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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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zwischen zwei von Melvilles unbekannteren Werken.
    Sarah »Was hast du eigentlich mit dem Zeitungsausschnitt gemacht?«
    Martin »Du meinst Stewart Falkners Schatz?«
    Sarah »Ja. Hast du herausgefunden, warum er die Seite versteckt hat?«
    Martin »Ich denke, er hatte ’ne Macke. Immerhin ist er in der Psychiatrie gelandet.«
    Sarah »Nicht jeder, der in die Psychiatrie eingewiesen wird, gehört auch dahin.«
    Er verstand den Hinweis.
    Martin »Hast du Tom hingebracht?«
    Ich nickte, wollte aber nicht darüber reden.
    Martin »Stewart Falkner war schizophren, soweit ich weiß. Sie haben ihn aus gutem Grund eingewiesen. Bei deinem Freund ist das anders. Er ist harmlos.«
    Ich antwortete nicht.
    Er wandte sich wieder dem Regal zu und schaffte Platz für ein weiteres Buch. Ich ließ nicht locker.
    Sarah »Also? Was hast du mit dem Zeitungsausschnitt gemacht?«
    Martin »Ich hab ihn ins Archiv gebracht.«
    Sarah »Und der Darkside Park?«
    Martin »Der St. Helena Park wurde früher von Kindern so genannt. Ein Spitzname … von Kindern. Mehr ist da nicht.«
    Das war alles, was er dazu sagte, dann machte er weiter, als wäre nichts gewesen. Während er sprach, sah er mich jedoch nicht an. Seine Augen wanderten in die entgegengesetzte Richtung und prüften, ob uns jemand beobachtete. Das hatte er früher schon getan. Diesmal war es jedoch anders.
    Sarah »Du hast dich verändert, Martin.«
    Martin »Wieso? Ist doch alles in Ordnung. Alles wie immer.«
    Ich war mir plötzlich sicher, dass er mir etwas verheimlichte. Hatte Martin nachgeforscht? War er eingeschüchtert worden? Auf welcher Seite stand er?
    Mir wurde klar, dass ich in Porterville, der idyllischen Kleinstadt am Cale River, niemandem trauen konnte … niemandem. Nicht einmal Martin.

    Tom hatte nicht die beste Krankenversicherung, trotzdem war er in einem Einzelzimmer untergebracht worden. Kein Luxus, aber wesentlich mehr, als ich erwartet hatte. Als ich Dr. Barrett erwähnte, wurde die gestresste Empfangsdame plötzlich freundlich und begleitete mich persönlich durch das verwirrende Linoleum-Labyrinth. Ich freute mich über die Vorzugsbehandlung, bis mir klar wurde, dass ich ohne sie den Weg einfach nicht gefunden hätte. Ich war erstaunt über das Ausmaß der Klinik. Beim ersten Besuch hatte ich nur den Empfangsbereich gesehen.
    Durch ein rundes Sichtfenster in der Zimmertür sah ich Tom auf dem Boden seines neuen Zuhauses hocken. Er trug weiße Patientenkleidung, hatte die Beine an den Oberkörper gezogen und mit den Armen umschlungen. Die Fenster des Zimmers waren abgedunkelt und dick wie Panzerglas. Die Stahlrohre des Betts mit weichem Plastik beschichtet. Dem Bett gegenüber stand, dominant und zentral, ein Kühlschrank. Ein ›Frozen King A Plus‹. Auf dem Flur kam mir eine Schwester entgegen.
    Sarah »Entschuldigung. Wofür ist der Kühlschrank?«
    Die Frage wurde offensichtlich öfter gestellt. Die Schwester hatte eine Antwort parat.
    Schwester »Die Bewohner sollen sich heimisch fühlen. Die Marke ›Frozen King‹ steht in Porterville in 80 Prozent aller Haushalte.«
    Ich nickte, obwohl mir die Begründung merkwürdig vorkam. Die Schwester fuhr mit professioneller Freundlichkeit fort.
    Schwester »Die Besuchszeit endet in einer halben Stunde. Ich muss sie bitten, sich danach zu richten und den Tagesablauf der Bewohner nicht zu stören.«
    Sie ließ mich stehen. Ihre Sprachregelung sah ausschließlich Bewohner vor, keine Patienten. Ich unterdrückte einen Kommentar und betrat Toms Zimmer. Er zuckte zusammen und verkroch sich in die Ecke.
    Sarah »Hey. Wie geht’s dir?«
    Tom legte den Hinterkopf an die Wand, öffnete den Mund, blieb aber stumm. Ich hockte mich neben ihn. Genau wie in der Wohnung wirkte er nervös, lauschte aufmerksam und starrte an die Decke. Er war mir fremd in diesem Moment. Fremder als alles andere in der Stadt. Zum ersten Mal spielte ich mit dem Gedanken, Porterville zu verlassen.
    Nach einer Weile verließ ich Tom wieder und blieb vor dem runden Sichtfenster in seiner Zimmertür niedergeschlagen auf dem Flur stehen. Dr. Barrett legte mir die Hand auf die Schulter. Ich zuckte zusammen. Ich hatte ihn nicht bemerkt.
    Dr. Barrett »Es wird eine Weile dauern, bis wir Fortschritte sehen. Wir müssen Geduld haben.«
    Sarah »Vielleicht ist es im Moment wirklich das Beste … wenn er hier bleibt.«
    Dr. Barrett »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Sarah. Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.«
    Ich spürte plötzlich, wie mir

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