husten, dann spuckte jemand aus.
»Er wird in ein paar Tagen beerdigt, sein Nachfolger wird dann sein Neffe Mikhail Hastur.«
»Verstehe.« Domenic war sich fast sicher. dass das der Mann war, dessen Gedanken er vorhin gehört hatte, auch wenn er nicht hätte sagen können, woher er das wusste. »Über den wissen wir nicht viel.« Es gab eine nachdenkliche Pause.
»Sie bringen ihre Könige doch zu diesem Ding da oben im Norden. Diesem Ru noch was.« »Ja.« Der Kutscher klang jetzt wachsam und misstrauisch dazu.
»Das eröffnet uns Möglichkeiten, Vancof – echte Möglichkeiten. Vielleicht verdienst du dir den üppigen Lohn doch noch, den wir dir zahlen.« »Wenn du meinst, kam die mürrische Antwort. Ich bin seit drei Monaten nicht bezahlt worden, und was ich kriege, wenn ich es überhaupt kriege, ist nicht gerade üppig. Er hat etwas vor. Verdammt sei er!
Der andere dachte laut weiter. »Unser Problem war immer, dass wir nie so richtig in die Burg kommen konnten. Wir haben siebenmal einen Agenten eingesetzt und sind jedes Mal gescheitert. Die Diener lassen sich nicht schmieren und sie reden kaum.« Obwohl er fast flüsterte, klang er noch ausgesprochen verstimmt über diese Tatsache. »Und alte Positionen werden vererbt, wir können also nichts tun. Aber wenn der Kerl außerhalb der Burg ist, müsste es ziemlich leicht sein, ihn kalt zu machen.« »Ihn kalt …? Wie?« »Ach, ein gewöhnlicher Hinterhalt an der Straße, würde ich sagen. Das müsstest du doch schaffen. Such eine günstige Stelle, Vancof, und der Kommandant wird dich für einen prächtigen Burschen halten.« Trotz der gedämpften Stimme war die Verachtung in den Worten unverkennbar.
Man hörte ein Schnauben, dann ein höhnisches und humorloses Lachen. »Du erwartest also, dass ich an hundert Wachmännern vorbeikomme, um einen einzigen Mann zu finden, von dem ich nicht einmal weiß, wie er aussieht?« »Ich besorge dir Helfer.« »Hast du den Verstand verloren, Granfell? Glaubst du wirklich, du kannst einfach …? Du denkst wohl, Mord ist die Antwort auf alles.« Das ist übel, sehr übel. Damit will ich nichts zu tun haben. Aber Granfell würde mich ohne Zögern abstechen.
» Wann ist diese

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