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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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zeigte immer noch den Abdruck ihres Kopfes, aber niemand lag unter dem zerknüllten Seidenlaken.
    Zum Teufel? Robin hob den Kopf, um sich umzusehen, aber er konnte keine Spur von ihr entdecken. »Chris?«
    Niemand antwortete, aber dann hörte er, wie im benachbarten Bad Wasser lief, und entspannte sich. Sie war natürlich durstig und zweifellos auch hungrig. Er würde Essen bringen lassen, ein Gourmetmahl, gute Weine, Erdbeeren, verschiedene Schokoladensorten. Er konnte das Essen nicht mit ihr teilen, aber er konnte sie füttern und beobachten und den Geschmack von Champagner von ihren Lippen küssen. Er würde sie dazu verlocken, alles von seiner Haut zu kosten. Er verspürte eine brennende Neugierde, herauszufinden, ob sie genauso verspielt sein konnte wie leidenschaftlich.
    Lächelnd rollte Robin sich aus dem Bett, zog seine Hose an und zog los, um herauszufinden, ob er sie mit ihm zusammen in die Badewanne locken konnte. Doch im Bad fand er nur seinen Seneschall, der am Waschbecken zwei Weingläser auswusch.
    »Will?« Er warf einen prüfenden Blick zu der leeren Dusche und der ebenso unbesetzten Badewanne. »Wo ist Chris?«
    »Meint Ihr die menschliche Frau von gestern Nacht? Ich weiß es nicht, Mylord.« Will drehte das Wasser ab und trocknete sich die Hände ab. »Ich nehme an, nachdem sie Eure Wohnung verlassen hat, ist sie nach Hause gegangen.«
    »Sie ist gegangen?« Robin erinnerte sich genau daran, wie sie zusammengesackt auf seiner Brust eingeschlafen war. Ihr leichtes Gewicht und ihre wunderbare Wärme waren so beruhigend gewesen, dass er ihr schon ein paar Augenblicke später in den Schlaf gefolgt war. »Wann? Wie?«
    »Es war kurz vor Sonnenaufgang; ich habe den Aufzug gesichert, nachdem sie ihn benutzt hatte. Ich habe keinen Wagen gesehen, also gehe ich davon aus, dass sie zu Fuß gegangen ist. Ich habe Eure Post sortiert, und es scheint, als wärt Ihr wieder als Geschworener berufen worden. Wir können uns seit tausend Jahren vor der Menschheit verstecken, aber so sehr ich mich auch bemühe, ich schaffe es nicht, Euren Namen von der Adressliste des Gerichts zu tilgen.« Will drehte sich zu Robin um und runzelte die Stirn. »Was stimmt nicht? Ist etwas mit der Frau passiert?«
    »Ja. Nein.« Robin stiefelte zurück in sein Schlafzimmer und kontrollierte den Teppich. Keine Unterwäsche, keine Schuhe, kein einziger Hinweis auf ihre Anwesenheit. Er ging in die vorderen Räume, wo sie ihre Jacke und Handtasche gelassen hatte, doch diese waren ebenfalls verschwunden.
    Langsam kehrte Robin in sein Schlafzimmer zurück, beunruhigt und verwirrt. »Sie ist weg.«
    Will stellte die Gläser ab. »Rob? Warum schaut Ihr so? Hat sie etwas gestohlen?«
    Aye, sie hatte etwas gestohlen. Seine Würde. Chris war gegangen, ohne ihn aufzuwecken, ohne sich von ihm zu verabschieden, ohne ein einziges Wort. Sie war einfach gegangen, als hätte ihr die gestrige Nacht nichts bedeutet.
    Kein Sterblicher hatte Robin je so etwas angetan.
    Vielleicht hatten die vielen Intimitäten, die sie geteilt hatten, ihr Angst eingejagt. Ja, das ergäbe mehr Sinn. Sie hatte so vorsichtig, so kontrolliert gewirkt – zumindest, bevor sie ihn in sein Schlafzimmer geführt hatte. Dort hatte sie Wärme und Zuneigung ausgestrahlt und hatte sich in seinen Armen scheinbar vollkommen entspannt.
    Robin warf einen Blick zu dem Schaukasten voller Langbogen, der über seinem Bett hing, aufgelockert von einigen der Pfeile, die er selbst über die Jahrhunderte gefertigt hatte. Die Waffen bedeuteten für ihn viele Erinnerungen und waren eigentlich alles, was ihm von Sherwood noch blieb. Für eine moderne Sterbliche wie Chris hatten sie wahrscheinlich umso beängstigender gewirkt.
    Hatte sie die Bogen beim Aufwachen entdeckt? Hatte sie das zur Flucht getrieben?
    »Wie hat sie auf dich gewirkt, als sie gegangen ist?«, fragte er seinen Seneschall. »War sie verwirrt? Wirkte sie aufgeregt?«
    »Ich habe sie gerade lang genug auf den Sicherheitsmonitoren beobachtet, um sicherzustellen, dass sie das Gebäude verlassen hat«, erklärte Will, »aber sie wirkte wohlauf.«
    »Wie wohlauf?«
    Will vollführte eine vage Geste mit der Hand. »Sie war ordentlich angezogen und bewegte sich entschlossen. Sie hat weder geweint noch ist sie langsam gegangen. Sie hat nichts mitgenommen, und sie hat nicht zurückgeschaut.« Er legte den Kopf schräg. »Habt Ihr sie nicht nach unten geschickt?«
    »Nein.« Robin sah ein Glitzern und ging zum Bett, wo er zwischen den Decken

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