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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Glück gehörte es zu den ganz normalen Vorbereitungen auf das Ereignis, dass eine wachsende Zahl von Musikern in die Burg kam. Ein noch größeres Glück war es, dass die Sänger und Instrumentalisten Marguerida als ein inoffizielles Mitglied ihrer Gilde betrachteten. Bisher konnte das ganze Projekt vor Regis geheim gehalten werden, auch wenn sie überzeugt war, dass er etwas ahnte. In einer Burg, welche die verschiedensten Telepathen beherbergte, war es zwar schwierig, aber dennoch nicht unmöglich, eine Überraschung zu planen.
    Marguerida schloss die Augen und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Erneut ließ sie die Alton-Gabe ihre Fühler ausstrecken und nach der Quelle ihres Unbehagens suchen. Diese besondere Eigenschaft ihrer Gabe hatte sie vor Jahren entdeckt, in einem längst zerstörten Turm in der fernen Vergangenheit, als sich ihr Leben für immer verändert hatte. Alles schien in Ordnung zu sein, also beschloss sie, dass sie sich einfach nur töricht benahm. Sie zuckte mit den Achseln, öffnete die Augen und griff zur Schreibfeder.
    Nachdem sie die Feder ins Tintenfass getaucht hatte, begann sie die erste Seite abzuschreiben. Die darkovanische Notenschrift unterschied sich von der, die sie an der Universität gelernt hatte, aber nach all der Zeit war sie ihr vertraut und ging ihr leicht von der Hand. O ja, es war richtig gewesen, es selbst zu tun – hier gab es eine Stelle, wo unklar war, was sie gemeint hatte, Kein Wunder, nachdem sie das Original ein halbes Dutzend Mal umgearbeitet hatte. Sie summte die Noten, vokalisierte leise eine Strophe und nahm die notwendigen Korrekturen vor.
    Nach einer halben Stunde hatte Marguerida vier Seiten sauber abgeschrieben, als ein rötlicher Sonnenstrahl durch das schmale Fenster fiel, den Schreibtisch erhellte und sie blinzeln ließ. Sie stand auf, um das blendende Licht auszusperren, aber statt den Vorhang zuzuziehen, blieb sie einen Moment stehen und sah hinaus. Ihr elfenbeinfarbenes Wollkleid schmiegte sich in bequemen Falten um ihren noch immer schlanken Körper, und die Schürze, die sie angelegt hatte, um Tintenflecke zu vermeiden, saß straff auf ihrer Taille. Eine frische Brise ließ die Fähnchen auf dem gegenüberliegenden Dach flattern, und der Geruch des Herbstes war allgegenwärtig. Unter anderen Umständen wäre sie jetzt draußen, auf einem Ausritt mit ihrem Pferdeknecht und zwei Wächtern. Sie würde sich zwar über die Eskorte ärgern, aber dennoch die frische Luft genießen. Dorilys, ihre geliebte Stute, war inzwischen achtzehn Jahre alt und schon schwach, deshalb ritt sie eins ihrer Fohlen, eine lebhafte, zinngraue Stute mit einem weißen Stern auf der Brust, die auf den Namen Dya nia hörte.
    Es fiel schwer, einen so schönen Tag im Haus zu verbringen; mit gewaltigem Widerwillen wandte sie sich ihrem Schreibtisch zu.
    Yllana hatte aufgehört zu spielen, und es war sehr still, als Marguerida sich wieder setzte. Erneut flammte Unbehagen in ihr auf, das sie aber zu ignorieren versuchte. Vielleicht war sie nur wegen der Oper nervös. Eigentlich war es ja mehr ein Oratorium, da es weder Kulissen noch Kostüme geben würde. Beides hätte sich Marguerida sehr gewünscht und dazu eine öffentliche Aufführung des Werks im neu erbauten Musiksaal am anderen Ende Thendaras. Aber in ihrer Position war das vermutlich keine sehr gute Idee. Javanne Hastur und einige andere eher konservative Angehörige der Domänen würden es wahrscheinlich für unschicklich halten, dass sie ein Stück komponierte, das öffentlich aufgeführt werden sollte, als wäre sie eine gewöhnliche Musikerin und nicht die Frau Mikhail Hasturs. Gegen die Feindseligkeit von Javanne war sie machtlos, sie konnte die Frau höchstens überleben, wie sie hoffte.
    Doch das würde womöglich noch eine Weile dauern, die Hasturs waren für ihre Langlebigkeit berühmt. Erst in einigen Jahrzehnten würde Mikhail der Herrscher ihrer Welt werden, wenn es überhaupt dazu kam. So wie die Dinge im Augenblick standen, war er Regis’ rechte Hand, Lew Alton war seine linke, und Danilo Syrtis-Ardais hielt ihm wie immer den Rücken frei. Marguerida war es recht so, denn wenn Mikhail erst an der Macht war, würde ihr Leben noch eingeschränkter werden, als es bereits war. Zum Glück na hm sie an, dass sie bis dahin eine ältere Dame sein würde, der es hoffentlich nicht mehr viel ausmachte, regelrecht eine Gefangene auf Burg Comyn zu sein. Noch machte es ihr allerdings sehr viel aus. Manchmal hätte sie am

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