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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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nicht viele Yankees durch seine Zollstation; die meisten kamen zusammen mit den restlichen Passagieren aus den USA im Terminal Drei an. Diese drei waren wahrscheinlich mit einem Privatjet geflogen; sie trugen die Designerklamotten und diese spezielle, privilegierte Haltung zur Schau.
    Die beiden Männer, einer groß und dunkel, der andere breit und vernarbt, hielten ein Weibsstück in hellblauer Seide zwischen sich. Die Frau hatte ein Handy am Ohr und verzog ihr kleines Gesicht; wahrscheinlich dachte sie, es würde dafür sorgen, dass sie weniger verdächtig wirkte. Yankees, das wusste Gordon, waren in dieser Hinsicht Idioten. Er merkte sie für eine volle Durchsuchung vor.
    »Pässe, bitte.« Gordon musterte alle drei, bevor er den Dunklen ansah, der die passende autoritäre Ausstrahlung hatte. Außerdem roch er nach Rosenparfüm oder vielleicht kam dieser Duft auch von der kleinen Tusse am Telefon. »Haben Sie oder Ihre Freunde etwas beim Zoll anzumelden, bevor Sie das Vereinigte Königreich betreten, Mr Cyprien?«
    »Nicht das Geringste, mon ami «, antwortete Cyprien.
    Gordon, für den nur Franzosen noch schlimmer waren als Yankees, versteifte sich. »Würden Sie Ihre Koffer auf den Tisch stellen?« Das Freundlichkeitstraining sollte verdammt sein; er würde zu diesem verdammten Froschfresser nicht »bitte« sagen.
    »Natürlich.« Cyprien lächelte. »Aber könnte ich Ihnen erst etwas sehr Wichtiges mitteilen?«
    Das Parfüm der Tusse brachte Gordon dazu, mehrmals zu blinzeln, bevor er zurückgrinste. »Alles, was Sie wollen, Kumpel.« Er beugte sich vor, und obwohl er es hasste, von Passagieren berührt zu werden, zuckte er nicht einmal zusammen, als Cyprien eine schmale, kühle Hand an seinen Hals legte.
    Dann hörte Gordon zu und nickte und stimmte jedem Wort zu, das Michael Cyprien zu ihm sagte.
    »Wir haben jedes Gemeindemitglied der Methodistenkirche befragt, in der John an dem Morgen, an dem er verschwand, den Gottesdienst besucht hat«, erklärte Valentin Jaus, der Suzerän des Jardin von Chicago, Dr. Alexandra Keller. »Keiner von ihnen kann sich erinnern, dass Ihr Bruder den Altarraum verlassen hat.«
    Alex entfernte sich mehrere Schritte von ihrem Liebhaber, Michael Cyprien, der leise auf den Zollbeamten einsprach, der sie angehalten hatte. »Und Sie haben das Grundstück noch mal gründlich durchsucht?«
    »Mehrmals. Dort kann er sich nicht verstecken.« Mitgefühl ließ Valentins Stimme weicher werden. »Ich weiß, dass Ihr Euch große Sorgen um John macht, Mylady, aber Ihr solltet diese Angelegenheit jetzt mir und meinen Männern überlassen.«
    Genau das hatte sie getan, indem sie Michael nach London begleitete, wo sich sechs andere Seigneurs zusammen mit Richard Tremayne, dem Highlord der Darkyn, versammelten, um ein wichtiges Tribunal abzuhalten, das Michael als le conseil supérieur bezeichnete. Alex hatte auch keinen Grund, sich schuldig zu fühlen, weil sie die Suche nach ihrem Bruder aufgab. Sie hatte Monate damit verbracht, die Straßen von Chicago zu durchwandern und jede Prostituierte, jeden Junkie und jeden Obdachlosen zu befragen, die sie nur finden konnte. Sie kannte ihren Bruder; wenn er irgendwo Zuflucht finden wollte, dann würde er sie zwischen den verlorenen Seelen auf der Straße suchen. Sie hatte ihnen Johns Foto wieder und wieder gezeigt und sie mit l’attrait genötigt, ihr die Wahrheit zu sagen. Niemand hatte ihn gesehen.
    Die gesamten Hinweise ließen nur zwei Schlüsse zu: Entweder wollte ihr Bruder nicht gefunden werden oder er war tot.
    Alex war immer noch nicht bereit, eine dieser beiden Antworten zu akzeptieren. »Wenn er irgendwo gesehen wird oder es neue Hinweise gibt –«
    »Natürlich werde ich Euch dann sofort kontaktieren. Ihr habt mein Wort darauf, Mylady.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Val. Und richten Sie Liling liebe Grüße aus.« Alex schaltete das Handy aus und gab es Michaels Seneschall Philippe. »Kein Glück, auch nicht bei den letzten Leuten von der Kirche.«
    »Du solltest dir nicht solche Sorgen machen, Alexandra.« Philippe steckte das Handy ein. In seinen Worten lag dasselbe freundliche Mitgefühl wie in Valentins Stimme. »Wenn dein Bruder noch in Chicago ist, wird Suzerän Jaus ihn finden.«
    »Angenommen, er lebt noch.«
    Seitdem John verschwunden war, hatte Alex Albträume davon, wie sie in einer Gasse über der schlaffen Leiche ihres Bruders stand und beobachtete, wie sich Ratten von seinem ausgezehrten Körper nährten. Sie wusste auch,

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