Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
hatte.
    »Sie sind verletzt.« Korvel griff nach ihr.
    »Das heilt wieder. Bringen Sie ihn hier raus … und holen Sie mir Menschenblut …« Sie sah Elianes Hände vor sich und seufzte, während sie ohnmächtig hineinsank.
    Nick führte Gabriel an den neugierigen Blicken der Reisenden in den überfüllten Sechs-Bett-Liegewagen vorbei zum hinteren Teil des Zugs. »Ich glaube, es ist hier.«
    Wenige Touristen kauften sich Fahrkarten für die teure erste Klasse des Occitans , zogen stattdessen die billigeren zurückklappbaren Sitze der zweiten Klasse vor. Die jüngeren Reisenden tendierten zu den Liegewagen, in denen eine partymäßige College-Schlafsaal-Atmosphäre herrschte. Aber Nick machte es nichts aus, den doppelten Fahrpreis plus den Extrazuschlag zu zahlen, damit sie in einer der Zwei-Bett-Kabinen schlafen konnten. Gabriel brauchte Privatsphäre genauso wie sie, und das war immer teuer.
    Sie entdeckte ihr Abteil ganz hinten im ersten Wagen, der abgesehen von zwei sehr elegant angezogenen Geschäftsleuten leer zu sein schien. »Hier ist es.« Sie führte Gabriel durch die schmale Tür.
    Er stand still. »Ich muss gestehen, dass ich noch nie in einem Zug geschlafen habe.«
    »Du musst öfter ausgehen.« Sie nahm seine Hände und benutzte sie, um ihn das Zimmer ertasten zu lassen. »Es gibt hier ein Sofa und zwei Klappbetten oben, nahe der Decke. Das Bettzeug ist nicht das Beste, und du musst vermutlich die Füße einziehen, aber sie sind ganz bequem. Seife, Handtücher, Waschbecken. Das Badezimmer ist am anderen Ende des Waggons.«
    »Gibt es auch einen Ort, an dem du essen kannst?«, fragte er. »Du hast noch nichts gegessen.«
    »Doch, habe ich, als du in der Pension geschlafen hast«, erklärte sie. »Ich kann mir später vom Schaffner was bringen lassen, wenn er kommt.« Sie überprüfte das Abteilschloss, bevor sie ihre Taschen in dem winzigen Eckschrank verstaute. »Diese Tür hat einen Sicherheitsriegel, sodass sie von außen nicht geöffnet werden kann, nicht einmal vom Schaffner. Wir lassen sie abgeschlossen.« Sie ging zum Fenster und blickte auf den Bahnsteig. Sie hatte niemand Verdächtiges gesehen, aber sie würde sich erst entspannen, wenn sie Gabriel aus Frankreich rausgebracht hatte. »Ich glaube nicht, dass jemand nach uns sucht.«
    Er stellte sich hinter sie und zog mit verblüffender Präzision das Rollo herunter. »Ich glaube, wir sind hier sicher. Jetzt müssen wir uns nur irgendwie beschäftigen, bis der Zug Calais erreicht.«
    Nick lehnte sich gegen ihn und die Hitze seines Körpers ließ die Anspannung ihrer Muskeln schmelzen. »An was denkst du da?«
    Er führte sie zu dem kleinen Sofa und zog sie neben sich. »Wir sollten uns unterhalten.«
    »Über was?« Sie öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und schob ihre Hand hinein.
    Sofort holte er sie wieder heraus und hob sie an seine Lippen, hauchte einen Kuss auf ihre Handgelenke. »Über dich.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen.« Nick rückte näher an ihn.
    »Ich will mehr über dich wissen«, meinte Gabriel, während er den Arm um sie schlang. »Du sagtest, dass du seit zehn Jahren allein bist. Dann hast du deine Familie verloren, als du erst sechzehn warst?«
    »Ja.« Nick musste das Thema wechseln. »Ich rede nicht gerne darüber, okay?«
    Er nickte. »Dann erzähl mir von der Goldenen Madonna. Ich kenne mich mit Kunst recht gut aus; vielleicht kenne ich sie.«
    Nick wollte aufstehen, aber er hielt sie fest. »Gabriel, du kannst auf keinen Fall … das hat alles was mit heiklen Sachen zu tun, die vor langer Zeit passiert sind. Ich muss sie einfach finden. Das ist alles.«
    »Aber was ist sie, Nicola? Ein Bild? Ein Triptychon?«
    »Nein.« Sie seufzte. »Die Madonna ist eine Statue, die mein Stiefvater unter unserem Haus gefunden hat. Der ursprüngliche Besitzer baute es auf einer alten Ruine. Einmal regnete es sehr stark, und Malcolm – mein Stiefvater – fand den Rand einer Mauer im Garten. Sie reichte bis zum Haus, also fing er an, im Keller zu graben, um zu sehen, wie weit sie reichte. Ich glaube, meine Mum hatte Angst wegen der Stabilität des Fundaments oder so.«
    »Was hat er gefunden?«
    »Na ja, eine Menge normannisches Zeug aus der Zeit, als sie rüberkamen und die Sachsen in den Hintern traten. Sie bauten einen Außenposten auf eine sächsische Burg, die sie niedergebrannt hatten. Die Sachsen hatten sie aus Teilen einer wirklich alten römischen Festung gebaut. Es waren mehrere Schichten und so. Malcolm machte

Weitere Kostenlose Bücher