Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Führer erkannten, dass eine Rasse von Unsterblichen im Geheimen zwischen ihnen lebte, Unsterbliche, die spontan heilten und deren individuelle Talente an die von Superhelden erinnerten, wäre die Bruderschaft noch das geringste ihrer Probleme.
Michael schloss sich ihnen wieder an. »Wir sind durch den Zoll.«
Alex konnte den matten Blick, den sie ihm zuwarf, nicht unterdrücken. »Du meinst, du hast dein Talent benutzt, um jegliche Erinnerungen an unsere Anwesenheit aus dem Kopf dieses Kerls zu löschen.«
Er zuckte mit den Achseln. »So erledigen wir die Formalitäten mit dem Zoll, chérie .« Er musterte ihr Gesicht. »Willst du dich ausruhen, bevor wir Geoffrey besuchen?«
Alex wusste, dass sie Erschöpfung vorspielen konnte, um damit einem Treffen mit Geoffrey, dem Suzerän von London und Gastgeber der Versammlung, aus dem Weg zu gehen und stattdessen den Tag in einer der luxuriösen Hotelsuiten zu verbringen, welche die Kyn ständig für Besucher bereithielten. Mit Michael allein zu sein, würde ihrer gequälten Seele sicherlich guttun. Aber Geoffrey erwartete sie, genauso wie Richard, und dieses Mal hatte sie sehr ernste Dinge zu berichten.
Alex wusste, dass sie sich ihrer Verantwortung nicht länger entziehen konnte. Streng genommen war sie nicht länger ein Mensch. Nach Jahren der Forschung, ständigen Versuchen und Fehlschlägen fing sie langsam an zu glauben, dass nichts außer einem göttlichen Wunder ihren Zustand je zurückverwandeln konnte. Doch mit dem Kyn-Pathogen infiziert zu sein, änderte nichts daran, dass sie immer noch eine Ärztin war, die geschworen hatte, Leben zu retten. Die Darkyn waren jetzt ihre Leute, und sie musste anfangen, sich um sie zu kümmern.
»So müde bin ich nicht«, erklärte sie Michael. »Lass uns in die Gänge kommen.«
4
Chris öffnete die Augen, sah die Blume aus Stuck in der Mitte der Zimmerdecke über ihrem Kopf und fragte sich, warum sie erwartet hatte, ein Gemälde von belaubten Ästen vor blauem Himmel zu sehen. Dann erinnerte ihr Körper sie, angesichts des Schmerzes zwischen ihren Beinen und ihrer empfindlichen Lippen, an das andere Bett, in dem sie einen Großteil der Nacht verbracht hatte.
Mit Rob … Sie legte eine Hand vor die Augen. Sie hatte mit ihm Dinge getan, die im Kamasutra nicht mal erwähnt wurden, aber sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn nach seinem vollen Namen zu fragen. Warum zur Hölle bin ich nicht einfach joggen gegangen?
Ein scharfes, dreifaches Klopfen erschreckte sie genug, um senkrecht im Bett zu sitzen.
»Agent Renshaw?«
Das war die Stimme ihres neuen Partners, was bedeutete, dass sie verschlafen hatte. »Eine Minute, Agent Hutchins.«
Sie warf die Decke zur Seite und schwang ihre Beine über die Bettkante. Dann fluchte sie leise, als ihr klar wurde, dass sie immer noch die Kleidung vom gestrigen Abend trug.
Auf der Akademie hatte Chris gelernt, sich in zwei Minuten oder weniger anzuziehen und fertig zu machen. In einer Zeit, die andere brauchten, um Lippenstift aufzulegen, wechselte sie Jacke und Rock, schlüpfte in eine neue Strumpfhose und steckte sich die Haare hoch. Ein kurzer Blick in den Spiegel reichte, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten der letzten Nacht keine verräterischen Flecken oder Abschürfungen auf ihrer Haut hinterlassen hatten. Ihr Mund erschien ein wenig roter und voller als sonst, aber das könnte auch von einem Lippenauffüller kommen.
Dann bemerkte Chris, dass sie immer noch ihr Tuch um den Hals trug, zusammengerollt und zu einer Augenbinde geknotet. Seine Stimme stieg in ihrer Erinnerung auf, wie die Berührung von unsichtbarem Samt.
Schließ die Augen.
Rob?
Ich muss dich beschützen .
Chris entknotete das Tuch, riss ein anderes aus der Schublade und legte es sich um, während sie den Raum bereits verließ.
Sie fand Special Agent Ray Hutchins in der Küche, wo er gerade Kaffee aus einer Thermoskanne in zwei Tassen goss. Seine hellgraue Chauffeuruniform, die er als Teil seiner Tarnung trug, betonte die dunkle Farbe seiner Haut und Augen. Ihr neuer Vorgesetzter hatte Chris erzählt, dass Hutchins vor seiner Karriere beim FBI auf dem College Football gespielt hatte, und er verfügte immer noch über den breiten Körperbau gepaart mit unerwarteter Beweglichkeit, die dafür gesorgt hatte, dass Quarterbacks ihn fürchteten.
Chris kannte Ray Hutchins nicht gut, aber sie mochte, was sie bis jetzt von ihm wusste. »Morgen.«
»Agent Renshaw. Ich hätte wahrscheinlich erwähnen sollen,
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