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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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bewerfen?«
    »Nein. Ich tue, was auch immer nötig ist.« Wütend riss Jane sich ihre Handschuhe herunter. »Kann ich jetzt heimgehen?«
    »Wie kommst du nach Hause?«
    »Ich nehme den Bus«, erklärte Jane durch zusammengebissene Zähne. »Meine Mom hat mir mein Auto weggenommen, für, ach, quasi für immer.«
    Alice nickte, als erschien ihr das vollkommen vernünftig. »Wenn du eine Minute wartest, bringe ich dich zur Haltestelle.«
    »Sie ist nur dreißig Meter vom Eingang entfernt«, blaffte Jane. »Ich denke, das schaffe ich auch alleine.«
    Draußen ging die Sonne unter, und die Leute, denen sie den gesamten Nachmittag über Kartons in die Hand gedrückt hatte, stellten sich bereits fürs Abendessen an. Jane ignorierte sie und stapfte zur Bushaltestelle. Drei alte Frauen und ihre prall gefüllten Einkaufstaschen besetzten die Bank, also konnte Jane sich nicht mal hinsetzen.
    »Das ist das neue Mädchen in der Kirche«, sagte eine von ihnen und zeigte auf Jane. »Wette, sie hat Bewährung.«
    Die anderen alten Damen starrten sie an, dann fragte eine: »Wofür bist du verhaftet worden, Mädchen? Crack?«
    Die drei begannen zu gackern wie glückliche Hennen.
    Jane wandte sich beleidigt ab und entfernte sich von der Bank, um sich in den Schatten neben der Kirche zu stellen. Sie hatte das Sandwich abgelehnt, das Alice oder wie auch immer sie hieß, ihr angeboten hatte – als würde sie je etwas essen, was für Obdachlose gemacht worden war –, und jetzt knurrte ihr Magen ganz schrecklich. Sie wusste, dass sie Cookies-Eiscreme in sich reinschaufeln würde, sobald sie zu Hause war, und sie hatte es nie gelernt, wie man es schaffte, sich danach zu übergeben.
    Sie würde es nie schaffen, bis zum Sommer Größe 36 zu tragen.
    »Ich hasse es.« Sie schlang ihre Arme um ihren Bauch. »Es ist so unfair.«
    »In der Tat«, flüsterte jemand hinter ihr.
    Jane roch Schokolade, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als sie sich umdrehte. Es war der süße Kerl. Er musste den gesamten Nachmittag hier draußen auf sie gewartet haben.
    »Hi.« Ihr wurde ein bisschen schwindlig, als sie ihn sah, aber die Leere in ihr verblasste und wurde von einem warmen, wundervollen Gefühl ersetzt. »Ich dachte, du wärst für heute verschwunden.«
    Er streckte ihr eine Hand im schwarzen Handschuh entgegen.
    Jane lächelte, als die Wärme in ihr sich ausbreitete und flüssigen Sonnenschein durch ihre Arme, Hüften und Beine schickte. Er hatte auf sie gewartet. Das hätte er nicht getan, wenn er sie wie alle anderen hier für totalen Abschaum halten würde. Er wollte in ihrer Nähe sein. Vielleicht mochte er sie sogar.
    Sie legte ihre Hand in seine.
    Er zog sie in den schmalen Spalt hinter der breiten Säule, wo alles nach Schokolade roch.
    Der Sonnenuntergang tauchte die Skyline der Stadt in breite, wechselnde Bänder aus Gold, Orange und Rot, bevor die Farben schließlich dem tiefen Blau der Nacht Platz machten. Als Robin von Locksley erwachte, fühlte er, wie das letzte Tageslicht ebenso ruhig und vollkommen verschwand, wie die Frau neben ihm schlief.
    Der Tag ist vergangen, und ich bin nicht allein.
    Er war etwas überrascht, dass er so lange geschlafen hatte. Zuerst griff er nicht nach ihr, sondern hob seine Hände ans Gesicht, um ihren Duft einatmen zu können. Er war überall auf ihm, wie sie es gestern Abend auch gewesen war. Sie hatte kein Parfüm benutzt, wie so viele menschliche Frauen es taten, und er war dankbar dafür; der natürliche Geruch ihres Körpers erfreute ihn. Er konnte ihn nicht genau benennen, aber er trug den Duft von fremdartigen Gewürzen und eine reiche Süße, die ihn an dunklen Sirup erinnerte.
    Während er einatmete, erinnerte sich Robin daran, wie verwegen sie ihn aufs Bett gedrückt hatte, um sich auf ihn zu setzen.
    Du hast ein wirklich schönes Schlafzimmer. Bringst du all deine Frauen hierher?
    Nur dich. Meine anderen Frauen halte ich in einem Harem im dritten Stock.
    Rob hatte noch nie eine Frau, ob nun menschlich oder Kyn, in sein Penthouse gebracht. Aber Chris war anders. Ihre Gegenwart in seinem Zuhause schien eine Leere zu füllen, die er nie zuvor bemerkt hatte, die er aber unbewusst trotzdem immer empfunden hatte.
    Unfähig, einen weiteren Moment zu verbringen, ohne sie zu berühren, rollte er sich auf die Seite und tastete nach der wunderbaren Wärme ihres sterblichen Körpers. Die nirgendwo zu finden war, eine Tatsache, die ihn genug aufrüttelte, um die Augen zu öffnen. Das Kissen neben ihm

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