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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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warum diese schlechten Träume sie quälten. Zur Zeit seines Verschwindens litt John unter schweren Komplikationen einer Malariainfektion, deren Erregerstamm Alex nicht hatte identifizieren können. John mochte keine Ärzte oder Krankenhäuser, und ohne Behandlung waren seine Überlebenschancen minimal.
    Alex warf einen Blick zurück zu dem Gate, hinter dem Cypriens Privatjet stand. Er würde hier auf Abruf stehen bleiben, bis sie bereit waren, in die Staaten zurückzukehren. »Wie lange muss ich auf diesem Ding bleiben?«
    »So lange, wie der Meister bleibt.« Philippe nahm ihren Arm, und es war eine vertraute, beruhigende Geste. »Wenn du allein zurückfliegst, wird es euch beide verletzen. Du weißt, wie es sein wird. Das letzte Mal war sehr schlimm.«
    Die Erinnerung sorgte dafür, dass Alex’ Kehle eng wurde. Sie hatte sich von den beängstigenden körperlichen und seelischen Nachwirkungen erholt, die dadurch ausgelöst worden waren, dass man sie entführt und von Michael getrennt hatte. Das Band, das sie als seine Sygkenis , seine Lebensgefährtin, mit ihm verband, ging viel tiefer, als sie je vermutet hatte. Sie waren auf eine Art voneinander abhängig, die jeder Erklärung trotzte. Von Michael getrennt zu sein, machte sie gegenüber anderen Kyn auf eine Art und Weise verletzlich, die sie immer noch verfolgte. Sie zweifelte nicht daran, dass sie diese Hölle noch einmal durchleben würde, sollte sie allein nach Amerika zurückkehren.
    »Ich habe kein Interesse daran, mich auf Michael-Entzug zu setzen«, versicherte sie Philippe. »Ich habe mich nur gefragt, ob wir das Ganze irgendwie, du weißt schon, verkürzen können.«
    Philippe schenkte ihr einen trockenen Blick. »Kyn sind nicht gut in kurz.« Er warf einen Blick zu Michael, und seine Miene wurde ernst. »Was auf dem Tribunal geschieht, ist wichtig für ihn, für dich, für uns alle. Er braucht dich hier, Alex.«
    Michael hatte ihr erklärt, dass die Kyn-Herrscher le conseil supérier abhielten, um zu entscheiden, welche Maßnahmen sie gegen die Bruderschaft ergreifen sollten, eine radikale Gruppe religiöser Fanatiker, die schon seit Jahrhunderten im Geheimen einen Krieg gegen sie führte. In letzter Zeit hatte ihr alter Feind überall Brandanschläge gegen Kyn- Jardins in Frankreich und Italien verübt und zog gerade nach Spanien weiter.
    Und neben der Tatsache, dass Michael weitere Belastungen für ihre Verbindung vermeiden wollte, wünschte er sich auch, dass Alex Richard zusammen mit ihm alles über ihre Experimente an Kyn-Blut berichtete. Alex’ Interviews mit einigen der ersten, vor den Angriffen der Bruderschaft geflohenen Kyn aus Europa hatte sie dazu gebracht, zu testen, wie Kyn-Blut auf Hitze reagierte. Obwohl die Kyn lange Zeit geglaubt hatten, dass Feuer eines der wenigen Dinge war, das sie umbringen konnte, hatte Alex nicht nur das Gegenteil bewiesen, sondern auch, dass es für die Unsterblichen möglich war, sich sogar von den schlimmsten Verbrennungen zu erholen.
    Und Alex ging nicht davon aus, dass sie die Einzige war, die diese Tatsache entdeckt hatte. Nachdem sie einige der europäischen Polizeiberichte über die Brandanschläge gelesen und realisiert hatte, dass von den Behörden keinerlei Überreste von Kyn gefunden worden waren, hatte sie die Theorie aufgestellt, dass die Bruderschaft das Feuer vielleicht nicht einsetzte, um die Kyn zu töten, sondern um sie zu fangen und außer Gefecht zu setzen.
    Michael hatte ihr darin zugestimmt, dass diese Erkenntnisse besorgniserregend waren, aber er machte sich mehr Sorgen darum, wie man mit den Konsequenzen der neusten Terrorkampagne der Bruderschaft umgehen sollte. Er herrschte inzwischen über einen Großteil der Überlebenden der Brandanschläge, nachdem die meisten von ihnen nach Amerika geflohen waren. Außerdem war er der entschiedenen Meinung, dass man etwas unternehmen musste, um die Flüchtlinge zu schützen und neu in Europa und Asien anzusiedeln, um neue Stützpunkte zu errichten, statt alle auf einem einzigen Kontinent zu sammeln.
    Und dann waren da die Gerüchte, dass immer mehr Kyn das Bedürfnis entwickelten, einen Gegenangriff auf die Bruderschaft zu starten und den Orden ein für alle Mal auszulöschen. Michael hegte keine Sympathien für diese Fanatiker, aber wie Alex schon oft gewarnt hatte, konnte eine Kriegserklärung gegen die Brüder in diesem Zeitalter bedeuten, dass die restliche Menschheit von der Existenz der Darkyn erfuhr. Wenn die Regierenden und militärischen

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